Club-Talent Lukas Mühl: Der Youngster lernt dazu

29.9.2017, 05:51 Uhr
Ein Fingerzeig? Lukas Mühl (l.) und Thorsten Kirschbaum bei der Derbynachlese.

© Foto: Daniel Marr/Zink Ein Fingerzeig? Lukas Mühl (l.) und Thorsten Kirschbaum bei der Derbynachlese.

Der Trainer und sein Abwehrspieler kennen sich schon etwas länger, seit ungefähr neun Jahren. Michael Köllner kümmerte sich damals am DFB-Stützpunkt Regen unter anderem um die Talentförderung, als in der U12 eines Tages ein gewisser Lukas Mühl auftauchte.

Schon damals, erinnert sich Köllner, sei Mühl etwas größer gewesen als die meisten anderen, schon damals zeichnete ihn "seine Ruhe am Ball" aus. Genau das könnte er auch heute noch über Lukas Mühl sagen, der binnen acht Tagen klammheimlich einen Platz erobern konnte in der Mannschaft des 1. FC Nürnberg. Warum, weiß sein Vorgesetzter auch: "Lukas macht kaum noch Fehler", sagt Köllner, "früher hatte er schon den einen oder anderen Bock drin."

Gute Vorsätze im Sommer

Früher heißt: in der vergangenen Saison, Mühls erster als Berufsfußballer. 24 Einsätze können sich durchaus sehen lassen, findet auch Mühl, ohne sich zu sehr loben zu wollen. Denn er weiß genau, dass ihm da der eine oder andere Patzer zu viel unterlaufen war. Also nahm er sich im Sommer einfach vor, etwas konstanter zu werden in seinen Leistungen, was sich in der Vorbereitung auch recht vielversprechend anließ. Bis er Anfang Juli von einem Testspiel in Bamberg mit einem Teilriss der Syndesmose heimkehrte.

Fast zwei Monate fiel Mühl aus, eine lange Zeit, in der sich seine Konkurrenten empfehlen konnten. Wäre Georg Margreitter vor der Dienstreise nach Duisburg nicht erkrankt, müsste der 20-Jährige wohl immer noch auf seine Chance warten. So aber hat er bereits drei nutzen können.

Positionskampf gegen Margreitter

Drei Siege und lediglich drei Elfmetergegentore später steht Lukas Mühl im Medienraum und soll erklären, warum er jetzt eigentlich nicht mehr wegzudenken ist aus der Startelf, obwohl sich Kollege Margreitter mittlerweile wieder erholt hat. Der Trainer spricht von einem "offenen Rennen", wie zwischen Bredlow und Kirschbaum und wie zwischen Kammerbauer und Erras. Der Trainer sagt aber auch: "Margreitter muss besser sein als Mühl."

Ob er das aktuell ist, wird man spätestens am Samstag, vor dem Heimspiel gegen Arminia Bielefeld (13 Uhr), genau wissen. Vieles deutet darauf hin, dass sich Mühl erst mal festgespielt hat im Abwehrzentrum. Mühl oder Margreitter – vor etwa zwei Wochen hätte sich die Frage nicht gestellt.

Im Derby souverän

Konkurrenz belebt das Geschäft, kann das natürlich auch heißen, so ähnlich drückt es der frühere U20-Nationalspieler aus. Mit Köllner hat er die vergangene Zweitligarunde analysiert und seine Schlüsse gezogen. "Es war nicht so, dass man sagen kann: Hey, der hat da hinten Bombe gespielt", sagt Mühl selbstkritisch. Also hat er sich vorgenommen, "souveräner" aufzutreten und weniger Fehler zu machen. Es scheint zu funktionieren. "Jetzt habe ich auch mehr Ruhe auf dem Platz."

Selbst im phasenweise hitzigen Derby blieb Lukas Mühl für einen 20-Jährigen erstaunlich cool, der Dank gilt auch seinem Mentaltrainer, mit dem er sich seit den U17-Zeiten in Nürnberg regelmäßig trifft. "Der Kopf ist mitentscheidend im Fußball", sagt Mühl, "ich versuche einfach, Konstanz reinzubringen."

Mühl oder Margreitter. Das Lob des Trainers motiviert ihn zusätzlich, "und ja", verspricht Mühl, "ich werde da dranbleiben". Sein alter Bekannter vom DFB-Stützpunkt in Regen wird das gerne hören.

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