Das Kleeblatt will in Sandhausen eine Reaktion zeigen

4.12.2015, 06:41 Uhr
Das Kleeblatt will in Sandhausen eine Reaktion zeigen

© Sportfoto Zink/WoZi

Freis verließ am vergangenen Freitag beim 2:4 gegen Kaiserslautern nach einer Stunde mit Schmerzen das Feld. Eine Entzündung im Hüftbereich diagnostizierten die Ärzte nun, der 30-Jährige konnte bislang noch nicht mit dem Ball trainieren.

„Es sieht nicht so gut aus, er hat noch keine Trainingseinheit mitgemacht“, erzählt Ruthenbeck, der einen „Härtetest“ vor der Abfahrt nach Sandhausen abwarten will, um zu entscheiden, ob es wenigstens für eine Einwechslung reicht.

Die große Aufmerksamkeit genießt Freis völlig zurecht nach seinem starken Auftritt im vergangenen Heimspiel, den er mit zwei Traumtoren krönte. Wie sich am späten Donnerstagabend herausstellte, reicht es jedoch nicht für einen Einsatz. Freis wird nur als Zuschauer mitwirken können, seine Torgefahr wird dem Kleeblatt in Sandhausen fehlen.

Nach seiner Auswechslung starteten die Lauterer ihr Torfestival. Ruthenbeck erkannte: „Wenn ein Spieler, der so im Flow ist, rausgeht, ist ein Bruch im Spiel normal.“ Als Alternative auf der linken Außenbahn, von der aus Freis in dieser Saison bereits sieben Tore erzielte, „sind Tom Weilandt, Stephan Schröck, aber auch Veton Berisha denkbar. Auch Niko Gießelmann, der links vorne spielen kann, es kommt auf ihre Form an“, erklärt Ruthenbeck.

Hoffen auf Leistungsschub

Ohnehin war zur Pressekonferenz vor dem Sandhausen-Spiel die vorherige Partie ein größeres Thema als die kommende. Fürths Trainer berichtete zuerst von der Aufarbeitung der Niederlage. „Wir haben uns schwere Vorwürfe gemacht. Auch das Trainerteam ist sehr kritikfähig, wir haben Fehler gemacht. Die Mannschaft war vielleicht einen Tick zu gierig, dadurch haben wir nicht gut verteidigt.“

Ruthenbeck ist kein Trainer, der nach einem solchen Spiel Straftraining anordnet. „Sprinthügel und Willensschulung, bis die Spieler sich übergeben, das gibt es bei mir eigentlich nicht“, beschreibt sich der Coach selbst. Vielmehr lobt er seine Führungsspieler, die damals keinen Ausweg fanden, für ihre Selbstreflexion. „Ich hoffe, die Niederlage kann ein Schub sein.“

Seine eigene Schlussfolgerung, bezogen auf die Startformation, wird kein großer Aktionismus sein. „Vielleicht stelle ich auf zwei bis drei Positionen um, aber ich werde nicht das ganze Konstrukt verändern.“ Seine Mannschaft spiele immerhin bis dato „eine ordentliche Saison“, trotzdem gelte die Devise: „kleine Brötchen backen, sich step by step weiterentwickeln, dann kommen die Punkte irgendwann von selbst."

Es sei auch „nicht unnormal, dass man ein Spiel verliert, wenn man sieht, dass viele Spieler aus der Vorsaison jetzt auf anderen Positionen spielen, wir einen neuen Torwart und ein neues Innenverteidigerpärchen haben“. Die Mannschaft sei auf einem guten Weg, auch wenn jetzt die große Möglichkeit auf den symbolträchtigen Platz drei verpasst wurde.

„Wir beißen uns in den eigenen Hintern, weil mehr drin gewesen wäre.“ Den Konjunktiv darf auch der SV Sandhausen bemühen, wenn auch aus anderen Gründen. Wegen Lizenzverstößen starteten die Rhein-Neckar-Kicker in diese Spielzeit mit minus drei Punkten. Weil aber der SVS laut Ruthenbeck „ein bisschen die Mannschaft der Stunde“ ist, wäre er jetzt ohne Punktabzug auf dem dritten Tabellenrang. „Wer hätte das gedacht nach dem 16. Spieltag?“, stellt der Fürther Trainer die rhetorische Frage.

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