Der Club-Gegner: So gut ist Fortuna Düsseldorf dank Stöger
21.2.2019, 12:44 UhrSo ist die Lage: Mit der perfekten englischen Woche vor Weihnachten (drei Spiele, drei Siege) hatte Fortuna Düsseldorf, am Samstag (18.30 Uhr/Live-Ticker auf nordbayern.de) Gastgeber für den FCN, die Basis gelegt für eine Saison, die den Rheinländern überraschend frühzeitig ein Happy End bescheren könnte. Denn auch in der Rückrunde schlägt sich der Aufsteiger höchst ordentlich: Wichtige Siege in Augsburg (2:1) und gegen Stuttgart (3:0), ein beachtliches Remis in Hoffenheim (1:1) sowie erwartbare Niederlagen gegen Leipzig (0:4) und in Leverkusen (0:2) garantieren aktuell einen respektablen zwölften Tabellenplatz mit 25 Punkten und einem bequemen Polster auf die Abstiegszone.
Beeindruckend: Gerade in den "Big Points"-Partien gegen die Konkurrenz aus dem Keller präsentierte sich Friedhelm Funkels Team zuletzt erstaunlich nervenstark und effizient. In Hannover, in Augsburg sowie zu Hause gegen Stuttgart fuhr es jeweils drei Punkte ein. Gelingt nun auch die Revanche für die 0:3-Hinspielklatsche in Nürnberg, wäre der Klassenerhalt bereits zum Greifen nahe.
Ausbaufähig: Der Zuschauerzuspruch. Der aktuelle Schnitt von 41.176 reicht zwar im Liga-Ranking für einen achtbaren achten Platz, trotz des guten Saisonverlaufs war die 52.000 Zuschauer fassende Merkur Spiel-Arena aber erst zweimal ausverkauft - gegen die Westrivalen Schalke und Dortmund. Auch gegen den Club werden am Samstag Plätze leer bleiben.
Irgendwie nicht gut genug
Im Fokus: Düsseldorfs Aufwärtstrend ist eng verbunden mit dem Namen Kevin Stöger (25). Der Neuzugang aus Bochum hat sich nach anfänglichen Schwierigkeiten als passsicherer Taktgeber im Mittelfeld etabliert und wird nicht ohne Grund vom kicker aktuell als Düsseldorfs notenbester Feldspieler geführt. Pikante Randnotiz: Auch der Club hatte bereits während der vergangenen Zweitliga-Saison mit Stöger Gespräche geführt, dann aber dankend abgelehnt - weil der lauf- und spielstarke Österreicher nur im Falle das Aufstiegs gekommen wäre und er Ex-Trainer Michael Köllner irgendwie auch nicht gut genug erschien.
Das Hinspiel: Der klare 3:0-Erfolg vom 29. September 2018 war der bislang letzte Nürnberger Bundesliga-Sieg - und eine imponierende Reaktion auf das vorangegangene 0:7-Debakel in Dortmund. Kapitän Hanno Behrens hatte den Club in der 28. Minute nach einem plumpen Foul von Dodi Lukebakio an Tim Leibold per Elfmeter in Führung gebracht, fünf Minuten später bewahrte Keeper Fabian Bredlow seine Elf mit einer Glanzparade gegen eben jenen durchgebrochenen Lukebakio vor dem Ausgleich – vielleicht die Szene des Spiels. Mikael Ishak (64.) und der eingewechselte Federico Palacios (78.) legten in der zweiten Halbzeit nach und schossen einen verdienten, aber vielleicht etwas zu hoch ausgefallenen Sieg im Aufsteigerduell heraus.
Der Pfannenstiel-Effekt
Wer/Was ist neu? Mitte Dezember installierte die Fortuna den früheren Torhüter Lutz Pfannenstiel als neuen Sportvorstand - und der Fußballweltenbummler legte auf dem Transfermarkt gleich ordentlich los. Von Sampdoria Genua wurde der polnische Stürmer Dawid Kownacki ausgeliehen, vom englischen Erstligisten Brighton & Hove Albion kam der österreichische Abwehrroutinier Markus Suttner, der jüngst beim 0:2 in Leverkusen sein Debüt gab.
Mit dem 39-jährigen Jaroslav Drobny holte man sich aus Bremen zudem einen erfahrenen Ersatzkeeper. Mittelfeldtalent Johannes Bühler (zuletzt Hoffenheim) wurde gleich weiterverliehen an den VfR Aalen. Den Verein verlassen haben die Reservisten Havard Nielsen (MSV Duisburg), Taylan Duman (Borussia Dortmund II) und Gökhan Gül (SV Wehen Wiesbaden).
Die Funkel-Posse
Und sonst so? Die fünfte Jahreszeit wirft ihre Schatten voraus: Jüngst präsentierte die Fortuna stolz ihren neuen Karnevalswagen, auf dem die Profis beim traditionellen Rosenmontagsumzug durch die Straßen tuckern werden. Schlagworte wie "Gemeinschaft", "Respekt", "Heimat", "Tradition", "leidensfähig", "humorvoll", "mutig" und "mit Ecken und Kanten" sollen dabei für die spezielle "Fortuna-DNA" stehen. Allerdings dürfte diesmal auch die winterliche Posse um die erst geplatzte und dann nach massiven Fanprotesten doch noch irgendwie über die Bühne gebrachte Vertragsverlängerung mit dem populären Erfolgscoach Funkel ein dankbares Thema für die Bütt sein.
19 Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen