Der FCN und die Bundesliga: 33 Jahre voller kurioser Rekorde

22.8.2018, 05:57 Uhr
Der 1. FC Nürnberg ist zurück in der Bundesliga. Zum 34. Mal geht der Club im deutschen Oberhaus an den Start - am Valznerweiher blickt man auf eine lange und breite Historie zurück. Hans Böller, Sportchef der Nürnberger Nachrichten, hat statistische Perlen aus 33 Nürnberger Bundesliga-Spielzeiten gesammelt.
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Der Club zurück in der Bundesliga

Der 1. FC Nürnberg ist zurück in der Bundesliga. Zum 34. Mal geht der Club im deutschen Oberhaus an den Start - am Valznerweiher blickt man auf eine lange und breite Historie zurück. Hans Böller, Sportchef der Nürnberger Nachrichten, hat statistische Perlen aus 33 Nürnberger Bundesliga-Spielzeiten gesammelt. © Sportfoto Zink / DaMa

... hat der 1.FC Nürnberg bisher bestritten, die Bilanz ist inzwischen natürlich negativ: 341 Siegen stehen 467 Niederlagen gegenüber, in der sogenannten ewigen Tabelle reicht es aber noch für Rang 14 unter den 55 Vereinen, die dem Oberhaus bisher angehörten – und von denen, das ist ein weithin unbekanntes statistisches Detail, nicht einer ein so schlechtes Torverhältnis aufweist wie der 1.FC Nürnberg. 1402:1726 Tore bedeuten ein Minus von 324 Treffern – Platz 55.
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1084 Bundesligaspiele...

... hat der 1.FC Nürnberg bisher bestritten, die Bilanz ist inzwischen natürlich negativ: 341 Siegen stehen 467 Niederlagen gegenüber, in der sogenannten ewigen Tabelle reicht es aber noch für Rang 14 unter den 55 Vereinen, die dem Oberhaus bisher angehörten – und von denen, das ist ein weithin unbekanntes statistisches Detail, nicht einer ein so schlechtes Torverhältnis aufweist wie der 1.FC Nürnberg. 1402:1726 Tore bedeuten ein Minus von 324 Treffern – Platz 55. © Günter Distler

... die man eher nicht auf Wimpel oder den Briefkopf schreibt, sind hinlänglich bekannt. Der Club ist der einzige Verein, dessen Mannschaft als Meister abstieg (1969). Eine komplette Spielzeit ohne einen Auswärtspunkt schaffte auch nur der 1.FC Nürnberg (1983/84), dem es 30 Jahre später als erstem Bundesligisten gelang, kein Hinrundenspiel zu gewinnen (2013/14, erster Rückrunden-Tabellenführer war dann lustigerweise: der Club). Elf Niederlagen hintereinander (vom 24. März 1984 bis 10. August 1985, dazwischen lag ein Jahr Zweitklassigkeit) sind ebenso ein Negativ-Rekord wie der Umstand, als einziger Erstligist im DFB-Pokalwettbewerb an einem fünftklassigen Gegner gescheitert zu sein (2001 am Verbandsligisten SSV Ulm).
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Andere Rekorde, ...

... die man eher nicht auf Wimpel oder den Briefkopf schreibt, sind hinlänglich bekannt. Der Club ist der einzige Verein, dessen Mannschaft als Meister abstieg (1969). Eine komplette Spielzeit ohne einen Auswärtspunkt schaffte auch nur der 1.FC Nürnberg (1983/84), dem es 30 Jahre später als erstem Bundesligisten gelang, kein Hinrundenspiel zu gewinnen (2013/14, erster Rückrunden-Tabellenführer war dann lustigerweise: der Club). Elf Niederlagen hintereinander (vom 24. März 1984 bis 10. August 1985, dazwischen lag ein Jahr Zweitklassigkeit) sind ebenso ein Negativ-Rekord wie der Umstand, als einziger Erstligist im DFB-Pokalwettbewerb an einem fünftklassigen Gegner gescheitert zu sein (2001 am Verbandsligisten SSV Ulm). © Roland Fengler

... absolvierte der 1.FC Nürnberg natürlich im Meisterjahr 1967/68 – 66 Punkte (umgerechnet auf die heutige Drei-Punkte- Regel) bedeuteten einen Schnitt von 1,94 Zählern pro Spiel, 71 Tore gelangen einer Nürnberger Mannschaft weder vorher noch nachher annähernd. Die zweitbeste Spielzeit legte Nürnberg in der Saison 1991/92 hin. Auf Platz sieben eingetroffen, holte der Club in der wegen der deutschen Vereinigung auf 20 Teams vergrößerten Liga (umgerechnet) 1,60 Punkte im Schnitt – mehr als 1965/66 (1,55), 1987/88 (1,47), 1964/65 (1,43) und 2006/07 (1,41).
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Die erfolgreichste Saison...

... absolvierte der 1.FC Nürnberg natürlich im Meisterjahr 1967/68 – 66 Punkte (umgerechnet auf die heutige Drei-Punkte- Regel) bedeuteten einen Schnitt von 1,94 Zählern pro Spiel, 71 Tore gelangen einer Nürnberger Mannschaft weder vorher noch nachher annähernd. Die zweitbeste Spielzeit legte Nürnberg in der Saison 1991/92 hin. Auf Platz sieben eingetroffen, holte der Club in der wegen der deutschen Vereinigung auf 20 Teams vergrößerten Liga (umgerechnet) 1,60 Punkte im Schnitt – mehr als 1965/66 (1,55), 1987/88 (1,47), 1964/65 (1,43) und 2006/07 (1,41).

... war Nürnberg 36 Mal – erstmals nach dem ersten Spieltag 1964/65, zum bisher letzten Mal nach dem dritten Spieltag 2006/07, im Spieljahr des DFB-Pokalsieges. Nur elf Vereine standen öfter auf Rang eins.
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Bundesliga-Tabellenführer...

... war Nürnberg 36 Mal – erstmals nach dem ersten Spieltag 1964/65, zum bisher letzten Mal nach dem dritten Spieltag 2006/07, im Spieljahr des DFB-Pokalsieges. Nur elf Vereine standen öfter auf Rang eins. © Roland Fengler

... war Rang fünf für Heinz Höhers junge Wilde im Jahr 1987/88, gefolgt von vier sechsten Plätzen: 1964/65 und 1965/66 sowie in der Neuzeit im Pokalsieger-Jahr (2006/07) und zum bisher letzten Mal erst 2010/11. Trotz schon acht Abstiegen: Auf dem letzten Platz schloss der Club nur eine Saison ab, die desaströse Spielzeit 1983/84 mit gleich 26 Niederlagen – der im Herbst die Oktoberrevolution folgte, als Präsident Gerd Schmelzer einen Spieleraufstand gegen Trainer Heinz Höher niederschlug und mehrere Profis beurlaubte. Es war die Geburtsstunde von Höhers legendärer Mannschaft, die bis in den Europapokal stürmte.
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Die zweitbeste Platzierung...

... war Rang fünf für Heinz Höhers junge Wilde im Jahr 1987/88, gefolgt von vier sechsten Plätzen: 1964/65 und 1965/66 sowie in der Neuzeit im Pokalsieger-Jahr (2006/07) und zum bisher letzten Mal erst 2010/11. Trotz schon acht Abstiegen: Auf dem letzten Platz schloss der Club nur eine Saison ab, die desaströse Spielzeit 1983/84 mit gleich 26 Niederlagen – der im Herbst die Oktoberrevolution folgte, als Präsident Gerd Schmelzer einen Spieleraufstand gegen Trainer Heinz Höher niederschlug und mehrere Profis beurlaubte. Es war die Geburtsstunde von Höhers legendärer Mannschaft, die bis in den Europapokal stürmte.

... schrieb Bundesliga-Geschichte: Thomas Brunner, damals 22 Jahre alt, ist heute mit 328 Einsätzen der Bundesliga-Rekordspieler des 1.FC Nürnberg, gefolgt von Andreas Köpke (280), Raphael Schäfer (250), Javier Pinola (203) und Dieter Eckstein (189). Eckstein, damals 20, erzielte 66 Bundesligatore für Nürnberg, nur der Achtundsechziger- Meister Heinz Strehl (76) traf noch öfter. Im Ranking folgen mit Franz Brungs (50) und Georg Volkert (37) zwei weitere Altmeister, außerdem Werner Heck (34) und Marek Mintal (32) – der mit 24 Treffern in der Saison 2004/05 als erster und einziger Nürnberger Fußballer Bundesliga-Torschützenkönig war.
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Dieses Team...

... schrieb Bundesliga-Geschichte: Thomas Brunner, damals 22 Jahre alt, ist heute mit 328 Einsätzen der Bundesliga-Rekordspieler des 1.FC Nürnberg, gefolgt von Andreas Köpke (280), Raphael Schäfer (250), Javier Pinola (203) und Dieter Eckstein (189). Eckstein, damals 20, erzielte 66 Bundesligatore für Nürnberg, nur der Achtundsechziger- Meister Heinz Strehl (76) traf noch öfter. Im Ranking folgen mit Franz Brungs (50) und Georg Volkert (37) zwei weitere Altmeister, außerdem Werner Heck (34) und Marek Mintal (32) – der mit 24 Treffern in der Saison 2004/05 als erster und einziger Nürnberger Fußballer Bundesliga-Torschützenkönig war.

... hält Franz Brungs, der für seine 50 Bundesligatore für Nürnberg nur 97 Spiele brauchte: 0,92 Treffer pro Spiel bedeuten den Spitzenplatz, sieht man einmal vom Sonderfall des weithin vergessenen Manfred Ebenhöh aus Wilhermsdorf ab. Der bestritt im Mai 1967 ein einziges Bundesligaspiel und schoss beim 2:1-Sieg über den TSV 1860 in München ein Tor, was die Traumquote von 1,00 ergibt. Überraschend auf Platz zwei hinter Brungs folgt Josip Drmic: Der Schweizer traf 2013/14 in seinen 33 Bundesligaspielen 17 Mal, das macht 0,52 Tore pro Einsatz.
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Die beste Trefferquote...

... hält Franz Brungs, der für seine 50 Bundesligatore für Nürnberg nur 97 Spiele brauchte: 0,92 Treffer pro Spiel bedeuten den Spitzenplatz, sieht man einmal vom Sonderfall des weithin vergessenen Manfred Ebenhöh aus Wilhermsdorf ab. Der bestritt im Mai 1967 ein einziges Bundesligaspiel und schoss beim 2:1-Sieg über den TSV 1860 in München ein Tor, was die Traumquote von 1,00 ergibt. Überraschend auf Platz zwei hinter Brungs folgt Josip Drmic: Der Schweizer traf 2013/14 in seinen 33 Bundesligaspielen 17 Mal, das macht 0,52 Tore pro Einsatz.

... glückte auch Mintals slowakischem Landsmann Robert Vittek. Der Stürmer erzielte im März 2006 alle drei Tore beim 3:0 über den MSV Duisburg und ließ beim 1.FC Köln (Endstand 4:3) einen Hattrick zum 3:0-Zwischenstand folgen. Erstmals waren damit einem Bundesligaspieler sechs Tore hintereinander geglückt.
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Ein Bundesliga-Rekord...

... glückte auch Mintals slowakischem Landsmann Robert Vittek. Der Stürmer erzielte im März 2006 alle drei Tore beim 3:0 über den MSV Duisburg und ließ beim 1.FC Köln (Endstand 4:3) einen Hattrick zum 3:0-Zwischenstand folgen. Erstmals waren damit einem Bundesligaspieler sechs Tore hintereinander geglückt. © Michael Matejka

... in einem Bundesligaspiel brachte für den Club nur Franz Brungs zustande: Am 2. Dezember 1967 beim legendären 7:3 über Bayern München. Den Bundesliga-Rekord hält Dieter Müller vom 1.FC Köln, der 1977 beim 7:2 über Werder Bremen sechsmal traf. Vier Tore für den Club schoss 46 Jahre nach Brungs (dem das 1965 beim 7:2 über Tasmania Berlin gelang) nur noch Christian Eigler im März 2011 beim 5:0 über den FC St. Pauli.
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Fünf Tore...

... in einem Bundesligaspiel brachte für den Club nur Franz Brungs zustande: Am 2. Dezember 1967 beim legendären 7:3 über Bayern München. Den Bundesliga-Rekord hält Dieter Müller vom 1.FC Köln, der 1977 beim 7:2 über Werder Bremen sechsmal traf. Vier Tore für den Club schoss 46 Jahre nach Brungs (dem das 1965 beim 7:2 über Tasmania Berlin gelang) nur noch Christian Eigler im März 2011 beim 5:0 über den FC St. Pauli.

... sah Joachim Philipkowski, der zwischen 1985 und 1992 in 154 Bundesligaspielen für Nürnberg im Einsatz war – Vereinsrekord vor Horst Weyerich (drei) und Dieter Eckstein (zwei). Ein auffällig grober Bundesligist war Nürnberg nie: Nur Andi Wolf (drei) und Tomasz Kos (zwei) sahen öfter als einmal Gelb-Rot. Die meisten Gelben Karten sammelte Javier Pinola (62) vor Andi Wolf (55) und Tom Brunner (39) ein. Meistens genügte die Verwarnung: Rot und Gelb-Rot sah Hitzkopf Pinola nur je einmal.
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Vier Rote Karten...

... sah Joachim Philipkowski, der zwischen 1985 und 1992 in 154 Bundesligaspielen für Nürnberg im Einsatz war – Vereinsrekord vor Horst Weyerich (drei) und Dieter Eckstein (zwei). Ein auffällig grober Bundesligist war Nürnberg nie: Nur Andi Wolf (drei) und Tomasz Kos (zwei) sahen öfter als einmal Gelb-Rot. Die meisten Gelben Karten sammelte Javier Pinola (62) vor Andi Wolf (55) und Tom Brunner (39) ein. Meistens genügte die Verwarnung: Rot und Gelb-Rot sah Hitzkopf Pinola nur je einmal.

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