Der Grusel-Club! Oh Mann, FCN - von einem Tiefpunkt zum nächsten
29 Bilder 16.7.2020, 10:57 UhrAbturn bei der Altstadt
Umgekrempelt und neu geformt greift der Club nach dem Abstieg wieder an - und bekommt relativ früh zu spüren, dass so ein Umbruch auch nicht ganz einfach ist. So verliert der Altmeister in der Vorbereitung gegen den Viertligisten aus Bayreuth, Virgil Misidjan & Co. gelingt beim 1:2 nur einmal offensiv der Durchbruch. © Sportfoto Zink / DaMa
Klingt wie Bundesliga
Nach dem Auftakterfolg in Dresden empfängt der Club im ersten Heimspiel der Saison den Hamburger SV - und ist nach den 90 Minuten gegen übermächtige Hanseaten zurück auf dem Boden der Tatsachen. Mit 0:4 geht der FCN gegen den von Ex-Trainer Dieter Hecking trainierten und spielerisch klar überlegenen HSV baden. © Sportfoto Zink / Wolfgang Zink
Mutloß mit Medeiros
Auch Iuri Medeiros, der gegen den HSV das erste Mal das Club-Trikot trägt, dürfte sich seinen Start anders vorgestellt haben. Dabei hat eine miese Hinserie des FCN doch gerade erst begonnen... © Sportfoto Zink / Wolfgang Zink
Türpitz düpiert den Canadi-Club
Denn beim nächsten Liga-Auftritt in Sandhausen - dem Ort, an dem der Club im Jahr zuvor den Aufstieg perfekt gemacht hatte - beginnt das Boot des Altmeisters weiter zu sinken. Einen Club-Auftritt, der an Harm- und Ideenlosigkeit nicht zu überbieten ist, bestraft Philip Türpitz in Minute 89 mit dem 2:3 aus Gäste-Sicht. Davon, dass der Canadi-Club am Hardtwald zwischenzeitlich ein 0:2 egalisiert hat, will im Nachgang verständlicherweise keiner etwas hören. © Sportfoto Zink / DaMa
Tiefschlaf in der Schlussphase
Deutlich verbessert präsentiert sich der Club dann allerdings gegen Aufsteiger Osnabrück (1:0) und unangenehm zu bespielende Heidenheimer. Nach Toren von Ex-Ostälbler Nikola Dovedan und Johannes Geis, der vor der Nordkurve bei einem Abpraller per Volley-Granate erfolgreich ist, sieht sich der FCN bereits auf der Siegerstraße. Dann aber bringt Niklas Dorsch, teilweise ausgebildet in der Club-Jugend, den FCH zurück ins Spiel. Den Nürnberger Tiefschlaf, der zehn Minuten vor Schluss eingesetzt hat, bestraft Stefan Schimmer schlussendlich mit dem 2:2. Eine gefühlte Niederlage, die in nahezu identischer Form noch öfters in den folgenden Wochen passieren wird... © Sportfoto Zink / Wolfgang Zink
Was war denn eigentlich da los?
1:0, 1:2, 2:2, 2:3, 3:3, 3:4. Das Gastspiel des FCN in Aue wird es wohl nicht nur in diesen Jahresrückblick schaffen. Sieben Tore, drei Elfmeter und ein Platzverweis hat die zweite Hälfte im Erzgebirge zu bieten. Irgendwie typisch, dass die Gastgeber nach 100 gespielten Minuten das bessere Ende für sich haben. Held des Abends ist Veilchen-Keeper Martin Männel, der mit der letzten Aktion und einem gehaltenen Elfmeter dem Club eine kuriose und nicht minder schmerzhafte Niederlage zufügt. © Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / DaMa
Ärger beim Aushilfstorwart
Verrückt, skurril - und weiterhin erfolglos: Im Anschluss muss der als Aufstiegsaspirant in die Saison gestartete Club, der immer mehr zum Abstiegskandidaten mutiert, auch die Pokal-Segel streichen. Auf dem Betze, dem bekanntesten Fußballberg Deutschlands, gleicht der Cup-Gewinner von 2007 gegen dort ansässige Lauterer zweimal aus, rettet sich durch Michael Freys famoses Ballklau-Tor in die Verlängerung. Dort bleibt der Dumm-gelaufen-Club sich jedoch treu, als es darum geht, wieder einmal den dramaturgisch schlimmstmöglichsten Ausgang einer Partie zu wählen. Da sich Pokal-Torwart Patric Klandt die Achillessehne reißt und der FCN sein Wechselkontingent ausgeschöpft hat, muss Enrico Valentini, im Hauptberuf Außenverteidiger, in die Club-Kiste. Und hat wie der viermalige Pokal-Gewinner insgesamt im sich anschließenden Elfmeterschießen das Nachsehen. © Sportfoto Zink / Daniel Marr
Bochum und Bye Bye!
Tief im Westen verstaubt im nachfolgenden Spiel Nürnbergs Hoffnung, zurück in die Erfolgsspur zu finden, bereits vor der Pause. An der Castroper Straße verteidigt der FCN im ersten Durchgang desolat und patzt in Person des 18-jährigen Benedikt Willert, der aufgrund der grotesken Torwart-Not der Franken als Fünfter der Torhüter-Hierarchie zwischen den rot-schwarzen Pfosten steht, entscheidend. In der Kombination dieser Faktoren liegt Nürnbergs Lieblingsverein beim Kabinengang bereits mit 0:3 hinten. Eine deutliche Leistungssteigerung nach Wiederbeginn kaschiert die eklatante Club-Schwäche und den defensiven Offenbarungseid vor der Pause nur bedingt. Damir Canadi muss nach dem besorgniserregenden 1:3 in Bochum gehen. © Sportfoto Zink / Daniel Marr
Schlimmer geht's nimmer
So sehen Phantomschmerzen aus! Nach dem Canadi-Aus übernimmt Vereinslegende Marek Mintal den Krisen-Club als Interimstrainer. Und muss im Heimspiel gegen Bielefeld von der Seitenauslinie eine Rutsche mit ansehen, die in der an Tiefpunkten reichen Geschichte der Rot-Schwarzen auch aufgrund ihres verstörenden Zustandekommens ihresgleichen sucht. Ein völlig verunsicherter, hilf- und planloser, in seinem Abwehrverhalten katastrophaler Club kassiert drei Gegentreffer in fünf Minuten und liegt gegen die Arminia bereits nach einer Viertelstunde 0:3 hinten. 1:5 heißt es nach einem erschütternden Spiel, das massive Zweifel an Nürnbergs Zweitliga-Tauglichkeit hervorruft. © Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / WoZi
Mach ihn doch, Medeiros!
Das 1:5 gegen Bielefeld ist der Tiefpunkt eines grauenhaften Club-Jahres. Als Nothelfer auf der Trainer-Position präsentiert der entsprechend betrüblich stimmende Club in der darauffolgenden Länderspielpause Jens Keller. Ein formidabler Einstand wäre dem Schwaben beim sich anschließenden Frankenderby in Fürth dann auch fast geglückt. Dass Iuri Medeiros eine großartige Club-Chance kurz vor Abpfiff des Nachbarschaftsduells jedoch ungenutzt lässt, ist bezeichnend für die krisenhafte Club-Lage. Und dafür verantwortlich, dass es der FCN beim torlosen Remis verpasst, ein Lebenszeichen im Abstiegskampf zu senden. © Sportfoto Zink / Daniel Marr
Ohweh, Wehen
Wer geglaubt hatte, die Club-Krise habe gegen Bielefeld ihren Höhepunkt erreicht, muss sich nach dem Heimspiel gegen den Tabellenletzten aus Wiesbaden wohl korrigieren. Mit 0:2 ziehen ideenlose und im Abwehrverbund erneut irrlichternde Nürnberger gegen das Schlusslicht auf eigenem Feld den Kürzeren. © Sportfoto Zink / Daniel Marr
Das Feedback der Fans
Und das nicht einmal unverdient. Der Aufsteiger stutzt dem Christkindles-Club, der sich zum Marktauftakt in Sondertrikots blamiert, die Flügel. Nach dem Ende der nächsten, aus FCN-Sicht beängstigend unerfreulichen Partie müssen sich Nürnbergs neuer Trainer und alte Verlierer beim Ultra-Rapport in der Nordkurve entsprechend einiges anhören. © Sportfoto Zink / Daniel Marr
Schlappe in Stuttgart
Der FCN ist im Keller angekommen - und die Erniedrigung in die Drittklassigkeit längst kein unvorstellbares Szenario mehr! Auch beim Aufstiegsanwärter in Bad Cannstatt bleibt der FCN im freien Fall. Zwar ballert ihn Michael Frey - das soll kein Wortspiel sein - mit gefühlt 130 km/h in Front. Die akute Absturzgefahr, in welcher sich der Altmeister befindet, wird im Talkessel spätestens aber deutlich, als Mario Gomez, Stuttgarts Sturm-Chef, einen schwäbischen Doppelschlag finalisiert und am Ende mit 1:3 ausgeknockte Franken mit einer weiteren Niederlage und erschreckenden Statistik-Werten im Gepäck nach Hause schickt. © Sportfoto Zink / DaMa
Wieder nichts
Drei Sekunden und die nötige Spannung in der letzten Spielsituation fehlen dem Angst-vor-dem-Abstieg-Club, um im darauffolgenden Heimspiel gegen Kiel die ätzende Sieglos-Serie endlich zu beenden. In der Nachspielzeit kassiert Nürnbergs erneut niedergeschlagener Vorzeigeverein nach zwischenzeitlicher Zwei-Tore-Führung den Ausgleich. Der Ex-Fürther Thesker trifft im buchstäblich letzten Moment zum 2:2, der Abwärtsstrudel droht den Tristesse-und-Tränen-Club vollends zu verschlucken. Abturn auf Abturn auf Abturn. Es ist niederschmetternd - und für alle, die es mit dem FCN halten, weit mehr bereits als eine vorweihnachtliche Depression. © Sportfoto Zink / Daniel Marr
Zum Auftakt in den Keller
2020 sollte es besser werden. Eigentlich. Nach einem 2:0-Erfolg gegen Dresden zum Jahresabschluss und einer insgesamt gelungenen Vorbereitung lässt der FCN beim Auftakt im Hamburger Volkspark jedoch ähnliche Muster erkennen wie im Vorjahr. Defensiv agiert der Club zu anfällig, offensiv belegen fünf Torschüsse die Harmlosigkeit der Keller-Elf. Durch die herbe 1:4-Niederlage in Hamburg rutscht der 1. FC Nürnberg auf Abstiegsplatz 17. © Sportfoto Zink / Daniel Marr
Neues Jahr, alte Probleme
Mit zwei Siegen gegen Sandhausen und Osnabrück, in denen der FCN kein Gegentor verzeichnet und erstmals in dieser Saison zwei Partien in Folge für sich entscheidet, verschafft sich der Club vorerst Luft und rückt ins Tabellenmittelfeld auf. Beim Gastspiel in Heidenheim offenbart der Club wieder seine altbekannten Gene: Nach zweimaliger Führung und einem späten Ausgleich durch Doppelpacker Kleindienst reicht es an der Brenz erneut nur für ein Remis. © Sportfoto Zink / Wolfgang Zink
Oh Nürnberg, oh Nürnberg, oh Nürnberg
Die Sonne scheint schon lange nicht mehr über dem Club, stattdessen verleiht im Gastspiel am Böllenfallentor zweimal der Rote Karton den tristen Nürnberger Zeiten Farbe. Über weite Strecken kontrolliert der FCN die Partie bei den Lilien, geht nach einer halben Stunde verdient durch Dovedan in Führung, ehe Sörensen nicht regelkonform eine Dursun-Großchance vereitelt - Elfmeter und Platzverweis, Kempe trifft vom Punkt und der Däne fliegt. Die Unterzahl fällt allerdings vorerst nicht ins Gewicht, zu harmlos präsentieren sich die Hausherren. Doch der Club bleibt sich treu: Darmstadts Defensivkraft Dario Dumic schockt den FCN nach 89 Minuten mit dem 1:2. In der Nachspielzeit sieht Fabian Nürnberger nach einer Schiedsrichter-Entscheidung zunächst Schwarz und für sein anschließendes Abwinken Gelb-Rot. © Sportfoto Zink / Daniel Marr
0:3 gegen 96: Ein letztes Mal
Die 0:3-Niederlage gegen Hannover bleibt bis zum Saisonende das letzte Spiel, in dem sich der enttäuschende Club vor heimischem Publikum blamiert. Allerdings nicht etwa, weil der FCN in der Folge eine Siegesserie im Max-Morlock-Stadion gestartet hätte, sondern in der Folge schlichtweg keine Zuschauer mehr ins Stadion gelassen wurden. Die Corona-Pandemie legt zunächst den kompletten Sport lahm, ab Mitte Mai werden die Partien vor leeren Rängen ausgetragen. © Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / DaMa
Nürnberger positiv getestet
Der Virus machte auch vor dem ohnehin krisengebeutelten 1. FC Nürnberg nicht Halt: Eine Woche nach dem Duell mit Hannover, das zwei infizierte Spieler in seinen Reihen wusste, wird mit Fabian Nürnberger der erste Club-Profi positiv auf Covid-19 getestet. © Sportfoto Zink / Daniel Marr
Widerliche Morddrohungen
Im Rahmen der Heimniederlage gegen Hannover kommt es noch am selben Tag zu etwas, war vom deutschen Profisport meilenweit entfernt sein sollte. Was man mit einem unglaublichen Mord an einem WM-Eigentorschützen in Kolumbien assoziiert, wird an jenem Freitag in Nürnberg - entsprechend formuliert - traurige Realität. Im Stadionumfeld finden sich Aufkleber, die entsprechende Morddrohungen gegen Mühl und Behrens beinhalten. © Sportfoto Zink / Daniel Marr
With or without Fans
17. Mai 2020: Nach rund sechswöchiger Corona-Pause startet der Club in einem der sonst wohl stimmungsvollsten und kultigsten Stadien der 2. Bundesliga vor leerem Publikum. Wenngleich der FCN vor leeren Rängen spielen muss, gibt es aus dem Norden nichts Neues zu vermelden: Erneut hält der 1. FC Nürnberg lange die Kontrolle, ein Platzverweis (diesmal gegen Mathenia) beeinflusst dann allerdings maßgeblich den Spielverlauf, der FC St. Pauli trifft in der Schlussphase. © Daniel Marr
Raums Derbytraum
Wenn es in jener dunklen Zeit ein Spiel gegeben hätte, das als Balsam für die geschundene Club-Seele gedient hätte, dann wäre es das Derby gewesen. Lange sieht es im Heimspiel gegen das Kleeblatt in einer umkämpften Partie gut aus, allen voran Robin Hack entwickelt Zug zum Tor. Letztendlich avanciert jedoch ein anderer Youngster zum Derbyhelden: David Raum köpft nach Flanke von rechts unbedrängt am langen Pfosten ein und verschärft damit die Abstiegssorgen beim Lokalrivalen, der wieder auf den Relegationsplatz abrutscht. © Wolfgang Zink/Sportfoto Zink
Absturz: Höhenflug von kurzer Dauer
6:0 besiegt der Club am 32. Spieltag den SV Wehen Wiesbaden, mit einem anschließenden Erfolg gegen Stuttgart wären den Abstiegssorgen nahezu ein Ende gesetzt worden. Stattdessen zerlegt die Elf aus Cannstatt den 1. FC Nürnberg auf dessen heimischer Spielwiese, steigt somit auf, egalisiert den positiven Impact der Wehen-Partie auf das FCN-Torverhätnis und liefert dem Club ein Endspiel gegen Kiel.
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Fürth und die Förde: Fernduell zum Finale, Teil I
Karlsruhe in Fürth, Nürnberg in Kiel: Gewinnt der Club gegen die Störche, sichert er sich den Klassenerhalt, in allen anderen Fällen darf der badische Konkurrent nicht gegen den ungebliebten Nachbar aus Fürth gewinnen. Doch es kommt, wie es nicht kommen sollte - und das trotz einer vielversprechenden Anfangsphase. Beide fränkischen Teams gehen nach wenigen Zeigerumdrehungen in Führung, zwischenzeitlich gleicht der KSC aus, doch die Keller-Elf führt bekanntlich - noch... © Sportfoto Zink / Daniel Marr
Fürth und die Förde: Fernduell zum Finale, Teil II
Um kurz vor 17 Uhr beginnt schließlich Nürnbergs Albtraum, innerhalb weniger Minuten egalisiert Kiels Lauberbach an der Förde, Philipp Hofmann verwandelt einen Elfmeter zur Führung. Der Club spielt remis, Karlsruhe gewinnt, der Club muss in die Relegation, Karlsruhe angelt sich Platz 15. © Sportfoto Zink / Wolfgang Zink
30 Minuten Drittliga-Luft
Was die ganze Saison über nur ein unwirklich scheinender Albtraum war, entpuppt sich spätestens im Relegations-Rückspiel im Ingolstädter Audi-Sportpark als wahrhaftiges Phänomen. Mit drei Toren drehen die Schanzer binnen kürzester Zeit das Duell nach schwacher Ausgangsposition zu ihren Gunsten, für exakt 30 Minuten ist der Altmeister abgestiegen. © Sportfoto Zink / Daniel Marr