Der HCE trifft auf Erfahrung und Variabilität

16.11.2015, 17:26 Uhr
Der HCE trifft auf Erfahrung und Variabilität

© Foto: Harald Sippel

Nach dem souveränen Sieg bei den Handballfreunden Springe bekommt es der HC Erlangen am Mittwochabend mit dem nächsten Aufsteiger zu tun: Zu Gast ist ab 19 Uhr der VfL Eintracht Hagen. „Diese beiden Aufsteiger sollten wir aber besser nicht vergleichen“, warnt Geschäftsführer Stefan Adam. Hagen ist ein Traditionsverein mit einer lange andauernden Zweitligahistorie. Einige Male stand der VfL sogar vor dem Sprung in die 1. Bundesliga. Das liegt allerdings gut 15 Jahre zurück.

Hagen hat sich mit erfahrenen Bundesligaakteuren verstärkt

Doch an genau diese Tradition will man in Hagen anknüpfen und sich nach dem damaligen Abstieg und finanziellen Problemen wieder in der 2. Bundesliga etablieren. Dafür hat man beim Ruhrgebietsklub einiges Geld in die Hand genommen und insgesamt zehn Neuzugänge geholt, die fast alle Erstligaerfahrung mitbringen. „Man sieht, dass sie in der Liga bleiben wollen“, sagt Adam. „Diese Mannschaft hat deutlich mehr Bundesligaerfahrung als wir.“ So haben die Hagener Keeper David Ferne vom Bergischen HC verpflichtet, Marc Strohl vom VfL Gummersbach oder Dragan Tubic aus Balingen. Auch beim TV Großwallstadt hat die Eintracht zugeschlagen und mit dem Isländer Fannar Fridgeiirsson und dem Tschechen Pavel Prokopec zwei international erfahrene Spieler verpflichtet.

Deshalb werde das ein ganz anderes Spiel werden, als das in Springe. Die Mannschaft müsse all ihre Tugenden in die Waagschale werfen, zumal der Gast aus Hagen sich beim 32:25-Heimsieg gegen Aue durchaus Selbstvertrauen geholt haben dürfte.

Trainer Robert Andersson glaubt aber, dass seine Mannschaft mittlerweile so gefestigt ist, dass sie einem solchen schwer ausrechenbaren Gegner mental gewachsen ist. Dann könne man sich auch kleine Durchhänger, wie Mitte der zweiten Halbzeit in Springe, leisten. Solche Phasen seien auch unvermeidbar, sie würden sogar Weltklassemannschaften passieren. „Wichtig ist es, im richtigen Moment die richtige Antwort parat zu haben.“

Link: "Saarlouis war uns eine Warnung"

Für Erlangens Rückraumakteur Nikolai Link sind solche schwächeren Spielabschnitte vor allem zuhause kein Problem: „Auswärts kann das gefährlich sein“, sagt der 25-Jährige, „aber zuhause haben wir das Selbstvertrauen, dass wir in der Lage sind, so etwas zu drehen.“ Man dürfe nur nicht überheblich werden und müsse jeden Gegner ernst nehmen. „Saarlouis war uns da eine Warnung“, so Link. Deshalb wird man auch Hagen nicht unterschätzen: „Das ist für mich kein Aufsteiger“, sagt Link, der sich über die trotz des Abstiegs anhaltende Begeisterung für den Handball in der Arena freut. „Ich hätte nicht gedacht, dass die Zuschauerzahlen auch in der 2. Liga so hoch sind.“

Aufpassen muss der HCE vor allem auf die Abwehr der Gäste. „Sie spielen mit verschiedenen Abwehrsystemen, um den Gegner zu stören“, sagt Robert Andersson. „Darauf müssen wir vorbereitet sein.“

Natürlich werden auch die Attentate von Paris am Mittwochabend ein Thema sein: Vor dem Spiel wird eine gemeinsame Erklärung aller Handball-Bundesligisten verlesen. Die Sicherheitsstandards für die Arena werden nicht eigens erhöht, sie entsprechen den Standards für eine Veranstaltung dieser Größenordnung, sagt HC-Geschäftsführer Stefan Adam: „Alles wird so sicher wie möglich sein, wir sind mit unserer Security bestens aufgestellt. Niemand muss sich Sorgen machen.“ Auch Nikolai Link hat keine Angst: „Wir waren alle schockiert und fassungslos, aber jetzt mit einem mulmigen Gefühl in das Spiel zu gehen, das geht nicht.“

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