Der Rückzug des Torwart-Chefs: Schäfer macht Schluss

18.1.2018, 11:02 Uhr
Abschied reloaded: Mitte Mai hatte sich Raphael Schäfer als Club-Keeper verabschiedet. Nun hört der verdiente Ex-Profi auch beim FCN als Torwart-Koordinator auf.

© dpa Abschied reloaded: Mitte Mai hatte sich Raphael Schäfer als Club-Keeper verabschiedet. Nun hört der verdiente Ex-Profi auch beim FCN als Torwart-Koordinator auf.

 “Ich kann bestätigen, dass wir den Vertrag in beidseitigem Einvernehmen auflösen werden. Wir respektieren Schäfers Entscheidung und wünschen ihm für seine weitere Zukunft alles Gute“, gab Andreas Bornemann der Bild zu Protokoll. Schon Ende Februar soll Nürnbergs früherer Vorzeigekeeper seine Arbeit als Torwart-Koordinator bereits wieder beenden. Das Boulevardblatt hatte bei Nürnberg Sportvorstand in entsprechender Richtung nachgehakt. Und diese zumindest für Außenstehende doch recht überraschende Antwort erhalten, die der Verein am Donnerstagvormittag auf seiner Website auch offiziell gab. 

Erst im Frühsommer hat der 38-Jährige, der Ende der Vorsaison nach einem tränenreichen Abschied die Handschuhe an den Nagel gehängt hatte, seine Anschlusstätigkeit bei dem Club aufgenommen, für den er insgesamt 16 Jahre zwischen den Pfosten stand. Nach fast zwei Jahrzehnten, in denen Schäfer das streng reglementierte, durchorganisierte Leben eines Berufsfußballers führte, freute sich Nürnbergs Pokalheld auf den neuen Lebensabschnitt. "Man ist viel flexibler, gerade am Wochenende. Jetzt kann ich mit meiner Tochter auch mal zum Tennisturnier fahren und ihr zuschauen. Wir führen endlich ein normales Familienleben ", berichtete Schäfer damals der Nürnberger Zeitung.

"Viel planen, viel schauen, viel notieren", beschrieb Schäfer vor den Weihnachtsfeiertagen an gleicher Stelle die neue Aufgabe am Neuen Zabo, wo seit 1. Juli sein Schreibtisch im "Büro für Spezialtrainer" steht. Von der U14 bis zur U21 hatte Nürnbergs Führungskraft, die für den Club fast 400 Pflichtspiele bestritt, fortan alle Torhüter im Nachwuchsleistungszentrum im Blick, bewertete sie im Einsatz, im Training oder per Videoanlayse. Auch das Scouting künftiger Schäfers gehörte zum Stellenprofil des Familienvaters, der bereits zuvor den Kontakt zu Fabian Bredlow hergestellt hatte.

Offene Türen und Zeit für die Töchter

Nun wird der verdiente Ex-Profi seinen Schreibtisch am Valznerweiher wieder räumen. Und das, obwohl zahlreiche Beobachter Schäfers Tätigkeit als Torwart-Koordinator als Warm-Up für die Übernahme einer anderen Funktion in der sportlichen Leitung des FCN verstanden hatten. Von Vereinsseite ist ein erneutes Engagement von Schäfer zu einem späteren Zeitpunkt damit keinesfalls ausgeschlossen. “Wenn Rapha ein bisschen Abstand gewonnen hat, wird er vielleicht merken, wie sehr ihm der Fußball fehlt. Die Türen werden für ihn bei uns immer offen stehen“, lässt Andreas Bornemann in der Bild ausrichten. Man wird Schäfer wiedersehen. Wohl nicht nur, wenn er einer seiner drei Töchter bei einem Tennisturnier zusieht.

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