Die Bank ist nichts für Jaeger: HCE schnappt sich Talent
18.9.2019, 17:07 UhrVergangenen Samstag, da hat Max Jaeger erst wieder gezeigt, wie weit seine Entwicklung schon vorangeschritten ist: Fünf Wurfversuche hatte der 22 Jahre junge Linksaußen da gegen seinen Ex-Klub, fünf Mal traf er für den HSC 2000 Coburg. Am Ende stand es 31:26 gegen Bundesliga-Absteiger VfL Gummersbach, den Klub, mit dem sein Opa einst die erste Deutsche Meisterschaft feierte und den er später sogar einmal als Trainer zur selbigen führte.
Doch dort, in Gummersbach, wo Max Jaeger alle Jugendmannschaften durchlief, hatte er sich vor zwei Jahren nicht mehr wohl gefühlt: "Ich wollte mehr Spielanteile und auch mehr Verantwortung übernehmen", sagt er den Erlanger Nachrichten. Und so kam es dann, unter Coburgs Trainer Jan Gorr entwickelte sich Jaeger rasant, zählt mittlerweile zu den festen Stützen des Zweitliga-Vierten.
Schmidt kennt den Arbeiter
Doch nun ruft wieder die Bundesliga: "Max ist ein ruhiger, disziplinierter, talentierter Arbeiter", sagt Kevin Schmidt, Sportlicher Leiter des HC Erlangen. Auch er war gegen Gummersbach in der Coburger Arena, auch für Schmidt war es ein Wiedersehen mit dem alten Klub und einem ehemaligen Trainingsgast: Während Max Jaeger in der Gummersbacher A-Jugend spielte, war Schmidt Linksaußen des VfL. "Sein Talent", so der Sportliche Leiter, "ist aber damals schon aufgefallen." So sehr, dass er Jaeger nun zum HC Erlangen holte: Ab 2020 wird der Rechtshänder Nachfolger von Martin Murawski, der wohl seine Karriere beendet und Sportlicher Leiter in Hildesheim werden soll. Derzeit fällt Murawski mit Achillessehnenbeschwerden aus.
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"Ich werde nicht nach Erlangen wechseln, um auf der Bank zu sitzen", sagt Max Jaeger selbstbewusst. Natürlich respektiere er die Leistungen von Christopher Bissel, "ein gestandener Bundesligaspieler", wie er findet. Doch: "Konkurrenzkampf spornt uns alle an und verhilft uns zu neuer Kraft", so Jaeger. Den will er einbringen und im Idealfall auch viel Spielzeit sammeln. "Max kann auch auf halb decken", sagt wiederum Kevin Schmidt, "das eröffnet uns neue Alternativen. Und für Konkurrenzkampf haben wir in dieser Saison schon beinahe auf allen Positionen gesorgt, da ist es nur logisch, diesen nun auch auf Linksaußen zu entfachen."
Kein Blick in die Foren
Wenngleich Schmidt auch klarstellt: Momentan ist Chrissi (Bissel, d. Red.) da ganz klar die Nummer eins. Für Brisanz sorgt der Wechsel allerdings vor allem in Coburg, wo man sich bekanntermaßen schwer tut mit der starken Konkurrenz aus Erlangen: Nach Nico Büdel und Benedikt Kellner lockt der HCE nun schon den dritten Leistungsträger in die Bundesliga - und weg vom HSC. "Es ist nunmal so im Sport, dass man irgendwann auch mal den Verein wechselt", sagt Max Jaeger, der eventuelle Anfeindungen, wie sie vor allem Büdel in diversen Foren über sich ergehen lassen musste, als sein Wechsel publik wurde, nicht groß beachten möchte. "Ich werde mich in dieser Saison noch voll auf den HSC Coburg konzentrieren", verspricht das Talent. "Als Spieler habe ich kein Problem mit dem HC Erlangen und werde auch nie eines mit dem HSC Coburg haben."
Im Gegenteil: Für seine Ausbildung und das Vertrauen bedankte sich Max Jaeger bei seinem baldigen Ex-Klub. Und wird es in dieser Saison garantiert noch häufiger tun: mit Toren.
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