Die Club-Fans haben Jenö Konrad nicht vergessen

17.11.2012, 16:48 Uhr
Die Club-Fans haben Jenö Konrad nicht vergessen

© Sportfoto Zink/DaMa

Nachdem der Club die Endrunde der Deutschen Fußballmeisterschaft 1930/31 verpasst hatte, ging es ein Jahr später wieder aufwärts: Nach Siegen gegen Borussia Fulda und Holstein Kiel stieß der 1. FC Nürnberg ins Halbfinale vor und traf dort auf den FC Bayern München. Der Club unterlag mit 0:2, die Bayern wurden im Finale gegen Eintracht Frankfurt Deutscher Meister - zum ersten Mal.

Das Halbfinale war das letzte Spiel für Jenö Konrad als Trainer beim 1. FC Nürnberg, 1930 hatte er angefangen. Doch nicht die Niederlage war der Grund für seinen Abschied. 1932 begann sich die Machtergreifung der Nationalsozialisten bereits abzuzeichnen. Das Hetzblatt "Der Stürmer", von Julius Streicher in Nürnberg herausgegeben, begann eine antisemitische Verunglimpfungskampagne gegen Konrad, der Jude war.

Konrad, der als Aktiver ungarischer Nationalspieler gewesen war, verließ aufgrund der Angriffe mit seiner Familie Nürnberg. Nach Stationen in Rumänien, Wien, Italien, Frankreich und Portugal emigrierte er 1940 schließlich in die USA. Sein Leben und das seiner Familie konnte er so retten, seine Karriere im Fußball aber war vorbei.

Aus seinem Exil in den USA schrieb Konrad: "Der Club war der Erste und muss der Erste werden." Eben dieser Satz stand auch im Zentrum der Choreographie, die die Club-Fans ihrem ehemaligen Trainer vor dem Spiel gegen den FC Bayern München widmeten.

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