Die DFB-Elf in der Einzelkritik: Deutschland, eine Kroos-Baustelle

27.6.2018, 18:15 Uhr
Zu Null, endlich, zumindest bis zur zweiten Minute der Nachspielzeit. Ließ nach einer Viertelstunde den Freistoß von Jung gefährlich nach vorn abprallen, klärte anschließend aber im Stile eines Beachvolleyballers. Bis kurz vor Schluss eigentlich nur ebenso interessierter wie fassungsloser Beoboachter, danach Linksaußen.
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Manuel Neuer

Zu Null, endlich, zumindest bis zur zweiten Minute der Nachspielzeit. Ließ nach einer Viertelstunde den Freistoß von Jung gefährlich nach vorn abprallen, klärte anschließend aber im Stile eines Beachvolleyballers. Bis kurz vor Schluss eigentlich nur ebenso interessierter wie fassungsloser Beoboachter, danach Linksaußen. © Luis Acosta/AFP

So etwas wie der koreanische Deutsche. Relativ klein, flink, ständig unterwegs, fußballerisch aber doch arg limitiert. Seine Flanken flogen meist überallhin, nur nicht, wohin sie auch sollten. Große Ausnahme: die 47. Minute. Bekam erstaunlich früh die Flatter. WM-Debütant, drei Einsätze.
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Joshua Kimmich

So etwas wie der koreanische Deutsche. Relativ klein, flink, ständig unterwegs, fußballerisch aber doch arg limitiert. Seine Flanken flogen meist überallhin, nur nicht, wohin sie auch sollten. Große Ausnahme: die 47. Minute. Bekam erstaunlich früh die Flatter. WM-Debütant, drei Einsätze. © Luis Acosta/AFP

Angeblich der zweitschnellste Bayern-Profi nach Kingsley Coman. Gegen Südkorea genügte es, stabil und konsequent die Position zu halten. Ordentliche Spieleröffnung, erinnert mit Ball am Fuß immer stark an Balu aus dem Dschungelbuch. Gerade noch WM-Debütant.
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Niklas Süle

Angeblich der zweitschnellste Bayern-Profi nach Kingsley Coman. Gegen Südkorea genügte es, stabil und konsequent die Position zu halten. Ordentliche Spieleröffnung, erinnert mit Ball am Fuß immer stark an Balu aus dem Dschungelbuch. Gerade noch WM-Debütant. © Luis Acosta/AFP

Den zuvor ach so schmerzenden Halswirbel müsste er sich spätestens beim Jubel nach Toni Kroos‘ 2:1 gegen Schweden wieder eingerenkt haben. Als Ausrede für seinen Schulterhalskopfball kurz vor Schluss und beim Stand von 0:0 kommt die Verletzung somit nicht infrage. Davor mehrfach Retter in höchster Not und notorischer Tempoverschlepper. Das beherrschen seine Vorder- und Nebenleute aber auch ganz gut.
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Mats Hummels

Den zuvor ach so schmerzenden Halswirbel müsste er sich spätestens beim Jubel nach Toni Kroos‘ 2:1 gegen Schweden wieder eingerenkt haben. Als Ausrede für seinen Schulterhalskopfball kurz vor Schluss und beim Stand von 0:0 kommt die Verletzung somit nicht infrage. Davor mehrfach Retter in höchster Not und notorischer Tempoverschlepper. Das beherrschen seine Vorder- und Nebenleute aber auch ganz gut. © Roman Kruchinin/AFP

Konnte nicht viel falsch und auch nicht viel richtig machen, weil die Angriffe erstaunlich konsequent über die andere Seite vorgetragen wurden. Der Herzenskölner kann sich jetzt wenigstens voll auf den SV Sandhausen und Erzgebirge Aue konzentrieren. WM-Debütant, zwei Einsätze.
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Jonas Hector

Konnte nicht viel falsch und auch nicht viel richtig machen, weil die Angriffe erstaunlich konsequent über die andere Seite vorgetragen wurden. Der Herzenskölner kann sich jetzt wenigstens voll auf den SV Sandhausen und Erzgebirge Aue konzentrieren. WM-Debütant, zwei Einsätze. © Benjamin Cremel/AFP

Es wäre einen Versuch wert. Aus der Ferne scheint es jedenfalls nicht unmöglich, ihm beim Laufen die Schuhe zu binden. Elfmeterreifes Foul an Son kurz vor der Pause und auch sonst ein ständiges Sicherheitsrisiko. Hielt ständig den ganzen Betrieb auf mit seiner Trägheit, die stark an einen Wanderer in den Steppen der Mandschurei erinnerte.
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Sami Khedira

Es wäre einen Versuch wert. Aus der Ferne scheint es jedenfalls nicht unmöglich, ihm beim Laufen die Schuhe zu binden. Elfmeterreifes Foul an Son kurz vor der Pause und auch sonst ein ständiges Sicherheitsrisiko. Hielt ständig den ganzen Betrieb auf mit seiner Trägheit, die stark an einen Wanderer in den Steppen der Mandschurei erinnerte. © Li Ga/dpa

Was für eine Chance in der 47. Minute, huiuiui. Ein Kopfball aus sechs Metern. Drängte immer wieder in die Mitte, obwohl ihn der Bundestrainer eigentlich auf die rechte Seite gestellt hatte. Gerade noch WM-Debütant.
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Leon Goretzka

Was für eine Chance in der 47. Minute, huiuiui. Ein Kopfball aus sechs Metern. Drängte immer wieder in die Mitte, obwohl ihn der Bundestrainer eigentlich auf die rechte Seite gestellt hatte. Gerade noch WM-Debütant. © Benjamin Cremel/AFP

Der Ruhm seines späten 2:1 gegen Schweden sollte ihn auch am Mittwoch über den Platz tragen. Kroosartig war vier Tage später jedenfalls nicht mehr viel, nicht mal der eine oder andere Freistoß. Deutschland, eine Kroos-Baustelle.
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Toni Kroos

Der Ruhm seines späten 2:1 gegen Schweden sollte ihn auch am Mittwoch über den Platz tragen. Kroosartig war vier Tage später jedenfalls nicht mehr viel, nicht mal der eine oder andere Freistoß. Deutschland, eine Kroos-Baustelle. © Benjamin Cremel/AFP

In der ersten halben Stunde wie zuletzt gewohnt mehr Fehl- als Traumpassspieler, danach immerhin bemüht. Unnachahmlich, wie elegant er in wichtigen Momenten nach wie vor die Verantwortung weiterschieben kann. Spielte mit seinen 29 Jahren wie ein WM-Debütant.
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Mesut Özil

In der ersten halben Stunde wie zuletzt gewohnt mehr Fehl- als Traumpassspieler, danach immerhin bemüht. Unnachahmlich, wie elegant er in wichtigen Momenten nach wie vor die Verantwortung weiterschieben kann. Spielte mit seinen 29 Jahren wie ein WM-Debütant. © Roman Kruchinin/AFP

Die Rakete wollte einfach nicht zünden. Oder konnte nicht, weil ihr/ihm früh der Sprit ausging. Und der Raum für seine Sprints fehlte. WM-Debütant, drei Einsätze.
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Marco Reus

Die Rakete wollte einfach nicht zünden. Oder konnte nicht, weil ihr/ihm früh der Sprit ausging. Und der Raum für seine Sprints fehlte. WM-Debütant, drei Einsätze. © Jewel Samad/AFP

Ständig unterwegs, wenn auch oft umsonst. Traf in der ersten Halbzeit immerhin den Pfosten, allerdings erst nach einem Abseitspfiff. Sehenswerte Direktabnahme kurz nach der Pause. Vielleicht noch der Aufregendste in einer fürchterlich langweiligen Mannschaft. WM-Debütant, drei Einsätze.
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Timo Werner

Ständig unterwegs, wenn auch oft umsonst. Traf in der ersten Halbzeit immerhin den Pfosten, allerdings erst nach einem Abseitspfiff. Sehenswerte Direktabnahme kurz nach der Pause. Vielleicht noch der Aufregendste in einer fürchterlich langweiligen Mannschaft. WM-Debütant, drei Einsätze. © Christian Charisius/dpa

Groß und kräftig muss der Mann für die letzten Minuten sein. Und zack, schon stand Mario Gomez wieder im koreanischen Strafraum herum. Kopfbälle direkt auf den Torwart und Luftlöcher werden mehr und mehr zu seiner Spezialität.
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Mario Gomez

Groß und kräftig muss der Mann für die letzten Minuten sein. Und zack, schon stand Mario Gomez wieder im koreanischen Strafraum herum. Kopfbälle direkt auf den Torwart und Luftlöcher werden mehr und mehr zu seiner Spezialität. © Andreas Gebert/dpa

Müller spielt doch nicht immer, zumindest nicht von Beginn an. Torschützenkönig der WM 2010. Fünffacher Torschütze bei der WM 2014. Torlos bei der WM 2018. Und auch sonst maßlos enttäuschend.
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Thomas Müller

Müller spielt doch nicht immer, zumindest nicht von Beginn an. Torschützenkönig der WM 2010. Fünffacher Torschütze bei der WM 2014. Torlos bei der WM 2018. Und auch sonst maßlos enttäuschend. © ROMAN KRUCHININ/AFP

Wieder spät eingewechselt, diesmal aber ohne Pfostenschuss. WM-Debütant, drei viel zu kurze Einsätze.
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Julian Brandt

Wieder spät eingewechselt, diesmal aber ohne Pfostenschuss. WM-Debütant, drei viel zu kurze Einsätze. © LUIS ACOSTA/AFP