Die Ice Tigers nehmen nicht am Magenta Cup teil

Sebastian Böhm

Sportredaktion

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19.10.2020, 17:24 Uhr

Niklas Treutle ist in der Stadt, Andrew Bodnarchuk ebenfalls. Oliver Mebus wäre noch verfügbar und Ilya Sharipov. Zwei Torhüter und zwei Verteidiger, Spitzenkräfte im deutschen Eishockey, aber für ein Spiel oder gar ein Turnier würde es doch nicht reichen. Und so ist die Antwort der Nürnberg Ice Tigers keineswegs überraschend. "Nein", sagt Roman Horlamus, Sprecher des Gründungsmitglieds der Deutschen Eishockey Liga, "wir werden nicht am Magenta Cup teilnehmen."


+++ Saisonstart weiter ungewiss: Ice Tigers verleihen Reimer +++


Wenn der Fernsehpartner der DEL zum Testlauf bittet für einen Ernstfall, von dem niemand seriös behaupten kann, dass er eintritt, werden die Ice Tigers nicht dabei sein. Eine Woche nach dem weiterhin nicht fraglichen Deutschland Cup in Krefeld (5. bis 8. November) wird ein Turnier stattfinden, bei dem Hygienekonzepte und die Form von DEL-Teams getestet werden sollen. Die Telekom wollte die Vorabmeldung der Eishockey News nicht bestätigen. Wann und wo der Magenta Cup ausgetragen wird und vor allem, welche der 14 Teams der DEL dabei sein werden, das soll in dieser Woche bekanntgegeben werden.

Weiterer Gehaltsverzicht?

Die Ice Tigers werden es nicht sein, schon allein, weil sie Patrick Reimer (Kaufbeuren), Tim Bender (Ravensburg), Max Kislinger, Julius Karrer, David Trinkberger, Vincent Hessler und Tim Walther (alle Bayreuth) bis zum 30. November an DEL2-Klubs ausgeliehen haben und Verteidiger Marcus Weber an den Oberligisten Riessersee. Jack Skille, Chris Brown, Chris Summers, Dane Fox, Tom Gilbert, Tyson McLellan und Will Acton warten derzeit noch in Nordamerika darauf, dass es in der DEL doch noch losgeht.

Mit Bleistift haben die DEL-Klubs den 18. Dezember als möglichen Starttermin in ihre Kalender geschrieben. Es wäre der dritte. Aus dem Umfeld der Liga heißt es, dass vor allem Wolfgang Gastner daran arbeitet, dass dieser Termin nicht wieder ausradiert werden muss. Der Geschäftsführer der Ice Tigers verhandelt weiterhin mit Geldgebern über eine Fortführung deren Engagements – selbst, wenn die im Vertrag zugesicherten Leistungen nicht erfüllt werden können. Und neuerdings spricht Gastner auch wieder mit den Spielern. Es geht um flexiblere Gehaltsvereinbarungen, um sich jeweils den Vorgaben der Politik oder des Infektionsgeschehens anpassen zu können.

Denn: Die vor zwei Wochen noch leidenschaftlich diskutierte 20-Prozent-Regel, nach der die Klubs nur ein Fünftel des Fassungsvermögens ihrer Arenen zulassen dürften, sollte mittlerweile als erstrebenswertes Zukunftsmodell angesehen werden. Vielmehr müssen nicht nur die Ice Tigers darauf hoffen, dass sie ab dem 18. Dezember überhaupt in der Arena Nürnberger Versicherung spielen dürfen. "Wir probieren", sagt Roman Horlamus, "wirklich alles."

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