Heimspiele in Fürth

Die Keglerinnen des FSV Erlangen-Bruck starten in die Bundesliga

Katharina Taubeneder

E-Mail zur Autorenseite

17.9.2021, 11:30 Uhr
Hat in Fürth wirklich ein Heimspiel: Claudia Schnetz vom FSV Bruck.  

© FSV Erlangen-Bruck, NN Hat in Fürth wirklich ein Heimspiel: Claudia Schnetz vom FSV Bruck.  

Mit ihrem Ehemann Matthias klappt das alles nicht ganz so gut. Wenn es ums Kegeln geht, holt sich Claudia Schnetz lieber Ratschläge vom Schwiegerpapa. "Die Kombination Frau-Mann ist mit Feuer gespickt", sagt die 38-Jährige, die deshalb sehr froh ist, in eine alte, Fürther Kegel-Familie eingeheiratet zu haben. Ihre Tochter Kira ist bereits Keglerin in vierter Generation, selbst der Schwiegerpapa hat den Sport schon von seinem Vater gelernt.

Dass Claudia Schnetz vor 25 Jahren mit Kegeln angefangen hat, kam hingegen anders. "In der Kindheit habe ich das privat gemacht, bin aber mit Handball und Leichtathletik groß geworden. Über das Ferienprogramm in Zirndorf bin ich zum Kegeln gekommen." Sie war damals immer gleich die Beste gewesen und schloss sich schnell einem Verein an. 2001 lernte sie ihren heutigen Ehemann kennen - und dann war die Zukunft im Kegeln sowieso besiegelt.

"Er hat mir gezeigt, dass es noch etwas anderes als die Kreisliga gibt", sagt Claudia Schnetz. Sie spielte mit dem TSV Burgfarrnbach in der zweiten Liga. Irgendwann aber fehlte ihr dort der Ehrgeiz im Team. "Ich mache den Sport nicht nur nebenbei aus Gaudi", die erste Bundesliga aber hat sich die Zirndorferin zunächst trotzdem nicht zugetraut, selbst als der FSV Erlangen-Bruck schon mehrfach angefragt hatte.

Nach drei Spielen folge der Saisonabbruch

2020 wagte Claudia Schnetz den Schritt in die höchste nationale Liga dann doch. Sie bereut es nicht. "Ich wurde sofort gut aufgenommen und habe die ganze Vorbereitung mitgemacht." Der Saisonstart lief auch sehr gut, die Bruckerinnen gewannen zwei von drei Partie. Nur das erste Heimspiel ging verloren, gegen den Serienmeister aus Bamberg hatte der FSV keine Chance. Danach aber brach der Verband die Saison ab, es folgten lange Monate, in denen die Kegelbahnen in ganz Deutschland geschlossen waren.

"Wir haben uns erst in diesem Sommer wieder richtig gesehen", sagt Claudia Schnetz. "Als die Sportstätten aufgemacht haben, waren wir die ersten auf der Kegelbahn. Wir sind alle Kegel-geil." Für die erfahrene Spielerin war es dann auch nicht schwer, den Rhythmus wieder zu finden. "Ich hatte nicht einmal Muskelkater." Auf ihre erste richtige Saison mit ihrem neuen Team wartet sie allerdings immer noch.

Erst in Poing, dann "zu Hause" in Fürth

Am Sonntag startet der FSV in die neue Runde. Los geht es mit einem Auswärtsspiel beim SKK Poing, eine "harte Nuss", wie Claudia Schnetz sagt. Die Mannschaftskapitänin Tanja Seifert, die aus Poing kommt, hat ihr Team dennoch darauf eingeschworen, "die Großen zu ärgern". Am 26. September (13 Uhr) steht dann das erste Heimspiel an, zu Gast auf der Kegelbahn in Fürth, die der FSV Erlangen-Bruck mangels Alternativen in Erlangen nutzt, ist der ESV Pirmasens.

Für Claudia Schnetz ist es ein Heimspiel im doppelten Sinn. Bevor sie nach Bruck gewechselt ist, hat sie schon oft auf der Bahn des SKK Viktoria 1921 Fürth trainiert. "Ich kenne die Bahn deshalb auswendig." Das ist ein Vorteil. Wie die Saison verläuft, kann die Zirndorferin schwer einschätzen. Wenn Bruck die Spielzeit im Tabellenmittelfeld beendet, ist sie zufrieden.

Mithelfen wird dabei auch Matthias Schnetz, der das Team als Trainer unterstützt. Allerdings coacht er vor allem Nadine Perkins und Tanja Seifert, und mit Sicherheit nicht seine Frau Claudia. Nach Poing aber muss er nachkommen. Zuerst hat die neunjährige Tochter Kira noch ein Spiel auf der heimischen Kegelbahn.

Keine Kommentare