Die Schweiz ist raus! Shaqiri sensationell - Xhaka versagt

25.6.2016, 17:30 Uhr
Wahnsinnstor: Doch der spektakuläre Seitfallzieher von Xherdan Shaqiri machte der Schweiz nur kurzzeitig gute Laune.

© AFP Wahnsinnstor: Doch der spektakuläre Seitfallzieher von Xherdan Shaqiri machte der Schweiz nur kurzzeitig gute Laune.

Der WM-Dritte von 1974 und 1982 kam am Samstag gegen die Schweiz zu einem 5:4-Sieg im Elfmeterschießen und feiert damit den größten Erfolg bei einer EM. Nach 120 Minuten hatte es 1:1 (1:1, 1:0) gestanden.

Boom-Shaqi-Laqi: EinTraumtor reicht nicht

Vor 38.842 Zuschauern im Geoffroy-Guichard-Stadion von Saint-Etienne erzielte der langjährige Dortmunder Bundesligaprofi Jakub Blaszczykowski den Führungstreffer für die Polen (39.), ehe Xherdan Shaqiri mit einem Traumtor (82.) der Ausgleich gelang.

Die Schweizer scheiterten wie schon vor zwei Jahren bei der WM im Achtelfinale. Granit Xhaka vergab den Elfmeter für die Schweizer. Grzegorz Krychowiak verwandelte den entscheidenden Elfmeter. Im Duell der K.o.-Runden-Debütanten und Minimalisten, die beide mit nur zwei Treffern ins Achtelfinale eingezogen sind, setzten die Polen die Akzente in der Offensive. Bereits nach 20 Sekunden sorgte der Vorrundengegner der deutschen Mannschaft mit den stets gefährlichen Robert Lewandowski und Arkadiusz Milik für Aufregung in Schweizer Strafraum.

Nach einem Fehler von Johan Djourou kam zunächst Lewandowski in seinem 80. Länderspiel knapp gegen den Schweizer Keeper Yann Sommer zu spät, Milik setzte den Nachschuss über das Tor. Kurz darauf scheiterte der Stürmer von Ajax Amsterdam mit einem Kopfball am aufmerksamen Torhüter von Borussia Mönchengladbach.

Die Polen verzichteten weiterhin auf ihren Stammkeeper Wojciech Szczesny. Der Torhüter hatte sich im ersten Gruppenspiel eine Oberschenkelverletzung zugezogen und wurde zuletzt vom überzeugenden Lukasz Fabianski vertreten. Allerdings hatte der Schlussmann auch zunächst weit weniger Beschäftigung als sein Gegenüber.

Die Schweizer, die vor zwei Jahren bei der WM in Brasilien im Achtelfinale an Argentinien scheiterten, kehrten zu ihrer Formation aus den ersten beiden Gruppenspielen zurück und setzten im Angriff wieder auf den bislang glücklosen Haris Seferovic. Der junge Breel Embolo kam erst im zweiten Abschnitt dazu. Verbessert hat diese personelle Maßnahme das Angriffsspiel der Eidgenossen in der ersten Halbzeit aber nicht. Für Gefahr vor dem polnischen Gehäuse sorgten lediglich die Defensivakteure der Schweizer. Ein Rechtsschuss von Linksverteidiger Ricardo Rodriguez verfehlte das Tor knapp (25.), ein Kopfball von Fabian Schär landete in den Armen von Fabianski (35.).

Kuba tunnelt die Polen in Front

In Blaszczykowski erzielte dann auch bei den Polen eher ein defensiverer Spieler die Führung. Nachdem sich Kamil Grosicki auf der linken Seite durchsetzen konnte und die Abwehrreihe der Schweizer düpierte, erzielte der völlig freistehende Mittelfeldspieler aus sieben Metern mit seinem zweiten Turniertreffer noch vor der Pause das 1:0.

Erst nach dem Rückstand kam mehr Bewegung ins Offensivspiel der Schweizer. Vor allem der quirlige Shaqiri brachte Unruhe in die polnische Abwehr. Chancen hatten zunächst noch die Polen: Der weiterhin bei dieser EM torlose Lewandowski scheiterte in der 50. an Sommer, Blaszczykowski in der 53. Auf der anderen Seite vergab der Wolfsburger Rodriguez mit einem Freistoß die Ausgleichschance (73.), doch Fabianski war erneut auf dem Posten. Die immer stärkeren Schweizer kamen durch Seferovic zu einem Lattentreffer (79.), ehe Shaqiri mit einem sehenswerten Seitfallzieher von der Strafraumgrenze in der regulären Spielzeit noch zum 1:1 traf und somit die Verlängerung erzwang.

Fabianski retten die Weiß-Roten

Dort hätte Eren Derdiyok in der 113. und 118. Minute jeweils den Siegtreffer für die Schweizer erzielen können, doch Fabianski reagierte reaktionsschnell.

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