Diekmeiers Kampf mit dem Schimmel
29.10.2009, 00:00 UhrDiekmeier war am 16.Oktober beim Abschlusstraining vor dem Bundesliga-Heimspiel gegen Hertha BSC Berlin mit akuter Atemnot zusammengebrochen. Sofort eingeleitete Rettungsmaßnahmen von Physiotherapeut Günter Jonczyk sowie die schnelle Alarmierung eines Notarztes verhinderten damals Schlimmeres. Diekmeier wurde nach diesem Vorfall von der Nationalen Anti-Doping-Agentur (Nada) wegen der nötigen Einnahme von meldepflichtigen Medikamenten für das Berlin-Spiel mit einer Schutzsperre belegt.
Laut Prof. Dr. Friedrich Hennig, Team-Arzt des 1.FC Nürnberg von der Uni-Klinik Erlangen, kann eine Infekt-Allergie bei körperlicher Belastung und gleichzeitiger Einnahme von Medikamenten wie zum Beispiel Aspirin ausbrechen. Diekmeier leide zudem an einer leichten saisonalen Flugschimmelallergie, die vor allem im Herbst durch Pflanzenschimmelsporen hervorgerufen werden kann.
Nicht ausgeschlossen werden konnte als mögliche Ursache aber auch Rasenschimmel, der am Valznerweiher zwei Trainingsplätze befallen hat. Laut Sportdirektor Martin Bader sei dies «nichts Außergewöhnliches«, allerdings würden die betroffenen Grünflächen nun von Platzwart Konny Vestner chemisch behandelt. Rasen- oder Schneeschimmel entsteht, wenn in der feuchten Jahreszeit das Gras dicht steht und nicht mehr richtig abtrocknet. Durch Erschütterung können die aufgewühlten Pilzsporen dann in die Luft gelangen und eingeatmet werden.
Da Diekmeier bereits von Asthma und Heuschnupfen geplagt wird und somit eine grundsätzliche Veranlagung als Atopiker mitbringt, könne im Laufe der Zeit auch «eine Sensibilisierung samt Ausbreitung des Allergiespektrums« stattgefunden haben, vermutet der Rother Allgemeinarzt Dr. Jürgen Büttner, Vorstandsmitglied im Bayerischen Hausärzteverband. Als Behandlungsmethode empfiehlt sich eine Hyposensibilisierung, bei der dem Patienten das Allergen mit Spritzen in kleinen Mengen zugeführt wird. Ob Diekmeier einer solchen langwierigen Immuntherapie unterzogen wird, ist laut Hennig noch völlig offen, weil man in Erlangen erst weitere Tests abwarten möchte.
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