Ausdauersport

Dracula-Fan Astrid Zunner siegt bei EM in Transsylvanien

Kevin Gudd

Neumarkter Nachrichten

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7.7.2021, 10:09 Uhr
Dracula-Fan Astrid Zunner siegt bei EM in Transsylvanien

© Zsolt Beretzky/privat

Obwohl sie sich zwischendurch "vor Angst in die Hose mache", bezeichnet sich Astrid Zunner als "absoluten Fan" der Dracula-Verfilmungen und liebäugelte schon länger mit einem Besuch in der sagenumwobenen Vampir-Region Rumäniens.


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Persönlich zudem ausgehungert durch die lange Phase ohne sportliche Wettkampf-Herausforderung, bot sich für die so hochdekorierte Triathletin bei der Duathlon-Europameisterschaft die Gelegenheit, Fernweh und Bewegungsdrang miteinander zu kombinieren. "Wir hatten den Termin seit Jahresbeginn auf dem Schirm und haben die Entwicklung der Inzidenzzahlen gebannt verfolgt", berichtet die Velburgerin. Nur eine Woche vor dem Rennen entschied sie sich zusammen mit Ehemann Christian Wolfarth endgültig für die Teilnahme, konnte sich kurzfristig drei freie Tage nehmen.

Zum kleinen Abenteuer geriet dann bereits die finale Etappe der dreizehnstündigen Autofahrt, die zumindest organisatorisch leichter zu bewältigen war als ein Rennrad-Transport per Flugzeug, über zig Landstraßen bis zum Zielort Targu Mures. Die "unberührte weite Natur" entschädigte indes für die Verzögerung, sagt Zunner. Ansonsten verlief die Einreise ohne formelle Hindernisse. Mit einem negativen Testergebnis im Gepäck, schüttelte das oberpfälzer Duo die Müdigkeit bei der Besichtigung des Rad-Kurses am Vortag des Starts aus den Gliedern. "Trotzdem habe ich mir keine Siegchancen ausgerechnet", verrät die 47-Jährige, die ihre größte Stärke nicht im Laufen sieht. Gleichwohl verwendete sie darauf in den zurückliegenden Monaten mehr Trainingsstunden als sonst, weil Pandemie und Witterung das Schwimmen erschwerten. Während sich die eigenen Kräfte im Wasser ökonomisch einteilen lassen, empfindet Zunner den Duathlon im Vergleich zum Triathlon generell als "anstrengender. Es geht intensiver zur Sache".

Passend dazu fand die Veranstaltung auf einer abgesperrten Motorsport-Rennstrecke statt. Die Lauf-Runde führte im Innenraum ebenfalls über Asphalt. Auf den ersten zehn Kilometern zu Fuß begnügte sich Zunner damit "den Anschluss zu halten" an ihre zwei schärfsten, sich gegenseitig belauernden Rivalinnen, ehe sie auf dem Rad den Rückstand von knapp eineinhalb Minuten aufholte und obendrauf noch zweieinhalb Minuten Vorsprung herausfuhr. Für die 37,5 km auf der technisch anspruchsvollen Schleife mit etlichen Kurven benötigte sie circa 1:09 Stunden und konnte auf den abschließenden fünf Laufkilometern noch einige Reserven mobilisieren. In 2:21 Stunden sicherte sie sich mit einer Minute Abstand den ersten Platz in der Altersklasse 45 und knüpfte an die internationalen Erfolge auf der olympischen Triathlon-Kurzdistanz an. Christian Wolfarth belegte in der AK55 den dritten Rang.


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Die muskulären Nachwehen der Belastung spürten beide noch am Folgetag. "Die Beine waren matschig", erklärt Astrid Zunner. Doch die Besichtigung des legendären Dracula Schlosses Bran ließ sie sich nicht nehmen. Die vom üppigen Wald umgebene Kulisse wirkte, von einer Gewitter-Front in Szene gesetzt, tatsächlich ein wenig schauderhaft.

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