Harmloses Kleeblatt
Drei Tore vor der Pause: Abgezockter FCN gewinnt auch das Derby-Rückspiel deutlich
16.03.2025, 15:28 Uhr
Miroslav Klose stellte seine Startelf nach dem 1:0 in Münster am vergangenen Wochenende auf zwei Positionen um: Für den erkrankten Castrop begann Lubach auf den Halbpositionen hinter den Spitzen, in der Abwehr durfte Karafiat für Seidel von Beginn an ran. Sein Kollege auf Fürther Seite, Daniel Siewert, nahm nach dem 1:1 gegen Magdeburg zwei Wechsel vor: Der wieder genesene Noll kehrte für Grill zwischen die Pfosten zurück, auf der linken Schiene begann John für Gießelmann. Meyerhöfer kehrte in den Kader zurück, nahm zunächst aber auf der Bank Platz.
Das Spiel brauchte keine fünf Minuten, um richtig Fahrt aufzunehmen - und wie: Itter leistete sich in der eigenen Hälfte auf links einen folgenschweren Ballverlust. Antiste setzte mit etwas Glück Jander in Szene, dessen flache Hereingabe ließ Tzimas durch für den durchgestarteten Justvan, der völlig blank zum 1:0 für den 1. FC Nürnberg einnetzte (4. Minute). Das Kleeblatt war in der Folge um eine Antwort bemüht, tat sich gegen die dicht gestaffelte Nürnberger Abwehr aber schwer. Green versuchte es nach zwölf Minuten aus der Distanz, sein Schuss ging aber deutlich vorbei.
In der Folge entwickelte sich eine zerfahrene Partie, die hauptsächlich im Mittelfeld stattfand. Das charakteristischste Merkmal: Die intensiven Zweikämpfe, die auf beiden Seiten kompromisslos geführt wurden - aus den zahlreichen Ballgewinnen, die sowohl der FCN als auch die Spielvereinigung verzeichnen konnten, resultierten zunächst aber keine klaren Torgelegenheiten; in den Umschaltmomenten mangelte es meist an der nötigen Präzision.
FCN macht es gegen fahrlässige Fürther deutlich
Der nächste Aufreger ließ bis zur 34. Minute auf sich warten: Erneut leistet sich Itter einen haarsträubenden Fehler, als er vor dem eigenen Sechzehner einen Ball zum lauernden Tzimas köpfte. Dessen Abschluss aus fünf Metern konnte Noll zumindest abbremsen - der Ball kullerte Richtung Torlinie, doch Itter bügelte seinen Fauxpas wieder auf und klärte in allerletzter Sekunde vor dem einschussbereiten Antiste ( 34.).
Die Fürther begannen zu schwimmen, der FCN war nun obenauf - und schlug nach 39 Minuten erneut zu: Drexler ließ auf der rechten Seite Hrgota ganz alt aussehen, seine scharfe Hereingabe fand am zweiten Pfosten Justvan, der den Doppelpack zum 2:0 schnürte. Und es kam noch dicker: In der dreiminütigen Nachspielzeit verschätzte sich Loosli bei einem langen Ball in die Spitze, Tzimas war auf und davon und netzte frei vor Noll zum 3:0 ein.
Wie schon im Hinspiel ging der FCN mit drei Toren Vorsprung in die Halbzeit - eine überdeutliche, aber ohne Zweifel Führung; die Gastgeber agierten in den entscheidenden Momenten wacher, das Kleeblatt leistete sich zu viele individuelle Fehler und agierte in der Offensive weitestgehend ideen- und gefahrlos.
Kleeblatt weiter einfallslos - FCN im Verwaltungsmodus
Nach Wiederanpfiff suchten die Fürther direkt den Weg nach vorne - Futkeu probierte es nach einer Ecke aus rund 16 Metern, zielte aber über den Kasten von Reichert. Auf der Gegenseite schaltete der FCN einmal mehr schnell um, Itter klärte vor Tzimas (50.). Ansonsten schalteten die Nürnberger in den Verwaltungsmodus - wie schon nach dem 1:0 ließen sie die Fürther kommen, hatten aber keine Schwierigkeiten, deren meist zaghaften Angriffsbemühungen zu verteidigen.
Die gefährlichste Aktion in dieser Phase des Spiels: Ein langer Ball, der fast auf den eingewechselten Massimo durchrutschte - doch Reichert passte auf und kam rechtzeitig aus seinem Tor, um zu klären. Mitte der zweiten Halbzeit passierte dann nichts mehr. Der 1. FC Nürnberg verwaltete die Führung, die Fürther scheuten in der Offensive komplett das Risiko und machten den Anschein, lediglich eine noch höhere Niederlage vermeiden zu wollen. Asta versuchte es auf Vorlage von Consbruch noch einmal aus der zweiten Reihe, verfehlte sein Ziel aber deutlich (76.).
Auch in der Schlussphase änderte sich das Bild der Partie nicht mehr: Das Kleeblatt verzichtete fast vollständig auf Angriffspressing und hörte endgültig auf, sich gegen die Niederlage zu wehren. Die Nürnberger taten das ihrerseits Nötigste, um die deutliche Führung ungefährdet ins Ziel zu bringen. In der Nachspielzeit boten sich Hrgota und Mause noch zwei dicke Chancen auf den Fürther Ehrentreffer, doch am Ende blieb es beim ungefährdeten 3:0 für den 1. FC Nürnberg. Letztlich reichten dem konzentrierten und abgezockten FCN eine starke Anfangs- und Schlussphase in der ersten Halbzeit, um mutlose und fehlerbehaftete Fürther deutlich in die Schranken zu weisen.
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