Eineinhalb Jahre und ein Tor für Erlangen

09.05.2017, 14:00 Uhr
Eineinhalb Jahre und ein Tor für Erlangen

© Foto: Harald Hofmann

Die Anzeigentafel verkündet eine Niederlage: 14:15. Trotzdem bricht Jubel bei der Spielgemeinschaft DJK Erlangen-Baiersdorf (SG) aus: Fans, Mitspieler und das Trainerteam stürmen das Spielfeld. Erschöpfte, verschwitzte, aber vor allem glückliche Spieler fallen sich um den Hals. Es ist geschafft.

Den Aufstieg in die Bezirksliga verdankt die DJK Sebastian Löber, oder besser seinem Wurf kurz vor Schluss zum 14:15-Anschluss. Bei einer Niederlage mit zwei Toren Unterschied wären wir raus gewesen", sagt Trainer Markus Hainzl (39). "Wir wären punkt- und torgleich gewesen, damit wäre es auf den direkten Vergleich angekommen und den hätten wir verloren. Aber die Jungs haben an sich geglaubt und als Team alles gegeben."

Die Relegationsspiele, in denen drei Mannschaften um den Aufstieg kämpften, haben der Spielgemeinschaft alles abverlangt. "Es ist schon sehr anstrengend. Physisch und psychisch. Vor allem, da ja Buckenhofen und Regensburg zwei Spiele hintereinander hatten, das war ein kleiner Vorteil für uns." Die Mannschaft von Trainer Hainzl musste im Auftaktspiel des Tages gegen den SV Buckenhofen II antreten, danach gab es eine kurze Verschnaufpause für die SG, denn Buckenhofen musste sich im nächsten Spiel gegen den ESV 27 Regensburg II messen, bevor der SG ebenso gegen Regensburg auf den Platz musste. Das war jedoch nicht der einzige Vorteil, den die SG hatte. Die Mannschaft konnte die Relegationsspiele in ihrer Heimhalle austragen. "Jede Mannschaft kann sich beim Bayerischen Handball-Verband für die Ausrichtung bewerben und wir waren anscheinend die ersten."

Gegen Buckenhofen konnte die SG einen knappen Sieg (18:17) einfahren. Der SV konnte wiederum Regensburg schlagen. Somit war das letzte Spiel des Tages entscheidend für alle Mannschaften. Zur Halbzeit der auf 40 Minuten verkürzten Spielzeit sah es für die SG nicht gut aus: Regensburg führte mit 7:5, zu diesem Zeitpunkt waren Buckenhofen und Regensburg aufgestiegen. Die Mannschaft von Coach Hainzl ließ sich jedoch nicht entmutigen: "Wir waren uns sicher, jeden schlagen zu können, aber der Druck, der bei so einem Turnier auf den Jungs liegt, ist schon hoch."

Saisonziel erfüllt

Der Aufstieg war das Saisonziel gewesen, "nur darauf haben wir die letzten eineinhalb Jahre hingearbeitet", sagt Hainzl. Damit dieses Ziel erreicht werden konnte, hat die Spielgemeinschaft sogar mit Stefan Hegelin und Thomas Wühl ihr Trainerteam erweitert. Ein neues Gesicht sollte die Mannschaft noch besser machen und auf diesen wichtigen Tag vorbereiten: "Geholt haben wir ihn, um nochmal frischen Wind in die ganze Sache zu bringen und die Jungs nochmal richtig heiß zu machen", so Hainzl.

In der zweiten Halbzeit blieb es ein Kopf-an-Kopf-Rennen: Die SG konnte zeitweise mit Regensburg gleichziehen, kurz vor Schluss aber lagen die Gäste wieder zwei Tore vorn. In einer letzten Offensive, 20 Sekunden vor Schluss, gelang schließlich Löber das erlösende Tor.

Neuer Trainer gesucht

Ab nächster Saison spielt die Spielgemeinschaft, die vor erst kurzer Zeit entstanden ist, in der Bezirksliga – was sie vor neue Herausforderungen stellt: "Wir sind eine SG, weil Baiersdorf und die DJK Erlangen einzeln vor zwei Jahren nicht mehr hätten bestehen können. Beide hatten zu wenig Spieler", erklärt der Coach. "Wenn die Jungs zusammenbleiben und sich reinhängen, halten sie bestimmt die Liga." Er selbst wird an der Linie aus beruflichen Gründen nicht mehr mithelfen können. "Wer meinen Posten übernimmt, das ist Sache vom Vorstand und von den Jungs. Es wird schon eifrig gesucht, aber es muss schon jemand sein der zu den Jungs passt."

Für den Moment hieß es aber erstmal aufatmen und den Sieg genießen. "Ich glaube, die Jungs haben die Nacht zum Tag und bis in die Morgenstunden die Stadt unsicher gemacht." Hainzl selbst hat den Erfolg noch lange im Stillen genossen.

DJK Erlangen-Baiersdorf: Holger Geisensetter, Martin Dittrich, Norbert Karl; Sebastian Löber, Pascal Müller, Florian Fischer, Michael Schreiber, Sebastian Gack, Martin Gruber, Tobias Hübental, Benjamin Franz, Alexander Roll, Jan Goebel, Miguel Anton Zornoza, Krüger Jürgen, Sebatian Appelt, Nirnai Rao, Nils Oßwald.

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