Er ist wieder da: Sammer wird BVB-Berater

30.3.2018, 21:27 Uhr
Matthias Sammer ist der ehemalige Sportvorstand des FC Bayern. Nun will er sich nach langer Abstinenz wieder dem BVB zuwenden - allerdings nur als externer Berater.

© Rainer Jensen/dpa Matthias Sammer ist der ehemalige Sportvorstand des FC Bayern. Nun will er sich nach langer Abstinenz wieder dem BVB zuwenden - allerdings nur als externer Berater.

Erst war Matthias Sammer der Kopf beim größten Erfolg der Vereinsgeschichte, dann wurden er und die Bosse von Borussia Dortmund erbitterte Rivalen, nun kommt es nach 14 Jahren offenbar zur Wiedervereinigung: Der Meistertrainer soll nach Informationen der Funke Mediengruppe als externer Berater zum Fußball-Bundesligisten zurückkehren. Der BVB bestätigte der Deutschen Presse-Agentur entsprechende Gespräche.

Ebenfalls bestätigte der Verein die Einführung des Postens eines Leiters Lizenzspielerabteilung unter der Führung von Sportdirektor Michael Zorc. Dieser soll nach Funke-Informationen entweder Sebastian Kehl oder Lars Ricken werden - auch diese beiden haben eine lange und erfolgreiche Vergangenheit als BVB-Spieler.

"Wir benötigen einen wie Matthias Sammer. Seine Analyse-Fähigkeit, seine Leidenschaft, seine Identifikation, seinen klaren Blick von außen", sagte Watzke. Er habe sich deshalb "seit geraumer Zeit" um ihn bemüht. Die Meinungsverschiedenheiten aus Sammers Zeit als Sportvorstand beim Erzrivalen FC Bayern seien längst ausgeräumt, versicherte Watzke.

Hohe BVB-Affinität

"Seine Rolle bei Bayern war dominanter, als wir das hier wahrgenommen haben", sagte der Geschäftsführer: "Ich habe von mehreren Spielern gehört, welche Bedeutung Matthias für das Mannschaftsgefüge hatte. Als seine Bayern-Zeit zu Ende ging, wir älter und reifer und vernünftiger wurden, haben wir uns sukzessive angenähert. Ich habe schnell gemerkt, dass Matthias eine viel höhere BVB-Affinität hat als viele glauben."

Ins Tagesgeschäft soll Sammer, der aktuell als Experte beim TV-Sender Eurosport arbeitet, sich nicht einschalten, er solle seine Einschätzungen als Berater abgeben. "Unser Anspruch ist: Alles kritisch auf den Prüfstand zu stellen", sagte Watzke. Er verspricht sich "frischen Wind und hohe Kompetenz" sowie "eine unbequeme, aber von Vertrauen geprägte Diskussionskultur". Dadurch wolle man "den Bayern zumindest wieder näher auf den Leib rücken". Vor dem direkten Duell am 28. Spieltag am Samstag (18.30 Uhr/Sky) hat der BVB als Dritter 18 Punkte Rückstand auf Spitzenreiter München, der die Meisterschaft am Wochenende perfekt machen könnte.

Jüngster Meistertrainer

Sammer spielte von 1993 bis 1998 beim BVB und war von 2000 bis 2004 Trainer. Als Profi gewann er zwei deutsche Meistertitel und die Champions League sowie den Weltpokal 1997. Als Assistenz-Trainer von Udo Lattek rettete er die Borussia im Jahr 2000 vor dem Abstieg und führte sie zwei Jahre später als Chefcoach und bis heute jüngster Meistertrainer zum nationalen Titel sowie ins UEFA-Cup-Finale.

Noch im April will der BVB die Trainerfrage klären. Erster Ansprechpartner ist laut Watzke der aktuelle Coach Stöger: "Ich habe den Eindruck, dass die Art, wie wir Fußball spielen, besser wird."

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