Vereins-Staff entsetzt

Er schockt mit unfassbarer Äußerung: Bundesliga-Stürmer sorgt für Homophobie-Eklat

Johannes Lenz

Nordbayern-Redaktion

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9.10.2024, 16:11 Uhr
Kevin Behrens soll sich homophob verhalten und geäußert haben (re. Symbolbild).

© IMAGO/Collage Nordbayern Kevin Behrens soll sich homophob verhalten und geäußert haben (re. Symbolbild).

Auf dem Platz läuft es für Kevin Behrens schon länger nicht mehr rund: Der kantige Angreifer, der vor knapp einem Jahr noch für die Nationalelf zum Einsatz kam, stand in der laufenden Bundesligasaison nur für drei Joker-Einsätze auf dem Rasen. Dafür sorgt Behrens nun abseits des Spielfelds für Schlagzeilen - und das im denkbar negativsten Sinne. Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, soll der Stürmer sich bei einem internen Termin des VfL Wolfsburg homophob verhalten haben.

Laut "Bild" soll sich der Vorfall bereits in der letzten Septemberwoche ereignet haben. Auf Bitten der Marketingabteilung des VfL sollten einige Spieler Fanartikel unterschreiben. Einer dieser Spieler: Kevin Behrens. Der Offensivmann sollte ein Trikot unterschreiben, auf dem Vereinslogo, Sponsor (Volkswagen), Rückennummer und Name in Regenbogenfarben gehalten sind. Behrens verweigerte die Unterschrift - und soll gesagt haben: "So eine schwule Scheiße unterschreibe ich nicht".

Verein und Spieler äußern sich

Gegenüber "Sport Bild" gab der VfL Wolfsburg ein Statement bezüglich des Vorfalls ab. Darin bestätigt der Verein, dass es während eines internen Termins zu Äußerungen gekommen sei, "die nicht im Einklang mit der Haltung des VfL Wolfsburg stehen". Der Vorfall sei "unverzüglich" aufgearbeitet worden. "Der Klub und seine Angestellten stehen für Vielfalt und Toleranz", heißt es weiterhin. Ob der Vorfall für Behrens Konsequenzen hatte, ist nicht bekannt - jedenfalls stand der Angreifer auch seitdem immer im Bundesligakader des VfL.

Der Stürmer selbst äußerte sich auf Anfrage der "Sport Bild" knapp zu dem Vorfall. Seine "spontanen Äußerungen" seien "absolut nicht in Ordnung" gewesen, Behrens bittet dafür um Entschuldigung. Intern sei das Thema besprochen worden, darüber hinaus wolle er dazu nichts sagen. Wie der "Kicker" berichtet, soll Behrens die Trikots auf der Signierstunde übrigens doch noch unterschrieben haben.

Behrens: Kein Einzelfall - auch nicht beim VfL

Obwohl der VfL Wolfsburg seine Spieler und sonstigen Mitarbeiter regelmäßig in speziellen Schulungen für Themen wie Vielfalt und Toleranz sensibilisiert, ist Behrens nicht der erste Spieler der "Wölfe", der wegen homophober oder transfeindlicher Äußerungen in die Schlagzeilen gerät. Josip Brekalo, mittlerweile bei der AC Florenz aktiv, hat im Jahr 2018 Beiträge in den sozialen Netzwerken geliket, die eine Entscheidung des VfL Wolfsburg ablehnten, nach der alle Kapitäne des Klubs mit einer Regenbogenbinde spielen. Auf der inzwischen für Borussia Dortmund aktive Felix Nmecha fiel in den sozialen Netzwerken negativ auf, als er transfeindliche Posts verfasste.

Homophobie ist nach wie vor ein großes Thema vor allem im männlichen Profifußball. Aus Angst vor Hass und Anfeindungen wagen es homosexuelle Fußballprofis so gut wie nie, ihre Sexualität öffentlich zu machen - im Jahr 2022 beispielsweise waren weltweit nur vier Spieler aktiv, die sich als homosexuell geoutet haben. Äußerungen wie die von Kevin Behrens untermauern die Beständigkeit der Problematik.

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