Erfreulicher FCN erwartet eine enttäuschende Kulisse

28.9.2017, 13:03 Uhr
Volle Euphorie bei leeren Tribünen: Auch am Samstag gegen Arminia Bielefeld werden beim 1. FC Nürnberg nur rund 25.000 Zuschauer erwartet - dabei spielt der Club derzeit guten Fußball.

© Sportfoto Zink / DaMa Volle Euphorie bei leeren Tribünen: Auch am Samstag gegen Arminia Bielefeld werden beim 1. FC Nürnberg nur rund 25.000 Zuschauer erwartet - dabei spielt der Club derzeit guten Fußball.

Am Samstag (13 Uhr, Live-Ticker auf nordbayern.de) erwartet der Zweitliga-Zweite im Max-Morlock-Stadion Arminia Bielefeld, Trainer Köllner schwebt vor, "eine gute Zuschauerkulisse zu schaffen". Bisher sieht es aber nach einer mittelmäßigen aus, erwartet werden rund 25.000 Besucher. Über jeden einzelnen mehr würde sich Köllner ("Da gibt es Steigerungsbedarf") freuen, sagt aber auch: "Das muss wachsen."

Seiner Mannschaft ist das gelungen, der Club ist gewachsen seit Anfang März, als Köllner (nach einer Derby-Niederlage in Fürth und Alois Schwartz´Beurlaubung) seinen Einstand als Cheftrainer gab – mit einem Heimspiel über Arminia Bielefeld. Der 1:0-Erfolg vor gut einem halben Jahr bewahrte den Club vor dem Absturz in den Abstiegskampf, diesmal geht der Blick nach oben. Auf einem Aufstiegsplatz in die Länderspielpause zu gehen, sei natürlich eine reizvolle Vorstellung, sagte Köllner während der Spieltags-Pressekonferenz. "Der Blick auf die Tabelle hat schon eine gewisse Aussagekraft", findet Köllner, "wer oben steht, hat mehr richtig als falsch gemacht."

"Völlig geerdet" sei seine Mannschaft aber trotz des Höhenflugs, versichert der Oberpfälzer auch, und wieder einmal habe er "die Qual der Wahl" – nämlich viel mehr gute Fußballer, als er aufstellen kann. Das beginnt schon im Tor. Stammkraft Thorsten Kirschbaum ist wieder fit, aber Fabian Bredlow war vor allem im Derby gegen Fürth ein glänzender Stellvertreter. Kirschbaum oder Bredlow? "Wir werden auf jeden Fall einen starken Torwart auf dem Platz haben", sagt Köllner nur, festlegen will er sich erst am Samstag. Sicher ist nur, dass es nicht – wie bei Köllners Einstand vor sechs Monaten – Raphael Schäfer sein wird; eine Tendenz lässt sich tatsächlich nicht seriös abschätzen.

"Jeder will spielen", sagt der Trainer, "es liegt in der Natur der Sache, sich der Konkurrenz zu stellen." Das gilt für einige ehemals gesetzte Profis, Georg Margreitter zum Beispiel ist wieder fit, Ondrej Petrak ebenfalls, aber die Defensive hielt auch ohne die beiden routinierten Spezialisten, die sich neu um einen Platz im Team bewerben dürfen, ebenso wie demnächst der junge Patrick Kammerbauer, der sich, so Köllner, "gut erholt" hat von seiner Blinddarm-OP.

Vom Fast-Absteiger ins obere Tabellendrittel

Den Gast aus Bielefeld hält Köllner für einen starken Herausforderer, "ein ganz dickes Brett" sei die Arminia – ein "stabiles 4-4-2-System" erwartet Köllner und den Club sowie "eine hohe Qualität der Einzelspieler". Vor gut sechs Monaten schien die Arminia nach dem 0:1 in Nürnberg auf dem Weg in die 3. Liga, mit Trainer Jeff Saibene gelang aber noch die Rettung – und in dieser Saison sogar der Sprung an die Tabellenspitze. Bielefeld startete mit drei Siegen in Serie, nach Nürnberg kommen die Arminen als Tabellensechster. "Hut ab, was da gewachsen ist", sagt Michael Köllner. 

Das gilt natürlich auch für seinen Club. Vielleicht sollte man es sich noch einmal überlegen – und am Samstag doch wieder einmal dem 1.FC Nürnberg zugucken.

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