Erlanger treten zum letzten Landesliga-Wettkampf an

18.11.2016, 15:00 Uhr
Die Ringen zählen zu seinen Lieblings-Geräten: Nick Thielert turnt beim TB Erlangen.

© Fotos: Harald Sippel Die Ringen zählen zu seinen Lieblings-Geräten: Nick Thielert turnt beim TB Erlangen.

Seine ganze Familie waren Turner. „Meine Großeltern, meine Eltern, ich hatte eigentlich keine Wahl", sagt Nick Thielert. Turnen hat der 24-Jährige quasi mit dem Krabbeln gelernt. „Mir gefällt besonders, dass man einfach alles können muss: Schnell laufen, hoch springen, hochziehen, halten.“

Der Sport ist nicht auf einen Körperbereich fixiert. „Es geht auch um Koordination und Kontrolle über den ganzen Körper.“ Ursprünglich stammt Thielert aus der Nähe von Stuttgart, mit sechs Jahren ist er nach Landsberg gezogen. Dort hat er sich mit seinem Verein auch schon einmal in der ersten Landesliga probiert. Für ihn ist das Erlanger Abenteuer — nach zwei Aufstiegen in Folge erstmals in der Landesliga eins zu turnen — also nicht ganz so unbekannt.

„Als ich 2011 zum Studieren nach Erlangen kam, wollte ich einfach einen Turnverein in der Nähe.“ Eine Auswahl hat man da nicht gerade. „Wir haben von ganz unten angefangen“, sagt Thielert. Gemeinsam gelang der Aufstieg in die Landesliga zwei. Vergangenes Jahr dann sollten die Erlanger eigentlich die Qualifikation um den erneuten Aufstieg turnen. Doch weil ein Team aus der höheren Klasse zurückzog, durften Thielert und seine Mannschaft plötzlich direkt eine Liga höher ran.

Zweieinhalbfache Schraube rückwärts

„Man versucht natürlich, in jedem Wettkampf sein Bestes zu geben.“ Doch in der ersten Landesliga reicht das manchmal nicht. Der Tabellenführer TV Rehau beispielsweise hat sechs Ranglistenpunkte Vorsprung vor dem Zweiten, der Reserve des TSV Monheim.

Beide Teams haben manchmal Turner aus höherklassigeren Teams dabei. So sieht man plötzlich auch in der Landesliga eine zweieinhalbfache Schraube rückwärts. „Ich merke hingegen, dass ich an meine Grenze stoße“, sagt Thielert. Neues baut er zwar auch noch in seine Übungen ein, doch es dauert nun länger, bis es klappt.

„Ziel ist es, dass jeder alles turnen kann.“ Doch natürlich hat jeder Lieblings-Geräte. Beim gebürtigen Schwaben sind das Barren und Ringe. Eine komplette Übung dauert rund 30 Sekunden, am Boden, der auch als Gerät zählt, etwas länger. „Bei den Ringen wechseln sich Kraft und Schwingen ab. Da kann man auch mal durchatmen.“

Oft hat man Muskelkater

Trotzdem sind Training und Wettkampf anstrengend. „Es kommt oft vor, dass man Muskelkater hat.“ Und das, obwohl die Erlanger dreimal pro Woche in der Halle und deshalb alles andere als ungeübt sind.

Am Sonntag wird es wieder ganz besonders anstrengend. „Weil manche Teammitglieder nicht dabei sein können, werde ich wohl alle sechs Geräte turnen“, sagt Thielert. Dass der Abstieg droht, sei zwar schade. „Aber wir sind auch ungewollt aufgestiegen. Der Wind in der ersten Landesliga ist ziemlich rau. In der zweiten dürfte es wieder mehr Spaß machen.“

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