Erlangerin Nadja Pries löst Olympia-Ticket

ERLANGEN - Für die Erlangerin Nadja Pries wird ein Traum wahr: Bei den Olympischen Spielen in Rio wird sie die erste Frau sein, die für Deutschland bei den BMX-Wettbewerben startet.

Die Generalprobe hat sie bestanden. Als Nadja Pries vom RC 50 Erlangen vor einem Jahr bei den Europaspielen in Baku an den Start ging, war die Freude groß. „Ich war noch nie bei Olympia. Es ist mein erstes so großes Event.“ Sie hat dafür extra Team-Kleidung bekommen. „Es ist wie Mini-Olympia, mit dem ganzen Hokuspokus drum herum.“

Ein Jahr später ist es soweit. Die Olympischen Spiele stehen an. Und Nadja Pries ist dabei. Am Wochenende qualifizierte sich die BMXerin für die Sommerspiele. In Medellín in Kolumbien reichte ihr dafür der Einzug ins Halbfinale. Am ersten Wettkampftag hatte die 22-Jährige zwar noch Nerven gezeigt und das Superfinal knapp verpasst.

Im BMX Race aber startete sie besser, kam als Zweite ins Viertelfinale. Dort schaffte sie den vierten Platz und damit den ersehnten Einzug ins Halbfinale. Dabei ließ Pries eine direkte Konkurrentin um die Olympia-Qualifikation hinter sich. Das Ticket für Rio war gelöst. Dass es anschließend nur für Rang sechs im Halbfinal-Lauf reichte, spielte da schon eine untergeordnete Rolle. Gleiches gilt für das Gesamtergebnis: Insgesamt wurde Pries in Medellín WM-Zwölfte.

In Rio stellt der Bund Deutscher Radfahrer damit sowohl bei den Männern, die Entscheidung fällt zwischen Luis Brethauer und Julian Schmidt (beide BMX Team Cottbus), als auch im Frauenwettbewerb jeweils ein Starter. Seit 2008 sind die BMX-Wettbewerbe olympisch — und erstmals ist nun auch eine deutsche Frau am Start. Auf Nadja Pries wartet also eine ganz besondere Premiere.