Erste Standortbestimmung: Ice Tigers starten in Straubing
14.8.2019, 11:51 UhrNicht zu nah dran, aber doch nicht zu weit weg. In den Trainingsspielen, die bei den Thomas Sabo Ice Tigers im Rahmen der Vorbereitung auf die neue Saison in der Deutschen Eishockey Liga in den vergangenen Tagen nachmittags zum Programm gehörten, wollte der neue Coach Kurt Kleinendorst schon an das Original heran. Kein Spieler sollte sich schonen, die Schiedsrichter trugen wie bei einem Ligaspiel gestreifte Trikots und waren in einem Fall sogar vom Verband - allerdings nicht extra für diese Partien angefordert. Doch im Sommer üben eben nicht nur die Spieler.
So hoch war der Wettbewerbscharakter dann aber nicht, dass die Unparteiischen bis aufs Äußerste gefordert waren. Dafür ging es dann doch mehr um Taktisches und nicht darum, sich einen Platz im Kader zu erkämpfen, wie das in den Camps in Nordamerika der Fall ist.
"Derzeit müssen wir als Gruppe Wege finden, um uns tagtäglich zu verbessern. Ich weiß noch nicht genau, wo wir stehen, weil wir gegen noch kein anderes Team aus der DEL gespielt haben. Ich hatte schon Mannschaften, die waren im Trainingsspiel untereinander richtig gut, aber gegen andere nicht sonderlich. Ich glaube zwar nicht, dass das jetzt der Fall ist, aber genau weiß ich es noch nicht", schildert der Trainer seine Eindrücke nach zwei Wochen.
Beim Turnier in Straubing anlässlich des Gäubodenvolksfestes haben die Ice Tigers zum ersten Mal Gelegenheit, sich mit anderen zu messen. Am Freitag um 14.30 Uhr mit Ingolstadt, dem einzigen Team, das Nürnbergs neuer Bandenchef vorher in der DEL trainierte. Am Sonntag dann entweder gegen Straubing (18.00 Uhr) oder Wolfsburg (14.30 Uhr).
Steht bereits die Angriffsreihe?
"Es werden wahrscheinlich noch nicht die unfassbaren Spiele werden. Wichtig ist, dass wir reinkommen und gutes Eishockey spielen", findet Verteidiger Marcus Weber, der im Sommer an seiner Bachelor-Arbeit mit dem Titel "Innovative Aktivierungs- und Partnerkonzepte für Nischensportarten" schrieb. Mit dem Trainingskiebitz Jame Pollock sprach er aber über Sportliches. Pollock spielte einst insgesamt fünf Saisons für die Ice Tigers und schaute am Dienstag mit seiner Familie beim Training vorbei.
Weber und Pollock plauderten, und vielleicht erzählte Weber, was Kleinendorst auf dem Eis erwartet. "Es ist alles etwas detaillierter, etwas aggressiver. München, Mannheim, das Nationalteam, alle spielen aggressiv, offensiv wie defensiv, auch die Skandinavier. Das ist das neue Eishockey, und ich finde es gut, dass wir da mitgehen", sagt der 26-Jährige.
Auch erste mögliche Kombinationen im Angriff gibt es. So gefallen Kleinendorst Brandon Buck mit Chris Brown, Patrick Reimer mit Jim O’Brien und das Trio Will Acton, Rylan Schwartz und Austin Cangelosi. "Das ist das unsere aktuell beste Reihe in den Trainingsspielen. Sie schießen konstant Tore, egal, gegen wen ich sie stelle, und egal, welche Verteidiger sie dabei haben", lobt der Coach. Dass diese Konstellationen zum Saisonstart Bestand haben werden, sagt er nicht, wohl aber, dass er den Beteiligten eine Chance geben will, sich zu finden.
"Wir suchen derzeit niemanden"
Nach etwas anderem sucht Kleinendorst derweil nicht, obwohl ihn viele Agenten anriefen, seit bekannt ist, dass Philippe Dupuis wegen seiner Schulter-OP länger fehlen wird. "Klar, mit ihm wären wir eine besseres Team. Aber meine Antwort ist immer, 'wir suchen derzeit niemanden'", sagt Nürnbergs Coach. Er will sich einen Überblick verschaffen, sehen, was er hat und ob er überhaupt etwas braucht. Erst dann würde er bei Geschäftsführer Wolfgang Gastner vorfühlen. "Falls es so weit kommen sollte, ist das noch weit weg," so Kleinendorst.
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