Ex-HCE-Keeper Katsigiannis ist wieder einmal arbeitslos

10.7.2020, 10:49 Uhr

Seit 1. Juli ist der Handballer, zuvor Torwart beim Bundesligisten HC Erlangen, als arbeitslos gemeldet – wie schon im Sommer 2014. Damals hatte er seinen Vertrag bei HBW Balingen-Weilstetten trotz fehlender anderer Angebote nicht verlängert und erhielt dann ein Angebot des Aufsteigers HC Erlangen, wo der "Katze" gerufene Keeper ob seiner spektakulären Spielweise schnell zum Publikumsliebling avancierte.

Am Donnerstag nahmen die Erlanger das Training wieder auf, Katsigiannis ist nicht mehr dabei. "Es ist keine schöne Situation", meint er mit Blick auf die Arbeitslosigkeit. Ihm gehe es nicht um das Arbeitslosengeld, "mir war das Wichtigste, dass ich krankenversichert bin". Und nun wartet er wie schon vor sechs Jahren auf Angebote. "Das Problem ist, dass die Vereine durch Corona nicht wissen, wie es weitergeht, was an Budget da ist." Doch sein Berater beobachtet den Markt im In- wie Ausland intensiv.


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Eine Saison lang hatte Katsigiannis bereits 2014/15 für den HCE gehalten; obwohl er nicht helfen konnte, den Abstieg zu verhindern, kam 2015 ein Angebot des THW Kiel, "und wenn so ein Verein ruft, kann man nicht nein sagen". Für ein Jahr ging der gebürtige Nordrhein-Westfale in den Norden, spielte mit dem THW international und kam dann zum Wiederaufsteiger Erlangen zurück.

Katsigiannis' Sehnsucht nach dem Ausland

Mit einer für die Öffentlichkeit zugänglichen Pressekonferenz wurde er vorgestellt und dabei von den HCE-Fans gefeiert. "Das ist natürlich für einen Spieler schön, wenn er diese Wertschätzung bekommt – das kennt man aus dem Fernsehen, und es ist schön, wenn man das selbst erlebt", denkt er gerne nicht nur an diesen Moment zurück. Dennoch beschloss Katsigiannis schon vor der Jahreswende, seinen Vertrag in Erlangen nicht zu verlängern. "Ich hatte das Gefühl, etwas Neues ausprobieren zu müssen", er fühle sich "noch jung genug, auch noch mal ins Ausland zu gehen", erzählt er. Dänemark, Frankreich oder Portugal reizen ihn, "das sind für mich die Ligen, die interessant sind". Spanien hingegen, wo viele Klubs finanzielle Probleme haben, sei sportlich nicht mehr so interessant.

Auch nach dem Ende seines Vertrags beim HCE ist Katsigiannis mit seiner Frau in Erlangen geblieben. "Wir fühlen uns beide hier sehr wohl, man kann neben dem Sport ein schönes Leben führen", sagt er. Erlangen als Stadt, mit Nürnberg, auch München in der Nähe, "das ist von der Lebensqualität her ein großes Plus". Zumal seine Frau für ihren Arbeitgeber in Hannover vom Homeoffice aus tätig sein kann. "Und zweimal in kurzer Zeit umzuziehen, wäre auch nicht so toll", sagt der frühere deutsche Nationalkeeper in der Zuversicht, bald einen Verein zu finden.


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Wie schon während der Kurzarbeit beim HCE hält sich Nikolas Katsigiannis solo fit. Auch wenn er es so nicht sagt, das Laufen hängt ihm inzwischen zum Hals heraus. "Gott sei Dank sind die Fitnessstudios wieder auf, so dass man Krafttraining machen kann." Und zwischendurch kann er Besuche in der Heimat bei den Eltern mit seinem Fitness-Programm vereinbaren. "Bei meinen Reha-Leuten in Duisburg kann ich auch handballspezifisch arbeiten, damit man das Ballgefühl nicht verliert – es ist ja schon ein paar Monate her, dass ich zum letzten Mal im Tor gestanden bin."

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