Fahrstuhl ins Unterhaus: Die Abstiege des 1. FC Nürnberg
35 Bilder 11.5.2019, 17:03 UhrAlle Abstiege des 1. FC Nürnberg
Der 29. Mai 1999 steht sinnbildlich für die Tragödien, die der 1. FC Nürnberg seit seiner neunten deutschen Meisterschaft 1968 erleben musste. Am letzten Spieltag der Saison 1998/99 hätte dem FCN ein Punkt gegen den ebenfalls abstiegsbedrohten SC Freiburg gereicht, um den Klassenerhalt einzutüten. Nach Marek Nikls Pfostenknaller hat der aufgerückte Frank Baumann in der 89. Minute Raum und Zeit, den abprallenden Ball aus sechs Metern ins Tor zu schieben. Er machte es nicht. Richard Golz entscheidet sich für die richtige Ecke, taucht nach rechts ab. Sekundenbruchteile liegen zwischen Bangen und Hoffen, Verzweiflung, Wut und Tränen. Auf den anderen Plätzen herrscht gleichzeitig Dramatik pur, am Ende siegt Frankfurt 5:1 gegen Kaiserslautern und der Club stürzt von Platz 12 in die 2. Liga. © Roland Fengler
Merkel macht's
In den 1960er Jahren war an ein Image als Fahrstuhlmannschaft nicht zu denken. Der Club wurde 1961 deutscher Meister, holte ein Jahr später den DFB-Pokal. Anfang Januar 1967 bittet der neue Trainer Max Merkel, der vom TSV 1860 München in die Noris wechselt und die Löwen 1965 ins Europapokalfinale der Pokalsieger und 1966 zur deutschen Meisterschaft geführt hat, die Spieler des Tabellen-14. zur ersten Trainingseinheit. Am Saisonende steht der Club auf Rang zehn. © Horstmüller
Die vorerst letzte Triumphfahrt
Im Sommer 1967 sortierte Merkel gleich elf Spieler aus, darunter mit Heiner Müller, "Steff" Reisch und "Gustl" Flachenecker verdiente Akteure der 61er Meistermannschaft. Gleichzeitig verstärkte er den Kader unter anderem mit Neuzugängen wie Zvezdan "Zick-Zack" Cebinac vom PSV Eindhoven und Gustl Starek von Rapid Wien. Heute undenkbar, setzte Merkel in der gesamten Spielzeit lediglich 15 Spieler ein und führte den vor der Saison als Außenseiter gehandelten FCN sensationell zur neunten deutschen Meisterschaft, der ersten in der Bundesliga. Noch heute schwärmen die Club-Fans vom 2. Dezember 1967, als der 1.FC Nürnberg den FC Bayern München mit 7:3 nach Hause schickt. Beim Autokorso der Meisterfeier im vorderen Wagen von links: Präsident Walter Luther, Trainer Max Merkel und Spielführer Heinz Strehl. © Friedl Ulrich
Trainingsauftakt mit Tiger
Auf die Meisterschaft folgte der Abstieg. Die sportliche Talfahrt verfolgten auch außergewöhnliche Gäste. So nahm ein Tiger des Zirkus Hagenbeck im Neuen Sportpark Zabo am Training des 1. FC Nürnberg teil. Die NN schrieben dazu am 28. Oktober 1968: "Sein Biß fehlt dem Club - Ein Tiger für den Clubsturm - davon mag Trainer Max Merkel (li.) träumen. Die große Raubkatze konnte der Bundesliga-Mannschaft von ihrem Biss freilich nichts hinterlassen. Merkel musste am Nachmittag mit ansehen, wie seine Spieler zahm und lammfromm mit dem Gegner aus Duisburg umgingen. Der Tiger machte jedoch dem einstigen Dompteur der Münchner Löwen und Nandl Wenauer (re.) viel Freude, obwohl er in der Ballbehandlung einige Schwächen zeigte. Kaum war die Raubkatze mit der Lederkugel losgestürmt, hatte der Ball sein Leben ausgehaucht. Der Zirkusstar ist eben kein Papiertiger." © dpa
Ausgemerkelt
Als erklärter Favorit war der 1. FC Nürnberg in die neue Saison gestartet. Zwar holte Merkel (im Bild rechts neben Bundestrainer Helmut Schön) gleich 13 neue Spieler, doch neben den Abgängen von Karl-Heinz Ferschl und Gustl Starek rief vor allem der Verkauf von Franz Brungs großes Unverständnis hervor. Der Club verpatzte den Saisonstart und kam einfach nicht in Tritt. Der Meister beendete die Vorrunde gerade noch auf einem Nichtabstiegsrang, rutschte Mitte Januar aber ans Tabellenende ab und wurde die Rote Laterne über Wochen nicht los. Am 24. März 1969 - zwei Tage nach dem 1:0-Erfolg über Eintracht Frankfurt - trennten sich die Wege von Merkel und dem 1. FC Nürnberg. Die Mannschaft befand sich zur Vorbereitung auf das Spiel beim MSV Duisburg gerade in der Münchner Sportschule Grünwald, als das Ende der Merkel-Ära verkündet wurde - exakt an jenem Ort, an dem sich Nationaltrainer Sepp Herberger 1954 auf die Weltmeisterschaft in der Schweiz vorbereitet hatte. Offiziell hieß es, Merkel habe aus gesundheitlichen Gründen um die Auflösung seines Vertrags gebeten. © Friedl Ulrich
Untröstlicher Meister
Nach dem Abgang von Max Merkel übernahm Robert Körner den Trainerposten. Nach nur 19 Tagen und teils blamablen Auftritten seiner Mannschaft warf er allerdings schon wieder das Handtuch. Auf Körner folgte Kuno Kötzer, der den Club prompt ins DFB-Pokal-Halbfinale führte und die Fans in der Liga noch einmal hoffen ließ. Nach Erfolgen über Braunschweig und Stuttgart gelang dem Schlusslicht ein vielumjubelter 2:0-Sieg über den FC Bayern. Durch ein 3:3 in Bremen kletterte der FCN auf Nichtabstiegsplatz 16 und verteidigte diesen durch ein 2:2 gegen den Letzten Borussia Dortmund. Doch dann passierte es: Nach dem 0:3 in Köln zum Saisonabschluss 1969 stieg der Club als amtierender Meister ab! Horst Leupold (Mitte) und Luggi Müller (links) sind restlos bedient. Kurioser Weise trennten den Absteiger von Vizemeister Aachen nur neun Punkte. Ausgeglichener als die Spielzeit 68/69 dürfte kaum eine Bundesligasaison verlaufen sein. © Roland Fengler
Arbeitskräfte im Unterhaus
Auf den historischen Abstieg als deutscher Meister folgten neun Jahre der Zweitklassigkeit. Im Juli 1976 trat Horst Buhtz die Nachfolge von Trainer Hans Tilkowski an, dem bei seiner dreijährigen Tätgkeit in Nürnberg der Aufstieg verwehrt geblieben war. Im Bild begrüßt Buhtz die Neuzugänge Klaus Täuber, Manfred Müller, Jürgen Täuber und Helmut Schmidt. © Dieter Bauer
Es müllert! Der "Held von Essen"
Torhüter Manfred Müller, der heute im Aufsichtsrat des 1.FC Nürnberg tätig ist, wird am 9. Juni 1978 der "Held von Essen". "Kopfball-Ungeheuer" Horst Hrubesch, der in dieser Zweitligasaison 42 Tore für Rot-Weiß Essen erzielte, hatte bereits einen Strafstoß gegen Müller verwandelt. Als der Schiedsrichter sieben Minute vor Schluss beim Stand von 2:2 erneut auf den Punkt zeigt, ist Müller zur Stelle und hält. Nach dem 1:0-Erfolg im Hinspiel reicht dem Altmeister das Remis in Essen zum Aufstieg. Der FCN ist wieder erstklassig! © Friedl Ulrich
Ein großes Missverständnis
Nach neun Jahren der Zweitklassigkeit wollte der Club in der ersten Liga endlich wieder für Furore sorgen. Es kam anders. Nach zwölf Spieltagen hatte der Club gerade einmal zwölf Tore erzielt und befand sich in akuter Abstiegsgefahr. Am 30. Oktober 1978 verkündete Präsident Lothar Schmechtig, Uli Hoeneß bis zum Saisonende vom FC Bayern München auszuleihen. Der frisch am Knie operierte Nationalspieler sollte den Club zum Klassenerhalt schießen. Die anfängliche Euphorie um den Weltmeister von 1974 verflog schnell. In elf Einsätzen erzielte Hoeneß nicht ein Tor. Schon im März verabschiedete er sich nach wieder nach München, wo er den Manager-Posten übernahm. © Friedl Ulrich
Neuer Präsident, zweiter Abstieg
Im Februar 1979 setzte sich Michael A. Roth (links) in einer Kampfabstimmung gegen Interimspräsident Waldemar Zeitelhack (rechts) durch, der die Nachfolge des im Dezember zurückgetretenen Lothar Schmechtig angetreten hatte. Auf dem Platz konnte der Club die miserable Hinrunde nicht mehr kompensieren. Zwar erreichte der FCN unter Trainer Robert Gebhart, der im Dezember den nicht mehr zu haltenden Werner Kern beerbt hatte, ein Punkteverhältnis von 17:19. Allein es reichte nicht. Nach nur einem Jahr in der Beletage des deutschen Fußballs musste der Club als Tabellen-17. erneut den bitteren Gang in die 2. Liga antreten. © Friedl Ulrich
Angriff auf Europa
Nach dem direkten Wiederaufstieg 1980 hielt der Club dreimal mit exakt 28:40 Punkten die Klasse. In der Spielzeit 1983/84 wollte Trainer Udo Klug eigentlich an den UEFA-Cup-Plätzen schnuppern. Stattdessen war er seinen Trainerposten bereits nach dem 1:3 gegen den 1. FC Köln am elften Spieltag los. Sein Nachfolger Rudi Körner holte während seines 41-Tage-Gastspiels nur einen Punkt aus fünf Spielen und musste mit dem 0:7 in Stuttgart die höchste Club-Niederlage in der Bundesligageschichte hinnehmen. Zum Abschluss der desaströsen Vorrunde stand Fritz Popp, der keine Fußball-Lehrer-Lizenz hatte, an der Seitenline. Das 1:3 in Dortmund reichte ihm, um zu erkennen, dass diese Mannschaft keinesfalls den Bundesligaansprüchen genügte. Noch vor Weihnachten beerbte Gerd Schmelzer (links) den amtsmüden Präsidenten Michael A. Roth und präsentierte im neuen Jahr Heinz Höher (rechts) als neuen Chefcoach. © Matejka
Nervende Negativrekorde
Auch der vierte Trainer der Saison schaffte es nicht, den Club in die Erfolgsspur zu setzen. Im Gegenteil: Hatte das Schlusslicht in der Hinrunde "immerhin" neun Zähler gesammelt, kamen in der Rückserie nur vier weitere hinzu. Gleichzeitig "vollbrachte" der Club das Kunststück, in sämtlichen 17 Auswärtsspielen den Platz als Verlierer zu verlassen. Selbst Tasmania Berlin, das schwächste Bundesligateam aller Zeiten, hatte in der Spielzeit 1965/66 immerhin einen Zähler erkämpft. Saisonübergreifend kassierte der FCN in der Bundesliga sogar 29 Auswärtspleiten in Serie. Der hartgesottene Nürnberger Anhang hielt seiner Mannschaft trotz aller Krisen und Katastrophen auch in dieser schweren Zeit die Treue. © Rainer Fechter
Bis zum bitteren Ende
Der Zuschauerschwund machte sich dennoch bemerkbar. Kamen am 28. Spieltag noch 40.000 Besucher, als der Club dem FC Bayern nach schneller 2:0-Führung mit 2:4 unterlag, mussten 18.000 Zuschauer zwei Wochen später die höchste Heimniederlage ihres FCN mitansehen. Nach dem 0:7 in Stuttgart unterlag der Club dem VfB vor heimischer Kulisse mit 0:6. Auch gegen den HSV wurde es nicht besser. Nur zwei Minuten nach der Führung lag der FCN bereits zurück - Endstand 1:6. Klar, dass am letzten Spieltag nur noch 5000 Unentwegte die Partie gegen Borussia Dortmund (0:2) im Stadion verfolgten. © Wilhelm Bauer
In die Knie gezwungen
Er war über viele Jahre der große Rückhalt des 1. FC Nürnberg. Andi Köpke war einer, der auch die "Unhaltbaren" parierte und dem Club auf diese Weise so manchen Zähler rettete. Verhindern konnte er den Abstieg 1994 aber auch nicht. "Über Freiburg lacht die Sonne, über Nürnberg die ganze Welt", stand auf einem Plakat, das Fans des Sportclubs auf den Rängen des Dreisamstadions präsentierten, nachdem die Breisgauer in den letzten drei Saisonspielen vier Zähler auf den Cub gutgemacht und den FCN doch noch überholt hatten - bei der alten Zwei-Punkte-Regel wohlgemerkt. © Weigert
Der Mann mit der Säge
Das Kind fiel schon viel früher in den Brunnen. Ausgerechnet nach einem 2:0 über den FC Bayern München sägte Präsident Gerhard Voack den Trainerstuhl des allseits beliebten Trainers Willi Entenmann ab. Man munkelte, beide Alphatiere wären sich im zwischenmenschlichen Bereich nicht mehr ganz grün gewesen. © Distler
Die Fanseele kocht
Die Fanseele schäumte, Voack brauchte zeitweise sogar Personenschutz. © Michael Matejka
Das etwas andere Torphantom
Auch im Rückspiel nahm der FC Bayern eine tragende Rolle am sportlichen Niedergang des FCN ein. Thomas Helmer stocherte einen Ball am Nürnberger Torpfosten vorbei, ärgerte sich maßlos über sein Versagen, als Linienrichter Jörg Jablonski fatalerweise signalisierte, dass der Ball im Tor gewesen sei. © imago
Ein Freund, ein gut haltender Freund...
Na gut, ein Punkt hätte in München an diesem sonnigen Apriltag 1994 zum vorzeitigen Klassenerhalt ein großes Stück beigetragen, es stand 2:1 für den FCB, als Hans-Joachim Osmers dem Club zehn Minuten vor Schluss einen Elfmeter zusprach. Manni Schwabl schnappte sich die Kugel, doch Raimond Aumann, sein alter "Spezi" aus Münchner Tagen, ahnte die Ecke und hielt den vorläufigen Bayern-Sieg fest. Vorläufig? - Richtig, der FCN legte Protest ein, es kam zum Wiederholungsspiel. In diesem gingen die Nürnberger jedoch mit 0:5 unter, wenig später machte der schon erwähnte Auftritt in Dortmund erstmal Schluss mit erstklassigem Fußball in der Noris. © imago
Der Albtraum Teil eins
1998 kehrte der Club wieder zurück ins Oberhaus, es sollte ein kurzes Intermezzo werden. Am 29. Mai 1999 deutet vor dem Heimspiel gegen Freiburg eigentlich nichts auf den fünften Bundesliga-Abgang des FCN hin. Doch am letzten Spieltag wird die aus Club-Sicht traumatischste Abstiegsentscheidung überhaupt gefällt. © Daut
Der Albtraum Teil zwei
In der ersten Hälfte bringt Ali Günes - begünstigt von unzureichender Nürnberger Abwehrarbeit - die Gäste in Front. Wenig später legt er – nach einer Kerze am Nürnberger Fünfer, die auch FCN-Keeper Andreas Köpke staunend betrachtet - den zweiten Treffer nach. Nachdem Marek Nikl auf 1:2 verkürzt, ist ein zuvor lethargischer Club gleichwohl der Rettung nahe. Dann kam Baumann, hatte das 2:2 auf dem Fuß und versagte mehr als kläglich. © Daut
Wenig reizvoll
Zwei Jahre im Unterhaus waren genug, dann führte Klaus Augenthaler den FCN wieder zurück in die Top 18 Deutschlands. In der Spielzeit 2001/02 gelang die Rettung, ein Jahr später musste "Auge" dann schon in Richtung Werbebande blicken, um wenigstens ein paar schöne Anblicke genießen zu dürfen. Seine Schützlinge auf dem Rasen boten jedenfalls keinen Augenschmaus. Nach 34 Spieltagen fehltem dem Club satte zehn Punkte aufs rettende Ufer. © dpa
Wolf beißt nicht sofort
Vier Spieltage vor Schluss zog der damalige Präsident Michael A. Roth die Reißleine und drückte bei "Auge" kein Auge mehr zu. Wolfgang Wolf übernahm, verlor die Auftaktpartie gegen 1860 München mit 1:2 und musste sich schnell mit einem abermaligen Neuaufbau in Liga zwei befassen. © Stefan Hippel
Berechtigter Trotz
Die Fans dagegen schielten im Moment des größten Tiefpunktes schon wieder auf eine baldige Rückkehr. Und sie hatten recht, Wolfs Rudel schaffte 2004 den sofortigen Wiederaufstieg. © dpa
Einen Koller gekriegt
Nun hielt sich der Club für seine Verhältnisse lange im Oberhaus, ehe ausgerechnet die Saison 2007/08 zur unerwarteten Fallgrube wurde. Am 26. Mai 2007 feierte ganz Nürnberg den DFB-Pokalsieg, Frankens Altmeister reiste erfolgreich durch Europa und in der Vereinskasse war Geld für vermeintliche Stars wie Angelos Charisteas und Jan Koller. Letzterer... © dpa
"Fucking Nürnberg-Fans"
... kehrte am 31. Spieltag mit dem Club zurück an seine alte Wirkungsstätte Dortmunder Westfalenstadion. Bei damals eher im Tabellen-Süden angesiedelten Borussen war der FCN dem Sieg nahe, es reichte jedoch nur zu einem 0:0. Frust machte sich breit im Fanlager und Koller brachte das Fass endgültig zum Überlaufen. Bevor er sich bei den mitgereisten Anhängern bedankte, machte er noch fröhlich die Welle mit der Dortmunder Südtribüne, die Nürnberger Fans reagierten erbost und Koller plärrte beim Gang in die Kabine: "Fucking Nürnberg-Fans". © dpa
Tränen und Unterschriften
Schalke statt Dortmund, 34. statt 31. Spieltag und Trauer statt Wut: Am 17. Mai besiegelte eine 0:2-Heimniederlage gegen S04 den Abstieg. Fanliebling Javier Pinola vergoss hinterher bittere Tränen, die Anhänger sammelten in den folgenden Wochen zahlreiche Unterschriften für seinen Verbleib. Der Argentinier stellte Vereinsliebe über einen größeren Gehaltsscheck und blieb in der Noris. © dpa
Suche nach Schuldigen
Die Fans hatten einen Schuldigen ausgemacht: Thomas von Heesen,... © Roland Fengler
Konzept "Abstieg"
... Martin Baders vielgepriesener "Konzept-Trainer", hatte in Nürnberg nie viele Freunde und musste nach zwei Partien in der Zweitligasaison 2008/09 die Koffer packen. © dpa
Meyer bleibt unvergessen
Vorgänger Hans Meyer, den von Heesen im Februar 2008 beerbte, hatte vor seinem Ausscheiden mehr und mehr das glückliche Händchen der Vorjahre verloren. Pokalsieg, Europa und schöner Fußball blieben in Erinnerung, die Gegenwart hieß von Heesen und Abstieg. © dpa
Stehaufmännchen
Hatten viele Abstiege einen längeren Aufenthalt in der 2. Liga oder sogar für ein Jahr in der Regionalliga zur Folge, erholte sich der Club auch vom neuerlichen Abstieg und feierte 2009 über den Umweg Relegation den Wiederaufstieg. © Roland Fengler
Abstieg bei Freunden
Beim 1:4 auf Schalke in der Saison 2013/14 verpasst der Club den bis zum Schluss erhofften Sprung auf den Relegationsplatz und steigt direkt in die 2. Bundesliga ab, zum 8. Mal. Damit ist der FCN alleiniger Rekordhalter in Sachen Abstiege. Ein weiterer trauriger Rekord für den Club, der am Samstag um einen weiteren Abstieg reicher werden könnte... © Jonas Güttler (dpa)
Held und Sündenbock
So und dann springen wir in die Spielzeit 2018/2019. Michael Köllner führte den Club nach vier Spielzeiten in der Zweitklassigkeit wieder zurück ins Deutsche Oberhaus. Doch die Jubelbilder, wie hier beim 2:0 gegen Hannover am 4. Spieltag gab es selten. Sehr selten. © Sportfoto Zink / WoZi
Weiter mit Schommers
Nach 21 Spielen, zwei Siegen und Tabellenrang 18 war für den Fuchsmühler aber Schluss. Die Nachfolge trat mit Boris Schommers der bisherige Stellvertreter von Michael Köllner an, was beim 49-Jährigen nicht besonders gut ankam. © Sportfoto Zink
Bayern-Helden und Kampfmaschinen
Unter Schommers zeigte die Leistungskurve des Club wieder nach oben. Eine Sieglos-Serie von 182 Tagen wurde beendet, die rote Laterne abgegeben und am Ende kämpfte man doch noch um die Relegation. Achtungserfolge gegen den BVB (0:0) oder die Bayern (1:1) sprechen für das wiederentdeckte Selbstvertrauen. Doch dies kam wohl zu spät... © Sportfoto Zink / DaMa
Der Abstieg ist sicher
Der letzte Niederschlag: An einem trüben 4. Mai 2019 in Wolfsburg war endgültig klar, dass der Erstliga-Aufenthalt von Nürnbergs Herz- und Schmerzverein leider nur ein kurzer war. Der von Michael Köllner nach vier tristen Jahren in der Zweitklassigkeit zurück ins Oberhaus geführte Club war in seiner Lieblingsliga passabel in die Saison gestartet, hatten dann jedoch dort 20 Spiele - also 182 Tage, um genau zu sein - nicht gewinnen können. Ehe ein nach der Ablösung von Köllner verbesserter FCN doch noch einmal Hoffnung gab, dem Abstieg zu entrinnen. Zwei Woche nach dem Achtungserfolg gegen die Bayern (1:1) stand nach einem herben 0:4 gegen Gladbach dennoch der erneute Sturz in die Zweitklassigkeit fest. © Sportfoto Zink/WoZi