Falcons feiern furiosen Auftaktsieg in den Playoffs gegen Trier

Sebastian Gloser

Sportredakteur

E-Mail zur Autorenseite

6.4.2019, 21:31 Uhr

Etwas mehr als drei Minuten dauerte es, dann passte sich auch die Stimmung dem Anlass an. Wobei es dazu noch einmal einen Weckruf von Ralph Junge benötigte. 4:10 stand es aus Sicht der Gastgeber, der Cheftrainer der Nürnberg Falcons hatte Redebedarf. Anschließend erhöhten die Gäste aus Trier noch auf 12:4, danach wurde es ein anderes Spiel; ein komplett anderes Spiel.

Drei Jahre sind vergangenen, seitdem Basketball-Nürnberg das letzte Mal in den Genuss von Playoffs kam. Wobei Genuss für die Saison 2015/16 als extremer Euphemismus gelten muss. Damals taumelte der Nürnberger Basketball Club mit einer Niederlagenserie in die Finalrunde, nach drei weiteren verlorenen Partien gegen den späteren Aufsteiger Vechta war die Saison vorbei. Es folgte: der Ausstieg des Hauptsponsors, eine Rettungsaktion, der Neuaufbau und nun wieder Playoffs.

Diesmal hatten sich Nürnbergs Zweitliga-Basketballer mit einer Siegesserie für die schönste Zeit des Jahres beworben. Zehn Erfolge am Stück standen in der Statistik, am Samstagabend kam der elfte dazu. Mit einem 92:74-Sieg legten die Falcons in der ersten Partie des Playoff-Viertelfinales eindrucksvoll vor.

Den besseren Start erwischte Trier. Die Römerstrom Gladiators setzten zunächst vor allem Kapitän Jermaine Bucknor gut in Szene, allerdings machten es ihm die Falcons auch sehr einfach. Während die Würfe bei Junges Mannschaft selten fielen, spielte die von Christian Held zielstrebiger. Nach 18 Minuten wollte sich der Gästetrainer trotzdem am liebsten das Jackett zerreißen. In der ersten frühen Auszeit war es seinem Gegenüber gelungen, an die nötige Intensität in den Playoffs zu erinnern. Punkt für Punkt holte Nürnberg bis Ende des ersten Viertels auf (22:23), bis zur Halbzeitpause hatten sie sich sogar 13 Punkte Vorsprung erarbeitet: 50:37

Mit flinken Händen und noch schnelleren Beinen erkämpften sich die Falcons ein paar leichte Punkte, als dann auch noch Ishmail Wainright und Marvin Omuvwie spektakulär den Ball in den Trier Korb stopften, hatten sie sich, vor allem aber auch den Großteil der mit über 1400 Zuschauern ausverkauften Halle am Flughafen in die Partie geholt.

Spiel zwei am Mittwoch

Sebastian Schröder holte sich über gute Verteidigung und präzise Distanzwürfe Selbstvertrauen, Juwan Parker und Omuvwie schmissen sich in jeden Luftkampf, Marcell Pongo und Nils Haßfurther orchestrierten das Angriffsspiel mit Energie und Übersicht. Dass der erfahrene Center Robert Oehle und Topscorer Jackson Kent keine großen Faktoren waren, musste höchstens sie selbst ärgern.

Nach dem Seitenwechsel änderte sich an den Kräfteverhältnissen nichts, es wurde sogar noch deutlicher. Bei den Gladiators machte sich das Fehlen von Simon Schmitz und Kyle Dranginis sehr bemerkbar, dass Bucknor im Schlussviertel auf dem Ergobike saß anstatt auf dem Feld zu stehen, dürfte den mitgereisten Fans aus Trier nicht viel Hoffnung gemacht haben. Immer wieder leisteten sich die Gladiators zu einfache Ballverluste, die Falcons bestraften es konsequent, der Vorsprung wuchs auf 20 Punkte an, dann sogar beinahe auf 30 (75:48, 30. Minute).

Bucknor dehnte sich hinter der Bande weiter, Ralph Junge gönnte dem jungen Ben Gahlert seine ersten Playoff-Minuten und Christian Held? Der hatte sein Jackett schon längst ausgezogen, er hätte es ansonsten wohl längst zerrissen.

Ob 30 Punkte Vorsprung, 20 oder nur einen: Für die zweite Begegnung am Mittwoch in Trier (19.30 Uhr/www.airtango.live) bedeutet das alles nichts. Es geht dann wieder bei Null los.

Nürnberg: Wainright 20 Punkte, Kent 14, Schröder 13, Pongo 11, Parker 8, Oehle 8, Haßfurther 7, Sanders 7, Omuvwie 4, Gahlert.

Trier: Bucknor 12, Joos 11, Schmikale 8, Grün 8, Lewis 7, Hennen 7, Gloger 7, Smit 6, Ilzhöfer 6, Dietz 2, Buntic.

1 Kommentar