Falcons trotzen Trier und bauen Playoff-Führung auf 2:0 aus
10.4.2019, 21:41 UhrNürnbergs Trainer musste erst gar nicht seine rhetorischen Fähigkeiten bemühen, die Warnung sprachen seine Spieler gleich selbst aus. Mit fast 20 Punkten Vorsprung hatten die Falcons am Samstag die erste Begegnung in der Viertelfinalserie gegen die Gladiators für sich entschieden, für die zweite am Mittwoch in Trier bedeutete – da waren sich alle einig – das: gar nichts.
Zwar offenbarte sich am Mittwoch in den ersten Minuten, wer mit mehr Selbstvertrauen angereist war, schon bald sahen die 3369 Zuschauer in der Arena Trier und über 130 Menschen am Nürnberger Flughafen beim ersten Public Viewing eine ausgeglichene Partie. Die Mannschaft von Ralph Junge startete mit einem 6:0-Lauf, beim Stand von 13:4 für die Gäste nahm sein Gegenüber Christian Held die erste Auszeit. Fünf Offensiv-Rebounds hatte Nürnberg zu diesem Zeitpunkt gesammelt, insgesamt zehn Abpraller gefangen, Trier dagegen einen einzigen.
So konnte es aus Sicht der Gastgeber nicht weiter gehen. Und so ging es auch nicht weiter. Als Spiegelbild des Hinspiels steigerten die Gladiators die Intensität, nach gut sieben Minuten hatten sie ausgeglichen: 13:13, das erste Viertel beendeten die Falcons mit einer knappen Führung (18:16).
Weil Junges Mannschaft in alte Muster verfiel, Juwan Parker und Jackson Kent es zu sehr mit Alleingängen versuchten und der Ball zu wenig bewegt wurde, blieb es auch im zweiten Abschnitt eine ausgeglichene Partie. Vor allem wurde es aber eine zuweilen rustikal geführte Partie. Nachdem sich das Schiedsrichter-Trio offenbar nicht auf eine Linie einigen wollte, nutzten die Spieler das aus – mit unterschiedlichen Resultaten. In manchen Szenen war fast alles erlaubt, in anderen gar nichts. In der 12. Minute sahen Nürnbergs Ishmail Wainright und sein Gegenspieler Johannes Joos jeweils ein technisches Foul, nachdem beide Zärtlichkeiten ausgetauscht hatten.
An der Härte änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nichts, dafür aber an der Spielfreude der Nürnberger. Weil der Ball wieder durch mehr Hände lief, eröffneten sich auch wieder mehr Optionen, Kent, Parker, Pongo und Haßfurther nutzten das aus der Distanz, der Rest der Kollegen versuchte sein Glück vor allem in Korbnähe. Wainright offenbarte die Qualität, sich runterkühlen zu können, seinem Gegenpart Jermaine Bucknor glückte das nur bedingt. Fünf Minuten vor Schluss musste Triers Kapitän nach seinem fünften Foul und ansprechenden 13 Punkten auf der Bank Platz nehmen.
Zehn Punkte Vorsprung hatten sich die Falcons bis zu diesem Zeitpunkt vor allem dank eines starken dritten Viertels erarbeitet, weil die Würfe konstant fielen und sie sich vor allem an den Brettern einen Vorteil erkämpft, erstritten, im Wortsinne errungen hatten. Die Schiedsrichter verteilten weiter fröhlich Fouls, aus ästhetischen Aspekten war dieses zweite Aufeinandertreffen in den Playoffs keine Schönheit, allerdings durfte man damit auch nicht rechnen.
Matchball am Freitag
94 Sekunden vor Schluss verkürzte Triers Topscorer Kelvin Lewis mit einem weiten Dreier noch einmal auf 72:80 aus Sicht von Trier, danach leistete sich Nürnberg keine nennenswerte Schwäche mehr. Joos, Smit und Lewis wurden ebenfalls noch des Feldes verwiesen, dann trudelte die Begegnung beim Stand von 84:72 aus.
Am Freitag (19.30 Uhr/Spielbericht auf nordbayern.de) sieht man sich im Eventpalast am Nürnberger Flughafen wieder, für die Gladiators Trier könnte es dann bereits das letzte Spiel der Saison sein. Unterschätzen werden die Falcons ihren angeschlagenen Gegner dennoch nicht. Auch nicht nach dem zwölften Sieg in Folge.
Gladiators Trier: Lewis (19), Bucknor (13), Gloger (12), Hennen (11), Grün (8), Joos (3), Smit (3), Ilzhöfer (2), Schmikale (1)
Nürnberg Falcons: Kent (14 Punkte), Schröder (14), Parker (14), Oehle (12), Pongo (12), Wainright (8), Sanders (5), Haßfurther (5), Gahlert, Omuvwie
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