FCN: Niklas Stark entwickelt sich zum Stammspieler
25.2.2015, 06:00 UhrÜber mangelnde Anerkennung brauchte sich Niklas Stark im vergangenen Jahr kaum zu beklagen. Erst wurde der Kapitän der deutschen „U 19“-Europameisterelf vom DFB als bester Kicker des Jahrgangs 1995 mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold ausgezeichnet, dann kürte man das Vorzeigetalent des 1. FCN auch noch zu Nürnbergs „Sportler des Jahres“. Dumm nur, dass just Trainer René Weiler den Hype um den 19-Jährigen nicht so recht teilen mochte.
Galt Stark bei Weilers Vorgänger Valérien Ismaël trotz mancher Patzer in der Innenverteidigung als gesetzt, musste er sich unter dem Schweizer zunächst mit einer Reservistenrolle begnügen. Auch wenn Starks Vita bereits 24 Bundesliga-Einsätze aufweist, schien ihn die Umstellung vom Jugend- auf den Männerfußball mitunter noch zu überfordern. Zu brav, zu sorglos, zu wenig robust – gerade in der rustikalen 2. Liga stieß der begabte Defensivmann an seine Grenzen.
Erstes Signal wurde prompt belohnt
Auch den verpatzten Auftakt beim FSV Frankfurt (1:2) erlebte das Eigengewächs von der Bank aus. Im Heimspiel gegen Union Berlin sollte Stark dann in der letzten halben Stunde mithelfen, den knappen Vorsprung zu verteidigen. Dass er kurz vor Schluss Jakub Sylvestr sogar das erlösende 3:1 auflegte, war ein erstes Signal, das prompt belohnt wurde: In Düsseldorf stand Stark erstmals seit dem 7. November wieder in der Startformation – und er nutzte seine Chance: Nur vier Minuten nach dem 0:1 erzielte der Ipsheimer mit einem satten Linksschuss den Ausgleich, hauchte seiner Elf damit neues Leben ein und bereitete den Boden für einen kaum mehr für möglich gehaltenen Auswärtscoup.
„Ich habe gar nicht viel nachgedacht, sondern nur geahnt, wo das Tor ist, dann die Ecke gesehen und es einfach probiert. Und den Ball echt gut erwischt“, schilderte Stark schmunzelnd die Schlüsselszene dieses Spiels. Sein Tor-Debüt habe der Mannschaft „wieder einen Schub gegeben“, befand Stark. Von einer Initialzündung zu sprechen, erschien ihm aber zu hochgegriffen, schließlich habe ja das ganze Team nach dem 0:1 „gut gearbeitet“. Auch seine persönlichen Perspektiven kommentierte der vielleicht ein wenig zu schnell hochgejubelte Jungprofi wohltuend bescheiden. „Es war ein Anfang“, sagte Stark, nun wolle er versuchen, sich Schritt für Schritt wieder als Stammkraft zu etablieren. Gerne im defensiven Mittelfeld, „aber wenn der Trainer mich hinten einsetzt, sag ich auch nicht Nein“.
"Ein Prozess, der nicht von heute auf morgen geht"
Jener Trainer attestiert dem „U 21“-Nationalspieler erfreuliche Fortschritte, mahnt aber auch zur Geduld: „Junge Spieler wie Niklas haben noch Defizite und müssen sich weiterentwickeln. Das ist ein Prozess, der nicht von heute auf morgen geht und bei ihm auch nach diesem Spiel noch nicht abgeschlossen ist.“
Stark, konkretisierte Weiler, müsse „in der eigenen Hälfte weniger Fehler machen und einfacher spielen, aber auch seine athletischen Vorteile, seinen Offensivdrang und guten Schuss in die Waagschale werfen“. Eben so wie in Düsseldorf. Dann klappt’s auch mit der Gunst des Trainers.
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