Fleischmann und Talley führen rent4office Nürnberg zum Sieg
19.12.2015, 21:53 UhrSie hatten einen Bus mitgebracht und acht Trommeln. Wurfsicherheit und Reboundvermögen schienen sie zunächst vergessen zu haben. Vor allem dank ihrer lautstarken Fans erwiesen sich die Hebeisen White Wings Hanau (kein Tippfehler) als angenehme Gäste auf der Weihnachtsparty von rent4office Nürnberg (ebenfalls kein Fehler). Nach einer denkbar einseitgen ersten Hälfte machten sie das Spiel sogar noch spannend – ihr vielleicht größter Verdienst an diesem nicht durchweg aufregenden Samstagabend.
Eine starke Viertelstunde reichte, um in der Halle am Berliner Platz den dritten Sieg in Folge einzufahren. Nürnberg reboundete (36:24), traf und verteidigte besser. Im letzten Spiel des Jahres steuerte Dylan Talley die meisten Punkte bei (17), Robert Oehle griff sich die meisten Abpraller (8) und Darius Theus verteilte den Ball am effizientesten (5 Assists).
Erst nach der Pause ließen die Gastgeber nach, was auch daran lag, dass die Gäste mit dem eindeutigen Willen aus der Kabine kamen, dieses Spiel noch einmal spannend zu machen. Hanau verteidigte intensiver, griff sich plötzlich sogar Rebounds und nervte die Nürnberger, die in den ersten beiden Vierteln noch nach Belieben hatten punkten dürfen. So schrumpfte der Vorsprung auf zwölf Zähler (28. Minute), ein Dreier von Mauricio Marin sorgte wieder für Sicherheit.
Wie ernst Junge dieses Spiel wahrscheinlich im Hinblick auf kommende, größere Herausforderungen nahm, zeigte sich 2,2 Sekunden vor dem Ende dieses eher missglückten dritten Viertels: Nürnberg hatte einen Einwurf, Michael Fleischmann nahm den Dreier und verwarf. Für bedeutendere Schlussphasen können derlei Erfahrungen nicht häufig genug gemacht werden. Nach dem hartnäckigen Verletzungspech findet rent4office allmählich zu seinem Spiel. Gerade deshalb dürften Junge die dritten zehn Minuten (15:18) kaum gefallen haben.
Im Schlussviertel deuteten zwei Steals von Michael Fleischmann an, dass Nürnberg die Intensität noch einmal steigern wollte. Vor allem Marin und Mario Blessing wollten die Zuschauer nicht mit den Eindrücken aus dem dritten Viertel nach Hause gehen lassen. Zwischendurch standen fünf deutsche Spieler für Nürnberg auf dem Parkett – das sieht man in dieser Liga auch nicht so häufig. So wuchs der Vorsprung wieder auf über 20 Punkte. Für die White Wings und ihre Fans war das trotzdem noch gnädig.
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