Friedensgipfel: Schäfer trifft die Ultras wieder

6.11.2013, 13:21 Uhr
FCN-Keeper Raphael Schäfer hat eine Verabredung mit den Club-Ultras.

© dpa FCN-Keeper Raphael Schäfer hat eine Verabredung mit den Club-Ultras.

Am Samstag folgte einem "absurden Spiel" - wie Raphael Schäfer das 0:3 gegen den Sportclub nannte - ein ähnlich bizarres Nachspiel. Da sich Schäfer und die Anhänger bei einer Aussprache missverstanden, kochte die Fanseele. Bei einem Friedensgipfel soll der Vorfall aus der Welt geschafft, der Schulterschluss zwischen dem FCN und den Fans neu propagiert werden.

"Es geht nicht darum, sich danach in den Armen zu liegen, sondern sich wieder gegenseitig zu respektieren. Es muss jetzt wieder Ruhe einkehren", erklärt Sportvorstand Martin Bader der Bild-Zeitung die Zielrichtung des Treffens, bei dem sich der Club-Kapitän und die Ultras erneut begegnen.

Am Samstagnachmittag musste sich der FCN trotz dominanter Spielweise und eklatantem Chancenplus ebenfalls abstiegsbedrohten Freiburgern beugen. Eine halbe Stunde nach Schlusspfiff folgte im novemberlichen Rund der nächste Tiefschlag .

Die Spieler kehrten auf den Rasen zurück - auf Wunsch der Ultras. Diese hatten die sieglosen Club-Jungs lautstark in die Kuve zitiert, um die Mannschaft auf die Auswärtsaufgabe in Gladbach vorzubereiten - mit  Vehemenz, Leidenschaft, teilweise überzogen anmutendem Pathos.

Während Per Nilsson und Martin Bader ("Verliert den Glauben nicht, wir brauchen Euch!") mit ihren Antworten zur Krisenbewältigung durchdrangen, leiteten Kommunikationsprobleme die nächste Club-Panne ein. Raphael Schäfer wollte sprechen, sollte nicht sprechen. Sollte, wollte, sollte nicht... . Der Torwart stapfte letztlich frustriert von dannen, donnerte die Spielführerbinde auf das Spielfeld.

Tags darauf teilte der neben Javier Pinola letzte Verbliebene der Pokalhelden von 2007 auf der vereinseigenen Homepage mit, dass dies eine Kurzschlusshandlung war: "Ich habe überreagiert", ließ sich Schäfer zitieren und betonte: "Das Kapitänsamt ist das höchste Gut".

Nun begegnen sich der Keeper und die Ultras wieder. Die Missverständnisse sollen - so gut wie möglich - abgehakt, das Bündnis zwischen Fans und Mannschaft erneuert werden. Abseits von gelegentlicher Selbstinszenierung und möglichen Vorbehalten wissen die leidgeprüften Anhänger wie auch die leidgeprüften Vereinsangestellte: Es geht nur zusammen - in einer Phalanx für den Klassenerhalt.

"Wir sind der Club": Mit diesen eingängigen Worten macht der FCN deutlich, wofür er steht. Für den Schulterschluss von Fans, Mannschaft und Trainer - für die vielzitierte Club-Familie. Am Mittwoch wird ein gemeinsamer Schritt unternommen, den Familienfrieden wieder herzustellen, am Samstag in Gladbach hoffentlich ein zweiter.

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