Frustrierte Schweden: DFB-Jubel ein "ekelhaftes Verhalten"

24.6.2018, 11:33 Uhr
Nach dem späten Sieg gegen Schweden wurde im Deutschen Team ausgelassen gefeiert.

© Ye Pingfan Nach dem späten Sieg gegen Schweden wurde im Deutschen Team ausgelassen gefeiert.

Emil Forsberg schwankte kurzzeitig zwischen Wut und bitterer Enttäuschung. Die Erinnerung an die deutschen Glücksgefühle nach dem erlösenden Freistoßtor zum 2:1 von Toni Kroos schmerzte ihn. Dass er sich dann auch noch provozierende Jubelgesten einiger DFB-Funktionäre anschauen musste, machte ihn sauer.

"Ein ekelhaftes Verhalten", schimpfte der Bundesliga-Profi von RB Leipzig. "Nach dem Schlusspfiff schüttelt man sich die Hände und benimmt sich nicht so", motzte auch Schwedens Trainer Janne Andersson. Die späte Entschuldigung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) über die sozialen Netzwerke am frühen Sonntagmorgen dürfte den schwedischen Frust kaum verringert haben.

 

Sein Trainer, der 55-jährige Andersson, sprach sogar vom "schwersten Resultat für uns in meiner Karriere". So war es eine Mischung aus Enttäuschung, Wut und großer Erschöpfung, mit der die Skandinavier die Arena verließen.


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Fast die komplette Spielzeit waren sie in der Defensive gewesen. Lediglich 29 Prozent Ballbesitz verdeutlichen die Offensivbemühungen der DFB-Auswahl, der die Schweden über 90 Minuten lang ausgesetzt waren. Bezeichnend für ihr auf einer kompakten Ordnung basierendes Spiel war auch, dass Torhüter Robin Olsen zu ihren Besten gehörte.

"Das ist auch schwer, wenn du wenig den Ball hast und immer nur laufen musst", sagte Forsberg. "Weil du dann müde bist, wenn du den Ball bekommst." Im entscheidenden Gruppenspiel gegen Mexiko am Mittwoch müsse seine Mannschaft daher auch offensiver agieren.

An der notwendigen Leidenschaft mangelt es dem Vize-Weltmeister von 1958 jedenfalls nicht. "Es war unnötig, dass wir nicht wenigstens einen Punkt geholt haben", sagte Trainer Andersson und kündigte bei aller Enttäuschung trotzig an: "Wir werden uns wieder aufraffen."

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