Fürth: "Paul Hunter Classic" findet in diesem Jahr nicht statt

Stefan Jablonka

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9.6.2020, 16:20 Uhr

Besonders schwer hat diese Tatsache natürlich Organisator Thomas Cesal getroffen, der aus dem anfangs kleinen Wettkampf in der Grünen Halle von Fürth ein im Verlauf der Jahre weltweit angesehenes Turnier gemacht hat. "Nach vielen Gesprächen mit der Stadt Fürth und anderen Entscheidungsträgern sind wir übereingekommen, dass eine Veranstaltung wie das Paul Hunter Classic im August leider nur schwer umsetzbar ist", resümiert Cesal seine Bemühungen, die aber letztendlich dem Verbot von Großveranstaltungen bis Ende August in Bayern zum Opfer gefallen sind.

Es wäre auch fraglich gewesen, ob die Profispieler aufgrund der derzeitigen Situation überhaupt nach Fürth geholt werden könnten. Gerade für die Akteure aus Großbritannien, das ja bekanntlich nicht mehr in der EU ist, oder auch die chinesischen Spieler aus der Weltspitze wäre eine Anreise nach Fürth wohl eine "Mission impossible". Hinzu kommt noch, dass die Hygiene- und Abstandsvorschriften der Austragung eines solchen Turniers das Genick gebrochen hätten.


Einen späteren Termin im Laufe des Jahres ins Kalkül zu ziehen, hatte für Thomas Cesal auch keinen Zweck, denn inzwischen hat die World Snooker Association den Spielbetrieb mit der ChampionsshipLeague wieder aufgenommen und den Terminkalender bis zum Ende 2020 eng getaktet. Im Juli soll dann auch noch die Weltmeisterschaft – natürlich ohne Zuschauer – ausgetragen werden.

Aber obwohl sich die organisatorische Situation für das Paul Hunter Classic in den letzte zwei Jahren erheblich verschlechtert hat und Cesal sich mit seinem Team nach besten Kräften bemüht hat, das Turnier am Leben zu erhalten, hat sich die Lage durch Corona noch einmal verschlimmert. Aber so ganz die Flinte ins Korn werfen wird der Cheforganisator nicht. "Wir möchten das Paul Hunter Classic von ganzem Herzen weiter erhalten" macht Cesal sich und den Fans Mut und geht mittlerweile schon die Planungen für das nächste Jahr an. Es ist zu hoffen, dass bis dahin ein Impfstoff gefunden wird, der auch wieder zulässt, dass ein Snooker-Turnier in Fürth ausgetragen werden kann.

Spenden erwünscht

CesaL bittet daher die Inhaber bereits erworbener Tickets für dieses Jahr zu "PHC Rettern" zu werden und zumindest auf einen Teil des bezahlten Geldes zu verzichten. Dafür soll es T-Shirts mit eben diesem Aufdruck geben. Natürlich sind auch Spenden erwünscht, damit dieses traditionsreiche Event in Fürth erhalten bleibt. Immerhin hat dort schon die gesamte Weltspitze ihre Visitenkarte abgegeben. Ronnie O´Sullivan, Mark Selby, Judd Trump oder Shaun Murphy – sie alle haben in der Stadthalle gespielt. Und das laut übereinstimmender Aussagen mit großer Begeisterung getan. Und wo sonst auf der Welt kam man so nah an die Top-Protagonisten des Snooker heran.

Bleibt zu wünschen, dass das Paul Hunter Classic der Pandemie nicht völlig zum Opfer fällt und es Thomas Cesal mit seinem Team gelingt, dieses Ereignis zu erhalten. Ein komplettes Ende wäre überaus traurig nicht nur für die Stadt Fürth, sondern auch für die Snooker-Fans in ganz Deutschland und Europa.

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