Fürth verliert spät: Yann lässt Karlsruhe jubeln
7.5.2017, 15:35 UhrDer Treffer stellte den Spielverlauf auf den Kopf und ließ leider die famose Fürther Serie reißen. In diesem Jahr verlor die Spielvereinigung nur einmal zu Hause – im Pokal gegen Gladbach.
Kleeblatt-Coach Janos Radoki schickte eine sehr junge Startelf ins Rennen. Mit Christian Derflinger (23), Daniel Steininger (22), Dominik Schad (20) und Nicolai Rapp (20) standen gleich vier junge Spieler zu Beginn auf dem Feld, weil sieben Profis nicht zur Verfügung standen. Auf der Bank saßen unter anderem Adam Pinter, der aus privaten Gründen zuletzt im Training gefehlt hatte, und erstmals nach seiner Leisten-OP Zlatko Tripic.
Für die Schlussphase brachte Radoki noch David Raum, der mit seinen zwei Toren am Vortag im Derby der A-Jugend seiner Mannschaft zum Klassenerhalt verhalf. Außerdem durfte noch Patrick Sontheimer in den letzten zehn Minuten mitmachen – seine Einwechslung wurde vom ganzen Stadion beklatscht.
Es entsponn sich ein unterhaltsamer Kick zwischen dem bereits feststehenden Absteiger und dem Kleeblatt. Gästetrainer Marc-Patrick Meister ließ konsequent nur die Profis spielen, die auch mit in die Dritte Liga gehen. Das merkte man vor allem in der noch fehlenden Abstimmung. Die Karlsruher kamen zwar bis zum Schlusspfiff zu einer Handvoll Chancen, doch in der Zeit hätten die Gastgeber schon fünfmal den Sack zumachen können.
Ärgerlicher war nur, dass sich Serdar Dursun und Nicolai Rapp ihre fünfte gelbe Karte abholten, sodass sie am nächsten Sonntag in Hamburg gegen den FC St. Pauli aussetzen müssen. Beinahe hätte Andreas Hofmann für die Geschichte dieses Spiels gesorgt. Fürths Mittelfeldabräumer setzte zu einem Sololauf an, scheiterte aber an KSC-Keeper Dirk Orlishausen (54.).
Frühschoppen und Trikotstolz
Ob er das Karlsruher Trikot nächste Saison mit Stolz tragen wird, ist noch nicht verbrieft. Genau das sprachen die aus Baden mitgereisten Fans ihrem Team ab. Sie postierten sich im Gästeblock hinter einem Transparent mit der Aufschrift: "Unser Trikot – unser Stolz – für Euch nur ein Stück Stoff!" Dazu stimmten sie während der gesamten Spielzeit nur ein einziges, kurzes Lied an.
Da gab es im Fürther Gästeblock schon mehr zu lesen. Unter anderem forderten sie den Verein auf, die Bandenwerbung im Ronhof in Weiß-Grün zu beschriften. Außerdem bewarben sie einen "Frühschoppen in der Altstadt" am letzten Spieltag der Saison gegen Union Berlin um 10 Uhr. Man möge bitte sein Trikot anziehen.
Steininger bemüht, Yann bejubelt
Das Fußballspiel an sich war gespickt mit vielen Chancen fürs Kleeblatt. Besonders der emsige Steininger probierte es aus allen Lagen, traf aber das Tor nicht. Die größten Gelegenheiten für die Gäste besaßen Oskar Zawada mit einem Lattenkopfball und David Kinsombi, ebenfalls per Kopf, in der Anfangsphase.
In der zweiten Hälfte wiederum vergaben der eingewechselte Mathis Bolly (63., in die Arme von Orlishausen) und Marcel Franke (67.) per Kopf nach einem Eckball. Schließlich musste Balazs Megyeri noch eine gute Reaktion zeigen, als Marcel Mehlem ihn aus kurzer Distanz prüfte.
Beim entscheidenden 0:1 in der 89. Minute aber war er machtlos. Der Brasilianer Rolim Yann feuerte – umringt von mehreren Fürthern, aber letzlich unbedrängt - einen Drehschuss von der Strafraumkante ab, der Ball prallte vom Innenpfosten ins Tor. Dem Keeper war die Sicht genommen. Nur zwei Minuten später hätte Oskar Zawada sogar noch erhöhen können, doch diesmal war Megyeri auf dem Posten und wehrte aus kurzer Distanz ab.
SpVgg Greuther Fürth: Megyeri - Caligiuri, Franke, Rapp (72. Raum) - Hofmann, Gjasula - Schad, Gießelmann - Derflinger (57. Bolly), Dursun, Steininger (81. Sontheimer)
Karlsruher SC: Orlishausen - Kinsombi, Stoll, Gimber - Buchta, Kom (65. Mugosa), Mehlem, Kempe - Yann - Reese (65. Krebs), Zawada
Tore: 0:1 Yann (89.) | Gelbe Karten: Dursun, Rapp - Kom, Gimber, Hofmann | Schiedsrichter: Thomsen (Kleve) | Zuschauer: 8295
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