Fürth versucht den Neustart: So hat sich der Kleeblatt-Kader verändert
25 Bilder 15.8.2018, 15:20 UhrDas sind die Neuen im Kleeblatt-Kader!
Zittern bis zum Schluss: Nach einer Saison zum Vergessen will die SpVgg Greuther Fürth zurück zu alten Tugenden und verstärkt auf "hungrige" Spieler setzen. Der damit verbundene kleine Umbruch im Kleeblatt-Kader hat für ein Personalkarussell beim fränkischen Zweitligisten gesorgt. Wir beginnen mit den Neuzugängen: © Sportfoto Zink / MeZi
Leon Schaffran (Hertha BSC II)
Erst 19 Jahre alt ist das Torwart-Talent Leon Schaffran, das die SpVgg Greuther Fürth aus der Hauptstadt nach Franken lotste. Bei der Hertha hatte der Keeper keine Zukunft mehr, in Fürth sieht man ihn als "Ergänzung für unser Torwartteam", wie Sportdirektor Rachid Azzouzi erklärt. Als klare Nummer drei hinter Sascha Burchert und Marius Funk kommt Schaffran zunächst in der U23 zum Einsatz. © Sportfoto Zink / MeZi
Maximilian Sauer (Eintracht Braunschweig)
Mit Zweitliga-Erfahrung kann hingegen der 24-jährige Maximilian Sauer aufwarten. Der Rechtsverteidiger wurde in der Talentschmiede des VfL Wolfsburg ausgebildet, seinen Durchbruch im Profifußball schaffte der Rechtsfuß allerdings bei einem anderen Klub aus Niedersachsen: Eintracht Braunschweig. Dort reifte Sauer zwischenzeitlich zum Stammspieler, in der vergangenen Saison verlor er diese Stellung aber zunehmend. Als Alternative zum immerhin schon 33-jährigen Roberto Hilbert könnte Sauer sich aber wieder empfehlen. © Sportfoto Zink / WoZi
Tobias Mohr (Alemannia Aachen)
Aus der Regionalliga kommend ist Tobias Mohr wohl genau einer dieser hungrigen Spieler, von denen Azzouzi sprach. 22 Jahre alt, im Profifußball noch unerfahren und deswegen zunächst für die U23 eingeplant. Auf der linken Außenbahn kann der ablösefrei gekommene Mohr sowohl defensiv dicht machen, als auch offensiv für Wirbel sorgen - soweit die Regionalliga-Theorie. Ob der gebürtige Aachener dies auch in Deutschlands zweithöchster Spielklasse unter Beweis stellen kann, wird auch über seine Zukunft in Fürth entscheiden: Mohr hat einen Vertrag bis 2020 unterschrieben. © Sportfoto Zink / PaPö
Mario Maloca (Lechia Gdansk)
Ja, auch Mario Maloca gilt, zumindest auf dem Papier, als Fürther Neuzugang. Der Kroate war im Fürther Seuchenjahr 2017/18 eine feste Größe und einer der wenigen Lichtblicke, weshalb auch Azzouzi aus der eigentlich einjährigen Leihe gleich eine Festanstellung machte. "Ich genieße es hier mit meiner Familie und bin sehr glücklich, dass ich in Fürth bleibe", erklärte der 29-Jährige nach Vertragsunterzeichnung. In den kommenden beiden Jahren darf der Defensivspezialist sich also weiter beim Kleeblatt beweisen und wieder Taten für sich sprechen lassen. © Sportfoto Zink / WoZi
David Atanga (RB Salzburg)
Es war einmal eine Zeit, da kannte die Expansionspolitik von Brause-Gigant Red Bull im Fußball keine Grenzen. Red Bull Ghana ist inzwischen Geschichte, David Atanga, ein Produkt der afrikanischen Talentschmiede der Österreicher, steht aber noch ziemlich am Anfang seiner Karriere. Nach diversen Leihstationen versucht's der flinke Flügelflitzer nun also in Fürth. Was diesmal besser werden soll als 2016, als Atanga bei Heidenheim auf nur vier Einsätze kam? Die Leihgabe ist nun 21 Jahre alt, als Spieler und Mensch gereift und will schnellstmöglich bei RB Salzburg Fuß fassen - was er sich nach einer erfolgreichen Saison in Fürth erhofft. © Sportfoto Zink / WoZi
Yosuke Ideguchi (Leeds United)
Vom englischen Zweitligisten Leeds United hat die SpVgg Greuther Fürth den erst 21-jährigen Yosuke Ideguchi ausgeliehen. Das Positive: Das Kleeblatt besitzt eine Kaufoption am Ende der Saison. Der WM-Teilnehmer ist der erste Japaner, der in Fürth unter Vertrag steht. © Sportfoto Zink / WoZi
Elias Abouchabaka (RB Leipzig)
Der nächste Leihspieler, wieder aus dem Red-Bull-Kosmos: Elias Abouchabaka (18 Jahre) galt noch vor wenigen Monaten als der nächste Mesut Özil. Egal wie sich diese Einschätzung nach der WM und dem darauffolgenden Rummel um den Ex-Nationalspieler verändert hat, Abouchabaka ist weiterhin ein riesiges Talent, und darf sich nun in den kommenden beiden Jahren in Fürth an den Profifußball gewöhnen. Bislang glänzte der gebürtige Berliner nur in der Junioren-Bundesliga, in der vergangenen Saison aber mit satten 17 Vorlagen und sieben Toren in 24 Einsätzen. © Sportfoto Zink / MeZi
Julian Green (VfB Stuttgart)
Beim FC Bayern München war er noch ein Lieblingsschüler Pep Guardiolas, jetzt soll er die Offensivwaffe im System von Damir Buric werden: Was amerikanische Fußball-Blogs gerne als Beispiel für den Absturz eines Riesentalents sehen, ist für US-Nationalspieler Julian Green die Zukunft. In der abgelaufenen Spielzeit war der 23-Jährige bereits vom VfB Stuttgart ans Kleeblatt ausgeliehen und war dabei einer der besseren Akteure in einer enttäuschenden Saison. Nun stellt sich für den WM-Teilnehmer von 2014 heraus, ob ein Klub wie die SpVgg genau Greens Kragenweite ist - oder ob nicht doch noch etwas in Richtung Bundesliga geht. Gerne natürlich auch beides. © Sportfoto Zink / WoZi
Daniel Keita-Ruel (Fortuna Köln)
"Von Hals bis Fuß ist er Bundesliga, aber der Kopf ist Kreisliga", sagte Mönchengladbachs Sportdirektor Max Eberl einst über Daniel Keita-Ruel. Nach einem bewaffneten Raubüberfall, bei dem der Stürmer Schmiere gestanden hatte, kam Keita-Ruel ins Gefängnis. In Ratingen, Wattenscheid und bei Fortuna Köln rehabilitierte sich der inzwischen 28-Jährige auch sportlich und empfahl sich für das Kleeblatt, das mit dem Risikofaktor Keita-Ruel viel zu gewinnen und nur wenig zu verlieren hat. © Sportfoto Zink / WoZi
Shawn Parker (FC Augsburg)
Wer mit 19 Jahren in seinem erst zweiten Bundesliga-Spiel ein Tor erzielt und eine Vorlage beisteuert, dem bescheinigt man heutzutage viel zu früh die Weltkarriere. So ging es auch Shawn Parker, der bei jenem Bundesliga-Spiel nicht nur statistisch ablieferte, sondern dem FSV Mainz 05 auch dabei half, den Lokalrivalen Eintracht Frankfurt zu schlagen. Danach folgten allerdings Verletzungen, insbesondere in den Knien, die das einstige Riesentalent auf Abstellgleis führten. Auch als Leihspieler beim Club fehlte Parker lange Zeit verletzt, wollte 2018/19 eigentlich, endlich wieder fit, richtig durchstarten, sich durchboxen. Der FC Augsburg allerdings wollte den ehemaligen U-Nationalspieler loswerden, die SpVgg Greuther Fürth schlug zu. Nun hoffen sie beim Kleeblatt, dass die Karriere des Stürmers wieder Fahrt aufnimmt. © Sportfoto Zink / WoZi
Das sind die Abgänge beim Kleeblatt!
Dass es nach dem zähen Abstiegskampf auch den ein oder anderen Abgang geben wird, war klar. Letztendlich hat es sowohl Leihspieler, als auch den ein oder anderen verdienten Kleeblatt-Profi erwischt. Hier sind die Ex-Fürther: © Sportfoto Zink / WoZi
Balazs Megyeri (Atromitos Athen)
Der Über-Ungar war gestern: Balazs Megyeri hatte bei der SpVgg Greuther Fürth ein starkes erstes Jahr und hatte zwischenzeitlich sogar das Kapitänsamt inne, wurde nach durchwachsenen Leistungen in der Seuchensaison 17/18 aber von Sascha Burchert abgelöst. Da Damir Buric nicht mit ihm plante, durfte der inzwischen 28-Jährige schon in der Winterpause gehen. Mangels Abnehmer saß Megyeri noch seine Zeit ab und schloss sich kurz nach Vertragsende in Fürth dem griechischen Erstligisten Atromitos Athen an. Dort ist er hinter dem Serben Nikola Mirkovic allerdings nur die Nummer zwei. © Sportfoto Zink / JüRa
Dominik Schad (1. FC Kaiserslautern)
Nachdem Dominik Schad in der Saison 2016/17 bei ersten Einsätzen im Kleeblatt-Team seine Visitenkarte abgegeben hatte, sollte der Youngster in der abgelaufenen Saison eigentlich weiter an die 1. Mannschaft herangeführt werden. Nur 65 Zweitliga-Minuten waren für den Rechtsverteidiger, der zumeist bei der U23 in der Regionalliga zum Einsatz kam, allerdings zu wenig. Ablösefrei zog es Schad aus Franken in die Pfalz: Beim 1. FC Kaiserslautern wagt der beim Kleeblatt ausgebildete Rechtsverteidiger einen Neuanfang in der 3. Liga. © Sportfoto Zink / WoZi
Jurgen Gjasula (vereinslos)
Es gab mal eine Zeit, da war Jurgen Gjasula der vielleicht beste Kreativspieler der zweiten Bundesliga. An diese Zeiten müssen sie sich am Ronhof 2015 auch erinnert haben, als sie den Mittelfeldmann vom VfR Aalen zum Kleeblatt geholt haben. In Fürth war Gjasula aber eher wegen seiner Instagram-Stories gefürchtet als wegen gefährlicher Flanken oder zielgenauen Pässen. Nach drei Jahren endet ein Kapitel, das an guten Tagen eine professionelle Geschäftsbeziehung zwischen Klub und Spieler war. Gjasula ist inzwischen 32 Jahre alt und konnte noch keinen neuen Verein finden. © Sportfoto Zink / MeZi
Khaled Narey (Hamburger SV)
Bei Khaled Narey machte die SpVgg Greuther Fürth das, was sie schon immer am besten konnte: Einen vielversprechenden Spieler innerhalb von wenigen Jahren zu Profit gemacht. Narey kam von der Zweitvertretung Borussia Dortmunds nach Fürth, legte dort zwei starke Jahre hin und wechselte nun im Sommer für 1,7 Millionen Euro zum ehemaligen Bundesliga-Dino Hamburger SV. Nareys Tempodribblings werden dem Buric-Team zukünftig zwar fehlen, unersetzlich ist aber auch der 24-Jährige nicht. © Sportfoto Zink / WoZi
Adam Pinter (MTK Budapest)
In der Winterpause 2016/17 zauberte das Kleeblatt einen hochinteressanten Mann aus dem Hut: Adam Pinter kam vom ungarischen Spitzenklub Ferencvaros Budapest nach Fürth. Routiniert, eine Bank im Mittelfeld und eine starke Schnittstelle zwischen Offensive und Defensive. So präsentierte sich der Ungar auch zumindest in seinem ersten halben Jahr in Fürth, im Abstiegskampf plagten den Sechser allerdings Verletzungsprobleme und Traningsrückstand. Für den einstigen ungarischen Nationalspieler (29 Länderspiele) ging es in die Heimat, bei Aufsteiger MTK Budapest will der 30-jährige Routinier wieder Fuß fassen. © Sportfoto Zink / WoZi
Sercan Sararer (vereinslos)
Als Sercan Sararer das Kleeblatt im Sommer 2012 in Richtung Stuttgart verließ, war Fürth designierter Erstligist und dem gebürtigen Nürnberger stand eine verheißungsvolle Bundesliga-Karriere bevor. Sechs Jahre später beendet Sararer auch seine zweite Amtszeit bei den Weiß-Grünen, von Bundesliga ist jetzt aber keine Rede mehr - sowohl für den fränkischen Traditionsverein, als auch für sein Eigengewächs. Wie es für den zuletzt dauerverletzten Offensivspieler weitergeht steht in den Sternen, ein Engagement im Profifußball erscheint zumindest für den Moment unwahrscheinlich. © Sportfoto Zink / WoZi
Tolcay Cigerci (vereinslos)
Über Tolcay Cigercis Zeit beim Kleeblatt lässt sich vieles sagen, dass der Mittelfeldspieler sich nicht reingehängt hätte kann man ihm allerdings nicht attestieren. Ursprünglich für die zweite Mannschaft geholt, durfte sich der beim HSV zum Profi gewordene Cigerci auch im Zweitliga-Team der SpVgg beweisen. Glanzvolle Auftritte legte der 23-Jährige zwar nicht hin, war aber gerade in der wackeligen ersten Saisonhälte 2017/18 eine verlässliche Option - fünf Vorlagen in acht Zweitliga-Einsätzen belegen dies. Cigerci hat zwar noch keinen neuen Verein gefunden, sollte aber spätestens Ende August beim ein oder anderen Profiklub auf dem Wunschzettel auftauchen. © Sportfoto Zink / WoZi
Uffe Bech (Hannover 96)
Es war Winter in Franken, das Kleeblatt war im Tabellenkeller und machte genau das, für das es normal nicht bekannt war: Panikkäufe tätigen. Immerhin, tatsächlich gekauft haben sie Uffe Bech ja nicht, sondern nur ausgeliehen. So wirklich nachvollziehbar war die Verpflichtung des Dänen allerdings nicht, nachdem Bech eigentlich nur Schlagzeilen wegen eines Gerichtsprozesses machte. Als er bei Hannover 96 unter Vertrag war, hat er auf der Tribüne einen Schalke-Fan gebissen - "in reiner Notwehr", wie der Anwalt des Rechtsaußens betonte. So bleibt vom kurzen Gastspiel des 25-Jährigen nur der Kalauer, dass er sich auch in Fürth nicht durchbeißen konnte. Die Niedersachsen möchten Bech übrigens noch zeitnah loswerden. Unwahrscheinlich, dass man am Ronhof noch einmal schwach wird. © Sportfoto Zink / WoZi
Kaylen Hinds (VfL Wolfsburg)
Panikkauf, die Zweite: Die Karriere von Kaylen Hinds liest sich rückwärts durchaus beeindruckend. Von Fürth zum ambitionierten VfL Wolfsburg, dann zum englischen Fast-Spitzenklub Arsenal London. Blöd nur, dass es beim Engländer genau umgekehrt lief. In Fürth spielte der Angreifer keine Rolle, sah nicht eine einzige Einsatzminute beim Zweitligisten. Trotz allem ist Hinds erst 20 Jahre alt und extrem talentiert. Ob er bei der SpVgg einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort war, wird er bald schon wieder beweisen können. © Sportfoto Zink / WoZi
Mathis Bolly (vereinslos)
Ein Hauch von Königstransfer lag in der Luft, als die SpVgg Greuther Fürth die Verpflichtung des pfeilschnellen Norwegers Mathis Bolly bekanntgab. Ein gestandener Profi, dessen Tempodribblings zwar mehr aus Tempo als aus Dribbling bestanden, der aber damit eine gewisse Furcht bei schwerfälligen Zweitliga-Verteidigern hervorrufen konnte. Das einzige Manko: Bolly war genauso schnell verletzt, wie er auch an Gegenspielern vorbeizog. Die zwei Jahre in Fürth waren da keine Ausnahme, auch wenn der Verein wusste, worauf er sich einließ: "Ohne seine Vorgeschichte hätten wir ihn gar nicht bekommen", erklärte Martin Meichelbeck einst. Die Vorgeschichte spielte auch in der Gegenwart eine größere Rolle, Bolly konnte am Ronhof nie so richtig Fuß fassen. Kurz bestand Hoffnung, den beidfüßigen Offensivmann im Winter 2017/18 schon wieder abladen zu können, dann brach Bolly sich aber das Wadenbein und fiel auch für den Rest der Vertragslaufzeit aus. Gut möglich, dass es den einst als Zweitliga-Bolt bezeichneten Angreifer wieder nach Norwegen zieht, wenn er wieder fit ist. © Sportfoto Zink / MeZi
Kenny Prince Redondo
Seit Sommer 2018 war die Spielvereinigung an Kenny Prince Redondo dran, bis dieser Anfang Januar 2019 direkt ins Trainingslager nach Belek kam und dort zur Mannschaft stieß. Der Flügelspieler wechselte für einen niedrigen sechsstelligen Betrag von 1. FC Union an den Ronhof. Der Linksfuß hofft beim Kleeblatt auf Spielpraxis, die er in sieben Kurzeinsätzen bei der Union nicht sammeln konnte. © Sportfoto Zink / WoZi
Paul Seguin
Nach 26 Bundesliga-Einsätzen für den VfL Wolfsburg und 23 Zweitliga-Erfahrungen beim Dynamo Dresden kam Paul Seguin im Januar 2019 auf Leihbasis bis zum Sommer nach Fürth. Das Kleeblatt konnte sich für den 23-Jährigen außerdem eine Kaufoption sichern. Der Mittelfeldspieler, der aber auch die Lücke auf der rechten Außenverteidigerposition füllen könnte, hofft darauf, am Ronhof die nächsten Schritte seiner Karriere machen zu können. Trainer Buric lobte bereits seine Passsicherheit und seine gute Übersicht. © Sportfoto Zink / WoZi
Hans Nunoo Sarpei
Mit großem Namen kam der 20-Jährige im Januar 2019 nach Fürth: Er ist Neffe von Hans Sarpei, ehemaliger Bundesliga-Profi und aktuelle Social-Media-Berühmtheit. Beim VfB Stuttgart konnte Hans Nunoo Sarpei wenige Minuten Bundesliga-Luft schnuppern und soll nun das defensive Mittelfeld des Kleeblatts verstärken. © Peter Steffen