Fürths Burak Kaplan ist ein ruhender Vulkan

1.3.2011, 18:04 Uhr
Fürths Burak Kaplan ist ein ruhender Vulkan

© Wolfgang Zink

Der junge Mann, der erst vor wenigen Wochen das Rampenlicht des Europapokalteilnehmers Bayer Leverkusen hinter sich ließ um die Beschaulichkeit des fränkischen Fußball-Zweitligisten kennenzulernen, ist gerade mal 21 Jahre alt. Da haut man schon mal einen Spruch raus, unbekümmert, ein wenig besserwisserisch, vielleicht auch naiv – Kaplan soll so einiges gesagt haben, was den Verantwortlichen sicher sauer aufgestoßen wäre, hätten sie es denn in der Zeitung gelesen. Zufrieden war Kaplan jedenfalls nicht, als er in Fürth nur auf der Bank saß.

Das scheint Lichtjahre her. „Sehr zufrieden“ sei er jetzt, kann er inzwischen von sich behaupten. Dazwischen liegen nur wenige Wochen, oder zwei Heimspiele, in denen der in Köln geborene Türke sein Potenzial nachwies. Gegen Cottbus brachte er sein Team mit dem 2:1 in die Spur, gegen Bochum markierte er das wichtige 1:1 und feierte das Tor anschließend zusammen mit seinem neuen Lieblingskumpel Sercan Sararer militärisch korrekt. „Wir haben uns das kurz vor dem Spiel ausgedacht. Ist uns so eingefallen“, erklärte Kaplan den doppelten Salut.

Eine gestenreiche Fortsetzung könnte es bereits am Freitag geben, wenn die Spielvereinigung beim VfL Osnabrück gastiert. Weil Miroslav Slepicka wegen seiner Rotsperre pausieren muss, ist Trainer Mike Büskens zu Umstellungen gezwungen. Gut möglich, dass der 1,68 m kleine Edeltechniker mit dem starken linken Fuß erstmals von Beginn an für den ambitionierten Tabellenvierten aufläuft: als Passgeber und torgefährlicher Mann hinter Sararer als einziger Spitze. „Das wäre schön“, meint Kaplan. Mehr will er nicht dazu sagen, auch nicht, ob ihn Büskens diese neue Demut erst in Einzelgesprächen lehren musste. „Der Trainer allein entscheidet über die Aufstellung“. Klingt weichgespült und reichlich brav, ist aber der neue Kaplan.

Er hat gelernt, sich hinten anzustellen. In Leverkusen spielte er Europapokal, in Fürth nannte ihn Büskens erst mal einen „Perspektivspieler“. So etwas erdet. Selbst einen wie Kaplan, wobei die Emotionen nur darauf warten, losgelassen zu werden. „Wenn wir aufsteigen sollten, dann gibt’s ’ne Riesenparty in Fürth. Da kann man einiges erwarten.“ Das sollte auch wie ein Versprechen klingen...

Torhüter Fejzic verlängert um zwei Jahre

Die SpVgg Greuther Fürth hat den Vertrag mit Torwart Jasmin Fejzic verlängert. Der Bosnier unterschrieb beim „Kleeblatt“ einen neuen Vertrag bis 30. Juni 2013. Der 24-Jährige galt nach der Verletzung von Stammtorwart Max Grün als neue Nummer eins, ehe Routinier Alexander Walke kurzfristig ausgeliehen wurde. Für die neue Spielzeit hat Fejzic aber große Ziele: „Ich werde weiter im Training Gas geben und mich als Alternative anbieten.“

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