Gegner-Check
Duell um Platz eins: Deutschland trifft auf die Schweiz - das erwartet die DFB-Elf gegen die „Nati“
22.6.2024, 12:11 UhrNach dem 5:1-Sieg im Auftaktspiel gegen Schottland konnte die deutsche Nationalmannschaft auch ihr zweites Gruppenspiel gegen Ungarn gewinnen. Am Ende stand ein 2:0 Erfolg und der sichere Einzug ins Achtelfinale. Besonders die Offensive konnte dabei erneut überzeugen: Jamal Musiala erzielte Mitte der ersten Halbzeit die Führung, nachdem Ilkay Gündogan sich vor seiner Torvorlage resolut - und nicht ganz unumstritten - gegen Ungarns Verteidiger Viktor Orbán durchgesetzt hatte. Der deutsche Kapitän besorgte in der 68. Minute mit seinem Treffer zum 2:0 höchstselbst die Entscheidung.
Am Ende stand ein klarer Sieg für die DFB-Elf, auch wenn diese sich in der Defensive einige Unsicherheiten erlaubte. Aber auch, weil Manuel Neuer mehrmals auf dem Posten war und Joshua Kimmich in der Schlussminute auf der Linie rettete, blieb die deutsche Mannschaft erstmals seit November 2021 ohne Gegentreffer in einem Pflichtspiel. Der verdiente Lohn: Mit dem zweiten Sieg im zweiten Gruppenspiel sicherte sich die Nationalmannschaft den vorzeitigen Einzug ins Achtelfinale.
Die Ausgangslage
Ob das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann als Gruppensieger oder Gruppenzweiter in die K.-o.-Runde einzieht, hängt aber noch vom Resultat des letzten Gruppenspiels ab. Am Sonntagabend trifft die DFB-Elf in Frankfurt am Main auf die Schweiz. Die Eidgenossen haben ihr Auftaktspiel gegen Ungarn mit 3:1 gewonnen, mussten sich zuletzt allerdings mit einem 1:1 gegen Schottland zufriedengeben - trotz leichter Feldvorteile für die "Nati" letztlich eine verdiente Punkteteilung.
Mit vier Punkten aus den ersten zwei Partien ist die Schweiz zwar so gut wie sicher für das Achtelfinale qualifiziert, allerdings haben die Eidgenossen ein ebenso großes Interesse, die Gruppe A als Sieger zu verlassen. Schließlich steigt dann die Wahrscheinlichkeit, gleich im Achtelfinale von einem Kräftemessen mit einem Titelfavoriten verschont zu werden. Der deutschen Mannschaft wiederum würde ein Unentschieden zum Gruppensieg reichen.
Der direkte Vergleich
Bislang trafen die Auswahlen der Schweiz und Deutschlands 53 Mal aufeinander. In der Gesamtbilanz hat die deutsche Mannschaft dabei ganz klar die Oberhand - 36 Mal siegte die DFB-Elf, nur neunmal konnte die "Nati" gewinnen, acht Partien endeten Unentschieden. Der letzte deutsche Sieg gegen die Schweiz (4:0) liegt allerdings schon 16 Jahre zurück. In den jüngsten beiden Aufeinandertreffen trennten sich beide Nationen unentschieden, davor gewann die Schweiz ein Testspiel im Mai 2012 mit 5:3.
Der Gegner
Viele Spieler aus der Schweiz sind hierzulande bestens bekannt: Gleich sieben Akteure aus dem 26-Mann-Kader der "Nati" sind in der Bundesliga aktiv, zehn weitere spielten in der Vergangenheit in Deutschlands höchster Spielklasse. Taktisch sind die Eidgenossen äußerst variabel: In den ersten beiden Gruppenspielen agierte die Schweiz in einem 3-4-3-System. Besonders in der Offensive ist der Schweizer Kader breit aufgestellt, Trainer Murat Yakin verfügt deshalb über mehrere Optionen. Gegen Ungarn durfte noch der Ex-Nürnberger Kwadwo Duah als Mittelstürmer ran, gegen Schottland lief Xerdan Shaqiri als Zehner hinter einer Doppelspitze auf.
Offen ist, für welche der beiden Varianten sich Yakin im Spiel gegen Deutschland entscheidet - oder ob der Coach der "Nati" auf eine komplett neue Taktik zurückgreift. Nicht unwahrscheinlich, dass die Schweiz gegen die DFB-Elf einen defensiveren Ansatz wählt als in den ersten beiden Gruppenspielen. Yakin könnte deshalb einen Angreifer opfern und dafür das Zentrum weiter verstärken. Möglich ist auch eine Systemumstellung auf eine Viererkette in der Abwehr - eine Option, der sich die "Nati" während der Qualifikation zur EM regelmäßig bediente.
Spieler im Fokus
Nur wenige Namen stechen aus dem Schweizer Kollektiv heraus, der wohl bekannteste Spieler ist Granit Xhaka, Strippenzieher beim deutschen Meister Bayer Leverkusen. Doch gegen Deutschland wird es für die Eidgenossen vor allem darauf ankommen, Tore zu verhindern - das wird nicht zuletzt die Aufgabe von Yann Sommer sein. Der 35-Jährige gehört zu den besten Torhütern Europas, auch wenn sein Engagement beim FC Bayern München zum Missverständnis verkam. Seit letztem Sommer steht er für Inter Mailand zwischen den Pfosten - beim italienischen Meister blieb er in der abgelaufenen Saison in jedem zweiten Ligaspiel ohne Gegentreffer.
Die Übertragung
Die Partie wird um 21 Uhr angepfiffen und ist bei der ARD und Magenta TV zu sehen. Die "Sportschau" wird das Spiel außerdem im Audio-Livestream übertragen.
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