Verband reagiert

Fans sorgen für Eklat: Rechtsextremes Banner überschattet Österreich-Sieg

Johannes Lenz

Nordbayern-Redaktion

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22.6.2024, 16:38 Uhr
Österreichische Fans halten ein Banner mit einem Kampfslogan einer rechtsextremistischen Vereinigung hoch.

© IMAGO/Sebastian Räppold/Matthias/IMAGO/Matthias Koch Österreichische Fans halten ein Banner mit einem Kampfslogan einer rechtsextremistischen Vereinigung hoch.

Freitagabend im Berliner Olympiastadion, es läuft die Schlussphase der Partie Österreich gegen Polen. Die ÖFB-Elf führt mit 3:1, steht vor dem ersten Sieg bei der EM und erhöht ihre Chancen auf den Einzug ins Achtelfinale deutlich. Für die österreichischen Fans eigentlich ein guter Grund, die Leistung ihrer Mannschaft auf dem Rasen zu würdigen und gemeinsam zu feiern.

Doch stattdessen sorgen ein paar Anhänger Österreichs für das Gegenteil von Feierstimmung: Sie enthüllen ein Banner mit rechtsextremistischem Aufdruck. Konkret sind darauf die Worte "Defend Europe" zu lesen - ein Slogan der Identitären Bewegung. Die Organisation wird als gesichert rechtsextrem eingestuft und darf deshalb vom Verfassungsschutz beobachtet werden. Der Slogan "Defend Europe" ist der Titel einer Kampagne, mit der die Identitäre Bewegung gegen Migranten hetzt.

ÖFB will Verantwortliche ermitteln

Der Österreichische Fußball-Bund (ÖFB) hat sich in klaren Worten von der Botschaft distanziert. "Der ÖFB ist sehr betroffen, dass so ein Transparent trotz strenger Kontrollen ins Stadion gelangt ist. Nationalteam und Verband stehen ganz klar für Toleranz, Vielfalt und Integration in allen Bereichen unserer Gesellschaft", hieß es am Samstag in einem Statement des Verbandes.

Das Banner sei nicht der organisierten Fanszene des Nationalteams zuzuordnen, hieß es vom ÖFB. "Fanbeauftragte des ÖFB haben sofort eingegriffen und die Aktion, die kurz vor Spielende rund zwei Minuten gedauert hat, auch dokumentiert. Nun wird an der Klärung der Identität der handelnden Personen gearbeitet. Hetzerische Botschaften wie diese haben im Fansektor des Nationalteams keinen Platz", teilte der Verband mit.

Der ÖFB positioniere sich seit Jahren ganz klar gegen Extremismus und leiste viel Präventionsarbeit, "denn dies steht in krassem Widerspruch zu allen Werten, die der ÖFB und der Fußball verkörpern."

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