Der Tag danach

Trauer, Tränen, Traumquoten: DFB-Elf verlässt EM-Quartier in Mittelfranken - und sendet Botschaft

Georgios Tsakiridis

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6.7.2024, 18:02 Uhr
Die Heim-EM ist für Deutschland gelaufen. Der Bundestrainer findet aber Worte, die über den Sport hinausgehen. Außerdem bedankt sich der DFB bei den Fans.

© Koch, Weller, Charisius/IMAGO/dpa/Collage: nordbayern.de Die Heim-EM ist für Deutschland gelaufen. Der Bundestrainer findet aber Worte, die über den Sport hinausgehen. Außerdem bedankt sich der DFB bei den Fans.

Nach und nach wurden die Stars in abgedunkelten Shuttles vom "Home Ground" von Ausrüster Adidas gefahren. Rund 150 Fans feierten laut "Bild" ihre Helden beim Abbrechen der Zelte, das die deutsche EM auch symbolisch abschließt. Mit als Erstes soll Fußball-Rentner Toni Kroos gegen 10.50 Uhr das Gelände verlassen haben. Der Mittelfeld-Stratege beendet nach dem EM-Aus seine einzigartige Karriere. Nach und nach verließ der Tross das Basislager - auch einige Spielerfrauen und Familien waren an Bord. Sie waren laut dem Boulevard-Blatt noch in der Nacht in Herzogenaurach eingetroffen - dem Vernehmen nach unter anderem Bundestrainer-Freundin Lena Wurzenberger und Katharina Raum. Trost haben Nagelsmann und seine Mannschaft definitiv gebrauchen können.

Die Niederlage gegen Spanien sitzt tief. Viele Tränen - auch von den Spielern - habe es bis tief in die Nacht gegeben im Teamquartier. Die Spieler sollen noch zusammengesessen und geredet haben. Aber der Bundestrainer fand in einer bemerkenswerten Rede auch Worte der Aufmunterung. Mit reichlich Emotionen und Pathos forderte er die Fans auf, die positive Sommerstimmung rund um die Nationalmannschaft jetzt auch in den Alltag fortzutragen. "Ich glaube, wir können alle anpacken, dass es nicht so traurig ist, wie es gerade wirkt und nicht alles schwarzgemalt werden muss, wie es gerade schwarzgemalt wird. Wir haben Probleme im Land. Man kann aber auch immer von Lösungen sprechen", sagte Nagelsmann am Samstag bei der Abschlusspressekonferenz. Zudem hat sich der DFB mit einem emotionalen Post bei den deutschen Fans bedankt.

Wie sehr die Menschen in Deutschland mitgefiebert haben, zeigen nicht nur prall gefüllte Fanmeilen, sondern auch die Einschaltquoten zum Viertelfinale gegen Spanien. Die Partie hat der "ARD" laut DFB eine Traumquote beschert. Im Schnitt 26,13 Millionen Fans saßen am Freitag ab 18 Uhr vor den Fernsehern und sorgten für den neuen Rekordwert der EURO 2024. Mehr Zuschauerinnen und Zuschauer wurden in Deutschland zuletzt bei der EM 2021 gemessen, als 27,36 Millionen Menschen das Achtelfinal-Aus gegen England sahen. Der Marktanteil lag demnach bei unfassbaren 80,9 Prozent, in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen sogar bei 89,7 Prozent. Einen höheren Wert hatte es zuletzt beim WM-Finale am 13. Juli 2014 gegen Argentinien mit 90,1 Prozent gegeben. Den deutschen Triumph sahen damals 34,65 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer.

Üppige Prämien für Verband und Profis

Bei aller Niedergeschlagenheit dürfen sich Verband und Spieler zudem über üppige Prämien freuen. Wie unter anderem "ntv" berichtet, verpasst der DFB zwar Millionen, kassiert aber dennoch üppig. Der Verband soll aus dem UEFA-Topf nach dem Viertelfinale dank Startgeld und Erfolgsprämien insgesamt 15,75 Millionen Euro kassieren. Beim Titelgewinn hätte der DFB offenbar sogar insgesamt 27,75 Millionen Euro verdient. Die 26 Profis um Kapitän Ilkay Gündoğan erhalten jeweils 100.000 Euro. Für das Halbfinale hätte es 150.000 Euro pro Mann gegeben, den Titelgewinn hätte der Deutsche Fußball-Bund sogar mit einer Rekordprämie von 400.000 Euro belohnt. Die UEFA soll bei der EM-Endrunde insgesamt 331 Millionen Euro an die 24 Teilnehmer ausschütten.

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