2:3 gegen Sambia

Fiasko in Fürth: Deutschland verpatzt die WM-Generalprobe

dpa

7.7.2023, 22:27 Uhr
Nein, Deutschland und Laura Freigang begegneten den Außenseiterinnen aus Sambia diesmal nicht auf Augenhöhe.

© Daniel Karmann, dpa Nein, Deutschland und Laura Freigang begegneten den Außenseiterinnen aus Sambia diesmal nicht auf Augenhöhe.

Mit einer Riesen-Enttäuschung gegen Sambia haben sich die deutschen Fußballerinnen Richtung Weltmeisterschaft verabschiedet. Das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg unterlag im Abschluss-Testspiel am Freitagabend in Fürth dem afrikanischen WM-Außenseiter 2:3 (0:0) – und zeigte dabei bedenkliche Abwehrschwächen. Vor 11 404 Zuschauern trafen die herausragende Stürmerin Barbra Banda (48. Minute, 90.+12) und Racheal Kundananji (54.) für die Gäste. Zwei Kopfballtore von Lea Schüller (90.+1) und Kapitänin Alexandra Popp (90.+10) reichten dem DFB-Team nicht.

Das Turnier in Australien und Neuseeland beginnt für die DFB-Spielerinnen am 24. Juli in Melbourne gegen Marokko. Beim letzten Casting für die 23 Kader-Plätze vor der Nominierung an diesem Samstag standen nur etablierten Vize-Europameisterinnen vom vergangenen Jahr in der Startelf. Mit einer kompletten Defensive und insgesamt sogar acht Spielerinnen vom Champions-League-Finalisten VfL Wolfsburg ging Voss-Tecklenburg die Partie an. Dabei agierte die ansonsten offensive Svenja Huth als Rechtsverteidigerin und machte so vor ihr den Platz frei für Clubkollegin Jule Brand. Über die schnelle 20-Jährige liefen die ersten vielversprechenden Angriffe der DFB-Elf.

Die Offensivkräfte Lina Magull und Klara Bühl standen diesmal in der Anfangsformation – und taten dem deutschen Team zunächst sichtlich gut. Alle Asse des FC Bayern München hatten wegen ihrer späteren Anreise ins Trainingslager beim mühsamen 2:1 gegen Vietnam vor zwei Wochen noch gefehlt. Voss-Tecklenburg hatte unmittelbar vor dem Anpfiff im ARD-Interview noch gemahnt, „defensiv vor allem aufzupassen, dass sie nicht so lange Bälle spielen, weil sie da einfach gut sind, ganz schnelle Spitzen haben“. Einen dieser langen Bälle erwischte die starke Kapitänin Banda – und hätte mit ihrem Schlenzer beinahe Torhüterin Merle Frohms düpiert. Bühl und Felicitas Rauch vergaben gute Chancen des DFB-Teams vor der Pause.

Die Chelsea-Spielerinnen Melanie Leupolz und Sjoeke Nüsken kamen im zweiten Durchgang für Oberdorf und die etwas angeschlagene Abwehrchefin Marina Hegering. Ein Ballverlust von Brand leitete das 0:1 ein. Kathrin Hendrich kam nicht hinter Banda her, die flach einschoss. Die 23 Jahre alte Angreiferin, die bei der WM groß herauskommen könnte, leitete wenig später auch das 0:2 durch Kundananji ein – die DFB-Defensive wirkte völlig überfordert. Den Gastgeberinnen fehlte offensiv die Effizienz, zu viele Chancen blieben liegen. Nüsken mit einem Kopfball an den Pfosten und Sydney Lohmann vom FC Bayern verpassten zunächst ebenso das 1:2 wie deren Clubkollegin Carolin Simon: Sie donnerte einen indirekten Freistoß an die Unterkante der Latte. Erst zu Beginn der über zehnminütigen Nachspielzeit erzielte die eingewechselte Schüller nach einem Eckball das 1:2. Popp gelang sogar der ganz späte Ausgleich, ehe ein Konter doch noch die deutsche Niederlage besiegelte.

Voss-Tecklenburg hatte angesichts des WM-Auftaktgegners bewusst ein afrikanisches Team für das letzte Testspiel gewählt. An diesem Samstag wird die 55-Jährige ihr 23-köpfiges Aufgebot für die WM vom 20. Juli bis 20. August in Australien und Neuseeland nominieren. Bisher umfasst der Kader 28 Spielerinnen. Am Dienstag fliegt der DFB-Tross nach Sydney. In der Vorrunde treffen sie auf Marokko, Kolumbien und Südkorea.

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