Kuss-Skandal
Hermoso: Urteil nach Kuss-Skandal Präzedenzfall
22.02.2025, 22:51 Uhr
Die spanische Fußball-Nationalspielerin Jennifer Hermoso hält die Strafe für Ex-Verbandsboss Luis Rubiales nach dem Urteil im Kuss-Skandal für eine wegweisende Entscheidung für die Rechte von Frauen. "Schließlich wird damit ein wichtiger Präzedenzfall in einem sozialen Umfeld geschaffen, in dem noch viel zu tun ist", teilte Hermoso bei Instagram mit. "Mein Herz ist voll von den Menschen, die mir in diesem Kampf beigestanden haben, beistehen und beistehen werden", schrieb sie weiter.
Am Donnerstag hatte ein spanisches Gericht Rubiales der sexuellen Aggression schuldig gesprochen, weil er Hermoso nach dem gewonnenen WM-Finale 2023 gegen ihren Willen auf den Mund geküsst hatte. Weder der frühere Verbandschef noch die Spielerin wollten das Urteil akzeptieren. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge planen allerdings beide Seiten einen Widerspruch gegen die Geldstrafe von knapp 11.000 Euro, die der Funktionär wegen sexueller Aggression zahlen soll.
Auch Staatsanwalt nicht mit Urteil zufrieden
Auch die Staatsanwaltschaft wolle sich nicht mit dem Richterspruch abfinden. Das berichteten der staatliche TV-Sender RTVE, die Fachzeitung "AS" und andere spanische Medien unter Berufung auf Kreise der betroffenen Personen und Institutionen.
Das relativ milde Urteil des Staatsgerichtshofs in Madrid war unter anderem von Frauenrechtlerinnen, Politikern, Medien und anderen Beobachtern scharf kritisiert worden. Die Staatsanwaltschaft hatte für den 47-Jährigen eine Haftstrafe von insgesamt zweieinhalb Jahren gefordert.
Dem Angeklagten wurde neben der erhaltenen Geldstrafe untersagt, sich Hermoso in einem Umkreis von 200 Metern zu nähern und ein Jahr lang oder in der Zeit mit ihr zu kommunizieren.