Rettungshelikopter im Einsatz

Stehlen, spucken, urinieren: Fußballfans in Franken lösen Polizei-Großeinsatz aus

Stefan Besner

Online-Redakteur

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13.04.2025, 12:05 Uhr
Ein Polizist mit Handschellen und einer Pistole am Gürtel steht vor einem Streifenwagen. (Symbolbild)

© Karl-Josef Hildenbrand/Karl-Josef Hildenbrand/dpa Ein Polizist mit Handschellen und einer Pistole am Gürtel steht vor einem Streifenwagen. (Symbolbild)

Am Samstagabend, 12. April 2025 machten mehrere Busse nach einem Fußballspiel in Ulm Pause am Autohof in Schnaittach (Landkreis Nürnberger Land), woraufhin mehrere Personen aus der Tankstelle diverse Gegenstände entwendeten. Als eine Angestellte intervenierte, gingen die Fußballanhänger diese körperlich an, was einen größeren Polizeieinsatz auslöste. Ein Mann erlitt einen Krampfanfall und musste mit einem Rettungshubschrauber abtransportiert werden.

Angeschrien, beleidigt und ins Gesicht gespuckt

Im Anschluss an das Zweitliga-Fußballspiel SSV Ulm gegen 1. FC Magdeburg befanden sich drei Fanbusse auf dem Heimweg nach Magdeburg. Gegen 18.35 Uhr legten sie nach Informationen der Polizei am Autohof Schnaittach an der A9 einen Stopp ein. Eine Angestellte der dortigen Tankstelle teilte mit, dass mehrere Personen aus der Gruppe diverse Gegenstände - vornehmlich E-Zigaretten - aus dem Verkaufsraum entwendeten. Als die Mitarbeiterin einen der Diebstähle bemerkte, begab sie sich zu den Bussen, um die Kennzeichen zu fotografieren. Hier gingen sie mehrere bislang unbekannte Männer an. Sie beleidigten die Frau, schrien sie an und einer aus der Gruppe spuckte ihr ins Gesicht.

Die Geschädigte verständigte die Polizei. Noch vor Eintreffen der Beamten händigten Personen aus den Bussen einen Beutel mit einer Vielzahl von entwendeten Gegenständen an die Angestellte der Tankstelle aus.

Polizei rückt mit starken Kräften an - Rettungshubschrauber alarmiert

Nach Hinzuziehung starker Kräfte, unter anderem der Bayerischen Bereitschaftspolizei, stellten diese die Identität der Fußballanhänger fest. Die Beamten fertigten Lichtbilder der einzelnen Personen und durchsuchten diese. In den Bussen fanden sie dann weiteres vermeintliches Diebesgut.

Während des Polizeieinsatzes erlitt eine Person aus den Bussen einen medizinischen Notfall, einen Krampfanfall, weshalb ein Rettungshubschrauber mit Notarzt landete. Der Mann wurde in ein Krankenhaus gebracht.

Gegen 0.15 Uhr waren die polizeilichen Maßnahmen am Autohof beendet. Kräfte der Bereitschaftspolizei begleiteten die abfahrenden Busse bis an die bayerische Landesgrenze.

Polizeifahrzeuge zerkratzt, bespuckt und darauf uriniert

Insgesamt stellten die Beamten von 229 Personen die Identitäten fest. Bei einem Beschuldigten wurden wegen Körperverletzung der Mitarbeiterin die Personalien festgestellt und aufgenommen. Hinsichtlich der Diebstähle leiteten die Beamten Ermittlungsverfahren gegen zunächst noch unbekannte Täter ein. Nach bisherigen Erkenntnissen wird von rund 20 Tatverdächtigen ausgegangen, die aus einer im Eingangsbereich stehenden Vitrine hauptsächlich E-Zigaretten entwendeten. Der Wert wird auf rund 500 Euro geschätzt.

Im Anschluss an die Sachbearbeitung stellten die Beamten an mehreren Polizeifahrzeugen Beschädigungen fest. Unter anderem brachen bislang Unbekannte Teile der Fahrzeuge ab, verkratzten diese, drehten Reifenventile ab, spuckten und urinierten auf die Fahrzeuge.

Die weiteren Ermittlungen bezüglich der bislang unbekannten Täter übernimmt die Verkehrspolizei in Feucht.

In den Einsatz waren zahlreiche Beamte des Polizeipräsidiums Mittelfranken und der Bayerischen Bereitschaftspolizei eingebunden, zudem unterstützten Kräfte des Technischen Hilfswerks Lauf an der Kontrollstelle.


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