Die kindliche Freude ist weg
Warum diese Fußball-WM nie in Katar hätte stattfinden dürfen, Grund 2
20.11.2022, 10:17 Uhr
Hans hat sich entschuldigt. Dreimal. Unaufgefordert. Er liebt Fußball einfach zu sehr, um nicht hinschauen zu können, sagt er. Franz hat entgegnet, dass das überhaupt nicht geht. Die toten Arbeitsmigranten, die fehlenden Rechte für Frauen und Homosexuelle. Und ich habe es mir leicht gemacht, weil wegschauen als Journalist keine Option ist.
Was uns eint, ist die Wut darüber, dass uns spätestens die Vergabe des WM-Turniers nach Katar die kindliche Freude an diesem Sport genommen hat, die Unbeschwertheit, die oft mit diesen Fußball-Festen im Sommer einherging.
Statt darüber zu diskutieren, ob die Zeit des falschen Neuners vorbei ist, wann eigentlich der Libero zurückkehrt und ob der Bundestrainer nicht besser mal Mats Hummels mitgenommen hätte, streiten wir nun im Winter darüber, ob man überhaupt noch zuschauen darf und ob es die Verantwortlichen bei der Fifa oder bei Coca Cola tatsächlich juckt, wenn wir den Fernseher auslassen. Die kindliche Freude, sie kehrt wohl nicht mehr zurück.
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