Siegesserie ausgebaut

Gedenken an Diawusie: Regensburg schlägt Freiburg und marschiert weiter

Johannes Lenz

Nordbayern-Redaktion

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5.12.2023, 15:07 Uhr
"Ruhe in Frieden, Agy": In Gedenken an ihren verstorbenen Spieler haben die Regensburger Fans eine Choreographie veranstaltet.

© IMAGO/SASCHA JANNE "Ruhe in Frieden, Agy": In Gedenken an ihren verstorbenen Spieler haben die Regensburger Fans eine Choreographie veranstaltet.

Mit gerade einmal 25 Jahren ist Agyemang Diawusie verstorben. Man kann nur ahnen, was die schreckliche Nachricht nicht nur für die Angehörigen des Verstorbenen, sondern auch für seine Mitspieler bedeutet. Trotzdem hat sich die Mannschaft entschlossen, das Heimspiel gegen die Zweitvertretung des SC Freiburg auszutragen - nach Information der "Bild" in enger Abstimmung mit dem Verein und der Familie des verstorbenen Angreifers.

Die Gastgeber taten sich zu Beginn der Partie schwer: In der 8. Minute tauchte Maximilian Breunig komplett frei vor dem Regensburger Tor auf, Keeper Gebhardt konnte dessen Abschluss mit einem fulminanten Reflex gerade noch entschärfen. Dann kam Minute 24: Die Fans im Stadion erhoben sich, applaudierten und gedachten damit Diawusie, der die Nummer 24 auf dem Rücken trug.

Drei Tore vor der Pause

Im Verlauf der Partie kam Regensburg besser ins Spiel - und nach gut einer halben Stunde zu einem Elfmeter: Faber drang auf der rechten Seite in den Strafraum ein und wurde vom Freiburger Yilmaz getroffen. Eine knifflige Szene - Schiedsrichter Eckermann hatte zuerst energisch abgewunken, sich dann aber doch für einen Pfiff entschieden. Huth übernahm die Verantwortung und verwandelte in der 34. Minute sicher.

Nur zwei Minuten später legten die Hausherren nach: Einen weiten Freistoß aus dem Halbfeld verlängerte Dominik Kother zum 2:0 in die Maschen. Die Freiburger Hintermannschaft sah beim Gegentreffer alles andere als glücklich aus, auch Torhüter Jantunen machte keine allzu gute Figur. Kurz vor der Pause kamen die Gäste durch eine feine Einzelleistung zum Anschluss: Yilmaz, der den Elfmeter zum 1:0 der Regensburger verursacht hatte, setzte zum Solo durch die halbe Regensburger Hintermannschaft an. Sein abgefälschter Abschluss flog über den chancenlosen Gebhardt hinweg ins lange Eck (40.).

Freiburg erzwingt Ausgleich - Regensburg schlägt zurück

In der zweiten Hälfte pressten die Freiburger aggressiv und erzwangen dadurch den Ausgleich: Nach einem Ballgewinn in der Regensburger Hälfte spielten die Gäste zielstrebig in die Spitze, Maximilian Breunig legte im Strafraum für Patrick Lienhard ab - und der schlenzte den Ball wunderschön in den Winkel. Auch hier keine Abwehrchance für Gebhardt im Tor der Regensburger.

Doch die Regensburger sollten das letzte Wort in diesem Spiel behalten: Einen langen Ball aus dem Zentrum nahm Dominik Kother brillant mit. Im Strafraum folgte der überlegte Querpass auf den eingewechselten Noah Ganaus, der in der 77. Minute nur noch einschieben musste. Kurz vor Schluss hatten die Freiburger noch einmal die große Möglichkeit auszugleichen, doch ausgerechnet der Ex-Regensburger Al Gaddhioui scheiterte an einem auf der Linie stehenden Mitspieler.

Mannschaftliche Geschlossenheit gefragt

Mit dem Sieg baute Regensburg seine Tabellenführung aus. Da Dresden zuvor gegen Verl verloren hatte, wuchs der Vorsprung auf den Zweiten der Tabelle auf sechs Punkte. Der Vorsprung auf den Dritten aus Verl beträgt sogar zehn Punkte. Joe Enochs war nach dem Spiel "stolz auf die Mannschaft", die sich den Sieg unter "schwierigen Bedingungen" erarbeitet habe.

Kapitän Andreas Geipl versuchte nach dem Abpfiff seine Gefühle und die der Mannschaft einzuordnen: Zwar sei man froh über die drei gewonnen Punkte, doch diese Freude "hält sich in Grenzen." In erster Linie sei in dieser Ausnahmesituation mannschaftlicher Zusammenhalt gefragt: "Wir müssen zusammen durch diese Zeit und füreinander einstehen. Wir machen weiter, auch wenn es noch lange schwer sein wird."

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