Geldsorgen: Für den Fürther Fanbunker zählt jeder Euro

Martin Schano

Fürther Nachrichten

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10.8.2020, 12:51 Uhr
Weiß um die finanzielle Lage des Fürther Fanbunkers: Dieter Wirth.

© Hans-Joachim Winckler Weiß um die finanzielle Lage des Fürther Fanbunkers: Dieter Wirth.

Seit Beginn dieses merkwürdigen Jahres rattert und klopft es an der Ecke Kronacher Straße/Laubenweg. Hier soll in zwei Monaten ein neuer Treffpunkt für die Fan-Szene der SpVgg Greuther Fürth öffnen: der Fanbunker. In dem einst als Bunker genutzten Gebäude haben Kleeblatt-Fans – vor allem aus dem Lager der Sportfreunde Ronhof – bereits 8000 Arbeitsstunden ehrenamtlich geleistet. Über 100 Tonnen Schutt haben sie dem Bauwerk abgetrotzt, Stahlträger eingezogen und Kilometer an Kabeln verlegt. Für den Brandschutz sorgen Spezialfirmen. Und nicht nur die kosten Geld, wie Dieter Wirth erklärt.

"Die Elektrik ist fertig", meldet das Sportfreunde-Mitglied. Jetzt gehe es ans Eingemachte: Die kahlen Wände haben noch keine Farbe, eine Theke muss gebaut werden, der Hausalarm, die Branschutzabnahme und ein Lärmgutachten fehlen ebenso. "Das kostet alles ein Schweinegeld", sagt Wirth. Wenn etwa eine Spezialfirma vier Stahlträger mit Brandschutzfarbe streicht, macht das 9000 Euro. Geld, das die fleißigen Sportfreunde zwar andernorts dank 50 Prozent Eigenleistung eingespart haben. Doch viele Überraschungen, wie sie jede Baustelle parat hat, dürfen nicht mehr auftauchen, denn der Geldbeutel ist langsam leer. Und das ist eine besorgniserregende Nachricht, so kurz vor der Fertigstellung.

"Lasst uns nicht im Regen stehen"

Corona war auch hier schuld, wie Wirth erzählt. "Wir haben zum Heimspiel gegen Stuttgart im Februar angefangen, Spenden zu sammeln und ein sagenhaftes Ergebnis erzielt." Im nächsten Heimspiel gegen den Hamburger SV Anfang März sollte es wieder in den Büchsen rascheln und klirren, doch es kam bekanntlich alles anders: Der Profifußball machte eine Pause.

Statt Becherspenden im Ronhof fanden Spendenaufrufe überwiegend in den sozialen Medien statt. Zuletzt erschien ein professioneller Videoclip von Miller Filme, in dem Dieter Wirth appelliert: "Liebe Kleeblatt-Fans, lasst uns nicht im Regen stehen!" 5000 bis 10.000 Euro fehlen noch, damit alles richtig gut wird. "Wir wollen nichts notdürftig machen“, ist Wirths Credo. 300.000 Euro wird das Projekt dann verschlungen haben, finanziert über Mitgliedsbeiträge, Darlehen und eben Spenden.


Unter fanbunker.de/spendenshop kann man zum Beispiel eine Fliese mit seinem Namen kaufen, die dann im Bunker zu sehen sein wird.

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