Gestern Fürth, heute Nürnberg: Füllkrug wechselt zum FCN

26.6.2014, 09:44 Uhr
Der Neu-Nürnberger Niclas Füllkrug weiß, wie man es gegen den FC Erzgebirge Aue, den Auftaktgegner des FCN, klingeln lässt.

© Sportfoto Zink / WoZi Der Neu-Nürnberger Niclas Füllkrug weiß, wie man es gegen den FC Erzgebirge Aue, den Auftaktgegner des FCN, klingeln lässt.

Am Donnerstagmorgen, kurz nach 9.30 Uhr, hat der 1. FC Nürnberg seiner Ankündigung, die nach dem Abstieg ausgedünnte Offensive aufrüsten zu wollen, Taten folgen lassen. Niclas Füllkrug, der auf der vereinseigenen Homepage bereits Hand in Hand mit Sportvorstand Martin Bader posiert, hat einen "langfristigen Vertrag" unterschrieben. Wie lange seine Arbeitspapiere beim FCN konkret Gültigkeit haben, ließ der Zweitligist wider Willen nicht verlauten. Bader, Nürnbergs Chefplaner der Mission sofortiger Wiederaufstieg, hatte bereits im Zuge des Engagements von Trainer Valerien Ismael erklärt, in Sachen Ablösemodalitäten künftig größte Diskretion wahren zu wollen. Der kicker berichtet, dass Füllkrug einen Dreijahresvertrag unterschrieben hat.  

Mit dem Junioren-Nationalspieler, der in der vergangenen Saison vom SV Werder Bremen an Nürnbergs Lokal- und nun auch Ligarivalen Fürth ausgeliehen war, bekommt Ismael einen interessanten Akteur. "Niclas ist ein junger, entwicklungsfähiger Spieler, der viel mitbringt und noch viel lernen will. Mit seiner Verpflichtung erhöhen wir die Konkurrenz in der Offensive", erläutert Bader, warum er Füllkrug in die Noris gelotst hat.

Akklimatisierungsprobleme dürfte der Mann, der aufgrund seiner veritablen Zahnlücke von Fans und Teamkollegen liebevoll "Lücke" gerufen wird, bei seinem neuen Arbeitgeber nicht haben. In der zurückliegenden Zweitliga-Spielzeit stürmte der gebürtige Hannoveraner für das in der Nachbarstadt beheimatete Kleeblatt. Bei 21 Auftritten für die Fürther ließ es die Offensivkraft sechs Mal klingeln. Viermal zeigte sich der Youngster beim 6:2 in Aue treffsicher - gegen den Gegner also, dem der FCN zum Auftakt der neuen Saison zuhause begegnet. Als ausgewiesener Aue-Experte ist daher durchaus vorstellbar,  dass Füllkrug -  mit dem Auftrag, den Veilchen wieder ein solches zu verpassen -  gegen die Sachsen wieder zum Zuge kommt.  

Und auch das nachfolgende Duell wird für den 1,88 Meter großen Neu-Nürnberger ein besonderes. Am 2. Spieltag steht für Füllkrug und seinen Club das prestigeträchtige Frankenderby im Ronhof auf dem Programm - und somit die prompte Rückkehr des 21-Jährigen an seine alte Wirkungsstätte. Bei der Spielvereinigung wusste "Lücke" abseits seines Viererpacks im Erzgebirge nicht immer zu überzeugen. Auch Verletzungen waren allerdings dafür verantwortlich, dass der flinke, ballgewandte Angreifer sich oft gar nicht oder nur als Kurzarbeiter in Fürths Offensivabteilung betätigte.

Auf Juri Judts Spuren

Dass ein Spieler - in Füllkrugs Fall über den Umweg Bremen - vom Laubenweg in die Valznerweiherstraße wechselt, ist eher selten der Fall. Dies gilt zumindest in der jüngeren Vergangenheit der fränkischen Dauerkonkurrenten. Der Jetzt-Erfurter Juri Judt, der 2008 diesen Weg einschlug, ist eine Ausnahme.

Von der U13 an schnürte Füllkrug, der beim FCN mit Jakub Sylvestr, Tomas Pekhart, Danny Blum, Antonio-Mirko Colak und Mariusz Stepinski um einen Platz im Angriff streiten wird, die Fußballstiefel für den SV Werder. Im Januar 2012 debütierte "Lücke" in der Bundesliga. Beim 1:1 gegen Bayer Leverkusen wurde er an der Weser für Mehmet Ekici eingewechselt. Weitere erfrischende Kurzeinsätze mündeten im März  2012 beim 1:1 gegen Augsburg in Füllkrugs Torpremiere in Deutschlands höchster Spielklasse. Dort also, wo der Club schnellstmöglich wieder hin will. Für die Nachwuchsteams des DFB setzte Füllkrug seinen Vorwärtsdrang bereits mehrfach ein. Und auch mit den deutschen WM-Startern hatte der 21-Jährige im Vorfeld des Weltturniers in Brasilien ausgiebigen Kontakt. Beim Vorbereitunggspiel zwischen der A-Nationalmannschaft und der deutschen U20 in Südtirol simulierte Füllkrug nicht nur Cristiano Ronaldo & Co., sondern markierte beim 1:7 gegen die "Großen" auch den Ehrentreffer.

Sein Engagement beim FCN nimmt der Aue-Schreck mit der Rückennummer 24 motivert in Angriff: "Ich freue mich auf die Aufgabe beim 1. FC Nürnberg, bei der ich mit vollem Herzen und Ehrgeiz dabei sein werde".

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