Green-White Southside ist der jüngste Fanclub des «Kleeblatts«
04.08.2009, 00:00 Uhr
Christian Rümmler und Michael Hoffmann sind Fürth-Fans der ersten Stunde, haben schon Spiele besucht, «als es anderen noch peinlich war, mit dem Kleeblatt auf der Brust rumzulaufen«, erzählt Hoffmann. Vor zehn Jahren unternahm der heute 24-Jährige einen ersten Versuch, einen Fanclub zu gründen. «Aber damals waren wir einfach zu jung«, erklärt er, weshalb das Unterfangen scheiterte. Im November des vergangenen Jahres fiel ausgerechnet beim Frankenderby im Ronhof die Entscheidung, einen zweiten Versuch zu wagen. Danach ging alles ganz schnell: Mitglieder wurden akquiriert, Fankoordinator Nikolas Heckel kontaktiert, die Homepage gebastelt. «Wir wollen was bewegen, wollen den Verein und unsere Stadt unterstützen«, erläutert das Duo seine Ziele.
Weshalb sie sich als Emblem ausgerechnet für einen frech grinsenden Koboldkopf mit Hut entschieden haben, können sie nicht sagen. «Der hat uns halt einfach so gut gefallen«, meint Hoffmann. Der Name «Southsider« dagegen hat einen tieferen Sinn. Er steht für die Wurzeln des Fanklubs, die in der Fürther Südstadt und dem südlichen Landkreis liegen. Ein bodenständiges Viertel, wie die beiden Gründer erklären, «in dem man auf alle Schichten trifft«.
Um dem Fanclub beizutreten, muss man aber nicht zwangsläufig aus dem Fürther Süden kommen. «Bei uns kann Jeder mitmachen«, sagt Hoffmann. Er lacht. «Und jeden Nürnberger, der sich als Fürth-Fan outet und bei uns einsteigt, tragen wir sogar auf Händen, versprochen!« Dass es in der Fürther Fanszene im Vergleich zum ungeliebten Rivalen aus Nürnberg etwas überschaubarer zugeht, sehen die beiden nicht als Nachteil. «Es ist dafür alles ein bisschen familiärer, man kennt sich, man organisiert gemeinsame Events. Außerdem hat sich gerade im vergangenen Jahr im Fanbereich einiges getan.«
Die erste Amtshandlung war die Organisation der Busfahrt zum DFB-Pokalspiel nach Worms am vergangenen Sonntag, das die SpVgg knapp mit 1:0 gewann. «Da haben wir uns mit den Green-White Crocodiles zusammengetan und einen gemeinsamen Bus organisiert«, erzählt Hoffmann.
So oft es geht wollen die Fanclub-Gründer auch in der Zweiten Liga live dabei sein, wenn ihre Fürther spielen. Für das erste Heimspiel der SpVgg gegen den FSV Frankfurt am 14. August hat ihnen Fürths Fankoordinator Heckel Freikarten geschenkt. Und Christian Rümmler damit in ein echtes Herzens-Dilemma gebracht. «Das Spiel ist ausgerechnet am Tag meiner standesamtlichen Hochzeit. Die Karte werde ich wohl abgeben müssen.«
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