Guardiolas einstiger Lieblingsschüler Green soll bleiben

Alexander Pfaehler

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14.5.2018, 14:19 Uhr
Bleibt Julian Green ein Fürther? Ausgeschlossen ist das nicht.

© Sportfoto Zink / WoZi Bleibt Julian Green ein Fürther? Ausgeschlossen ist das nicht.

Julian Green wollte sich nach dem Schlusspfiff noch nicht festlegen. Eigentlich trinke er ja keinen Alkohol, sagte der Mann, der die Spielvereinigung Greuther Fürth gerade zum Klassenverbleib geschossen hatte. Auch kein Bier. "Aber mal schauen, ob mich die anderen noch überreden", schob er hinterher und musste lachen. Es schien nichts ausgeschlossen, nach dem 1:1-Unentschieden beim 1. FC Heidenheim, das die Spieler auch weit nach Schlusspfiff in der Kabine noch lautstark feierten.

Man hatte in Fürth lange darauf warten müssen, dass Green einer der genialen Momente gelingt, für die man ihn geholt hatte. Keine Frage, der 22 Jahre alte Deutsch-Amerikaner fügte sich meist gut ein ins Team, Green überzeugte mit seiner Technik und Agilität. Aber gerade Tore gelangen ihm wenige, seine Abschlüsse blieben zu häufig erschreckend harmlos.

Als er gebraucht wurde, im wichtigsten Spiel der Saison, war er aber da. Das 1:0 für die Fürther in der 51. Minute war genau der richtige Moment, um für den Verein Geschichte zu schreiben. "Heute ist er reingegangen, es gibt keinen besseren Zeitpunkt", fasste Green nüchtern zusammen. Seine Mitspieler hatten ihn vor Freude fast erdrückt. "Ich habe nicht mehr ganz so viel Luft bekommen", sagte er und sah nicht so aus, als wäre er besonders unglücklich darüber.

Es hatte zuletzt bei vielen Fürther Fans Bedenken gegeben, dass bei der Spielvereinigung so viele Leihspieler auf dem Platz stehen. Würden sie sich in diesem Abstiegs-Endspiel wirklich voll reinhauen? Nicht nur Julian Green, auch der zu Beginn quirlige Fabian Reese schoben solche Bedenken beiseite. "Wenn man für den Verein spielt, dann gibt man alles", sagt Green: " Ich will in meinem Steckbrief ja auch nicht stehen haben, dass wir absteigen."

Wie so oft in dieser Saison bildete der einstige Münchner Lieblingsschüler von Pep Guardiola gegen Heidenheim die einzige Spitze, eine nicht immer dankbare Rolle in Fürth. Für Julian Green kein Problem: "Carlo Ancelotti hat mal gesagt, dass Stürmer die beste Position für mich ist, das muss ja was dran sein", sagte er mit einem Schmunzeln.

Normalerweise endet seine Leihe mit dieser Saison, laut Vertrag würde er zum VfB Stuttgart zurückkehren. In Fürth würde man ihn, nicht nur wegen des entscheidenden Tores, aber gerne behalten. Und Green ist alles andere als unzufrieden mit seinem Aufenthalt beim Kleeblatt: "Für mich war es die erste Saison als Stammspieler im Herrenbereich, das war sehr wichtig für meine Entwicklung", sagte er.

Steht jetzt trotzdem die Rückkehr zu den Schwaben an? "So steht es im Vertrag – man weiß aber nicht, was in den nächsten Tagen und Wochen passiert, schauen wir mal", sprach Green und entschwand vorerst in Richtung Florida, um Urlaub zu machen. Und vorher vielleicht doch noch zu einem Bierchen.

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