Harmlos im Wildpark: Kleeblatt verliert gegen den KSC
12.12.2015, 14:51 UhrAus Fankreisen hieß es in der Halbzeitpause, einige Kleeblatt-Anhänger seien auf dem Parkplatz vor dem Stadion verletzt worden und befänden sich im Krankenhaus und auf der Wache. Die Spieler seien informiert über den Stimmungsboykott. Die Polizei hat sich zu den Vorfällen bereits geäußert.
Auch ohne Anfeuerung hatten die Weiß-Grünen die erste Chance dieser Partie. In der 6. Minute versuchte Tom Weilandt sich mit einem Flachschuss aus kurzer Distanz. Der Gegner antwortete erst zwölf Minuten später mit einem Fallrückzieher des späteren Torschützen Dimitris Diamantakos und einer scharfen Hereingabe von Dennis Kempe; beide Aktionen pfiff Schiedsrichter Sascha Stegemann jedoch ab.
So durfte das Kleeblatt zunächst weiterhin mit vielen Ballstafetten das Spiel beruhigen, während der KSC nach Balleroberung mit Tempo den Ball nach vorne kombinierte. Der Aktionismus kam nicht von ungefähr. Der KSC wollte sich mit aller Macht gegen eine negative Serie stemmen; es wäre die vierte Niederlage in Folge gewesen. Dafür aber hätte das Kleeblatt ein Tor mehr schießen müssen als der Gegner. Doch es war ein gebrauchter Tag für die Spielvereinigung.
Bei den Gastgebern stand überraschenderweise nicht Stammkeeper Dirk Orlishausen zwischen den Pfosten, sondern der beim Club ausgebildete Ersatzmann René Vollath. Nicht nur deshalb hatte die Startelf des KSC fast nichts mehr gemein mit der, die in Fürth zum ersten Spieltag dieser Saison mit 0:1 verlor. Trainer Markus Kauczinski verordnete einigen Stammkräften eine Denkpause, um die vierte Niederlage in Folge zu verhindern.
Kleeblatt-Coach Stefan Ruthenbeck hingegen konnte trotz einiger angeschlagener Spieler bis auf zwei Positionen die Startelf von Sandhausen aufbieten. Für den gelbgesperrten Goran Sukalo und Stefan Thesker (Hüftprobleme) spielten Veton Berisha und Niko Gießelmann. Bis zur Pause erarbeiteten sich beide Teams lediglich Halbchancen, die Fürther machten sich das Leben selbst ein bisschen schwer. Marco Stiepermann im rechten Mittelfeld und Innenverteidiger Benedikt Röcker leisteten sich einige Fehlpässe und Ballverluste, oftmals ohne in Bedrängnis zu sein.
Lebhafter wurde es nach Wiederanpfiff. Es waren sechs Minuten gespielt, da durchkreuzten zwei Pässe der Badener den Fürther Abwehrverbund: Dennis Kempe passte scharf auf Manuel Torres in den Fünfmeterraum. Dessen Schuss konnte Kleeblatt-Torhüter Sebastian Mielitz noch abwehren, doch aus seinen Händen sprang der Ball zu Diamantakos, der zum Tor des Spiels abstaubte (51.). Boubacar Barry hätte gleich eine Minute später, Hiroki Yamada in der 79. Minute jeweils nach einem Sololauf erhöhen können.
Doch beide scheiterten an Mielitz. In der Tat weckten diese Aktionen den Tatendrang bei den Gästen. Dreh- und Angelpunkt der Bemühungen war Robert Zulj. Der Österreicher setzte per Flanke Berisha in Szene (53.), später zweimal den aufgerückten Innenverteidiger Marcel Franke. Doch der Sachse köpfte wie schon in Sandhausen knapp links am Tor vorbei (56. und 69.). Schade, denn ein 1:1 wäre alles in allem verdient gewesen. Fast mit dem Schlusspfiff scheiterte der eingewechselte Zlatko Tripic an Vollath.
Es war ein rabenschwarzer Nachmittag fürs Kleeblatt, das auch noch im letzten Spiel der Saison auf Andreas Hofmann verzichten muss. Er holte sich seine fünfte gelbe Karte ab.
Hier gibt's den Live-Ticker zum Nachlesen.
Karlsruher SC: Vollath - Traut, Stoll, Gulde, Kempe - Meffert, G. Krebs - Torres (90.+1 Manzon), Barry (65. Nazarov), Yamada - Diamantakos (79. Hoffer)
SpVgg Greuther Fürth: Mielitz - M. Caligiuri, Franke, Röcker, Gießelmann - A. Hofmann, Gjasula (68. Schröck) - Stiepermann, Zulj, Weilandt (75. Maderer) - Berisha (83. Tripic)
Tore: 1:0 Diamantakos (51.) | Gelbe Karten: Krebs, Kempe, Meffert - Hofmann | Schiedsrichter: Stegemann (Niederkassel) | Zuschauer: 12.396.
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