"Harte Entscheidung": Fürth profitiert vom VAR-Fehler

Katharina Tontsch

Sport

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07.02.2021, 17:52 Uhr
Die Szene des Spiels: FWK-Torwart Hendrik Bonmann zieht seine Fäuste zurück, Jamie Leweling geht trotzdem zu Boden. Anschließend gibt es Strafstoß für Fürth.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Die Szene des Spiels: FWK-Torwart Hendrik Bonmann zieht seine Fäuste zurück, Jamie Leweling geht trotzdem zu Boden. Anschließend gibt es Strafstoß für Fürth.

Es war ein Spiel mit Höhen und Tiefen, auch auf Seiten der Unparteiischen, die einige knifflige Szenen zu bewerten hatten. Mittlerweile aber hilft dabei ein Videoassistent. Er schritt auch zweimal beim 4:1-Sieg der SpVgg Greuther Fürth gegen die Würzburger Kickers ein. Zuerst beim 0:1, da ging es um eine Abseitsposition, die keine war. Und vor dem 3:1 - bei der wohl entscheidenden Szene der Partie.

Jamie Leweling hatte sich im Strafraum durchgedribbelt und fiel, Schiedsrichter Arne Aarnink zeigte auf den Punkt. Kickers-Keeper Hendrik Bonmann aber hatte den Fürther Angreifer gar nicht berührt, er hatte die Fäuste sogar wieder zurückgezogen. In den Fernseh-Zeitlupen sah man das deutlich, der VAR (Video Assistant Referee) aber sah es nicht. "Eine harte Entscheidung", nennt es Kleeblatt-Coach Stefan Leitl wenig später. Branimir Hrgota verwandelte den Strafstoß. "Damit war das Spiel erledigt."

Bei den Würzburgern war der Frust entsprechend groß: "Wir schenken dem Gegner zwei Tore", moniert FWK-Coach Bernhard Trares. "Wenn du solche Tore bekommst, kannst du kein Spiel gewinnen. So ein Spiel darfst du nicht verlieren." Zur Elfmeter-Szene hatte der Trainer auch eine klare Meinung: Für ihn hätte das für Leweling Gelb wegen Schwalbe nach sich ziehen müssen - und nicht Strafstoß für Fürth. Doch es kam bekanntlich anders.

"Es war ein schwieriges Spiel, ein Arbeitssieg"

"Wir sind sehr glücklich und stolz, dass wir das Spiel gewinnen konnten. Es war ein sehr, sehr schwieriges Spiel, ein Arbeitssieg", sagt Leitl. "Wir haben keine Ruhe in unser Spiel bekommen, weil wir insgesamt zu viele Umschaltaktionen zugelassen haben. Da waren wir immer im Zwiespalt, haben zu viel Feld freigegeben, die Kommunikation war nicht ganz so gut. Dann hat Würzburg Stürmer, die das ausnützen können. Das war der Hauptschlüssel, warum wir nicht so souverän im Spiel waren."

So ist auch das 0:1 gefallen. "Mit dem ersten Schuss aufs Tor." Zwar konnten die Fürther schnell ausgleichen, mehr Spielkontrolle aber brachte das nicht. Der Kleeblatt-Trainer monierte daher auch die Kontermöglichkeiten, die sich nach eigenen Eckbällen ergaben, "wo Sascha ein-, zweimal gut pariert".

Mavraj fällt länger aus

Die Spielvereinigung war mit dem Unentschieden zur Pause gut bedient. "Danach haben wir umgestellt", sagt Leitl. Zum Teil auch gezwungenermaßen, denn Mergim Mavraj musste verletzt draußen bleiben. "Mergim hat sich zur Verfügung gestellt, doch es ist leider wieder die gleiche Oberschenkelverletzung. So wie es aktuell aussieht, wird es ein längerfristiger Ausfall sein", sagt Leitl. Angesichts der angespannten Personalsituation - auch die anderen Innenverteidiger Paul Jaeckel und Abdourahmane Barry fallen noch aus - eine Hiobsbotschaft.

Freude hingegen bereitete dem Trainer der Treffer von Branimir Hrgota in der 50. Minute: "Wenn man das 2:1 sieht, wie wir uns durchkombinieren, es war ein tolles Tor." Doch selbst danach hatten die Würzburger noch Möglichkeiten, wieder heranzukommen. Bis zum Elfmeter.

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