HC-Erlangen-Coach Eyjolfsson: "Wir sind noch nicht gefestigt"

Philipp Roser

21.7.2019, 20:07 Uhr
HC-Erlangen-Coach Eyjolfsson:

© Sportfoto Zink / OGo

Ob die eher triste Turnhallenatmosphäre im ersten Spiel die Spiellaune dämpfte oder die pittoreske Marktplatzkulisse beflügelte, bleibt das Geheimnis der Protagonisten. Zwar führte das Team von Trainer Adalsteinn Eyjolfsson nach zehn Minuten, nach gut einer Viertelstunde stand es 5:5, ehe die Werfer mehrfach am Göppinger Torwart-Neuzugang Urh Kastelic scheiterten, so dass die Schwaben zur Pause 13:9 vorn lagen.

Die Franken rotierten während der 40-minütigen Spielzeit viel und zeigten wiederholt clevere Angriffszüge, kamen aber nicht mehr heran. So wirkte sich auch die Rote Karte für FA-Akteur Kresimir Kozina nach einem derben Foul an HCE-Neuverpflichtung Antonio Metzner letztlich nicht mehr stimulierend auf das Erlanger Spiel aus.

Tags darauf standen die Franken tatsächlich auf dem Esslinger Marktplatz und drehten, umrahmt von schmucken Häusern, auf. 23:20 (9:9) stand es am Ende gegen den Liga-Konkurrenten TBV Lemgo. Auch ein Drei-Tore-Rückstand brachte den HCE nach der Pause nicht aus dem Konzept, vielmehr schloss Nikolai Link mit seinem Treffer zum 17:17 die Aufholjagd sieben Minuten vor Ende ab. Dank einer gewohnt starken Defensivleistung und des nervenstark konternden Johannes Sellin stand es wenig später 20:17, und die Franken gaben die Führung gegen die Westfalen mit dem früheren Erlanger Isaias Guardiola nicht mehr aus der Hand.

Eyjolfsson nutzte alle drei Partien, den gesamten Kader einzusetzen und verschiedene personelle Konstellationen zu testen. Er schickte neben Metzner (11 Tore) auch Sime Ivic (8), Quentin Minel (1), Sebastian Firnhaber (6) und Torhüter Carsten Lichtlein aufs Feld, der sich in der abschließenden Partie gegen den Schweizer Meister und Champions-League-Teilnehmer Kadetten Schaffhausen ebenfalls in die Liste der Torschützen eintrug.


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Gegen die Schweizer trug vor allem Metzner mit sieben Treffern zum beruhigenden 14:8-Pausenvorsprung bei. Die Defensive zwang den gegnerischen Angriff immer wieder zu unvorbereiteten Abschlüssen, da Zeitspiel drohte. Und so zeigte sich Eyjolfsson "sehr zufrieden" mit den beiden Auftritten am zweiten Spieltag. "Wir konnten das umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten, was mich sehr positiv stimmt."

Mit Blick auf die Niederlage gegen Göppingen gab der 42-Jährige zu bedenken, dass Frisch Auf mit einem "zu 80 Prozent eingespielten Team" gegen seine neu formierte Truppe angetreten sei – "wir sind noch nicht gefestigt und haben verdient verloren", räumte Eyjolfsson ein. Dennoch habe man ein paar Schritte in die richtige Richtung gemacht.


Dass es bald ein paar mehr werden, daran werden der Isländer und sein "Co" Thomas Hankel im Trainingslager feilen. Am Dienstag bricht der HCE-Tross ins nordhessische Eschwege auf, wo neben den Einheiten im Athletikbereich vor allem auch an taktischen Feinheiten gefeilt wird. Dazu kommen Teambuildingmaßnahmen, gilt es doch, die neu aufgestellte Truppe zusammenzuschweißen – inklusive des dritten Torhüter Lars Goebel und des 18-jährigen Neuzugangs aus Israel, Daniel Mosindi, der heute zum Team stößt.


"Das Potenzial ist auf jeden Fall da", resümierte Eyjolfsson nach dem zweitägigen "Ausflug" ins Schwäbische mit der untypischen Erfahrung, bei 30 Grad in der gleißenden Sonne Handball zu spielen. Den Sieg bei dem zum 54. Mal ausgetragenen Marktplatzturnier sicherte sich Göppingen mit einem 28:24 über MT Melsungen.

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